Architekturführer Taschkent
In der Drei-Millionen-Metropole treffen aber auch mittelalterliche Bauten auf Sowjetmoderne und zeitgenössische Architektur. Historische Bauwerke wie die Altstadt mit ihren engen Gassen und traditionellen orientalischen Basaren kontrastieren mit riesigen Wolkenkratzern, großen Plätzen und monumentalen Regierungsgebäuden. Oft sind die Neubauten das Ergebnis von Verdrängung und Enteignung. Auch in der sowjetischen Architekturgeschichte nimmt Taschkent eine besondere Rolle ein, weil es nach dem Erdbeben von 1966 zu einer sowjetischen Musterstadt – mit lokalen Elementen – umgebaut wurde. Der umfangreiche Architekturführer macht diese reiche städtebauliche Vielfalt der größten Metropole in Zentralasien sichtbar. Seit der Unabhängigkeit Usbekistans 1991 erfolgte ein Bruch mit der sowjetischen Architektur und eine Veränderung des Stadtbildes als Zeichen der gesellschaftlichen Veränderungen. Diese Transformation mündete in einer autokratischen Regierungsform, die sich nach außen weltoffen zeigt. Taschkent hat sich seit der Isolierung Russlands durch die westliche Architekturszene zu einem Sammelplatz verschiedener Akteure entwickelt.

Philipp Meuser geboren 1969 ist ein deutscher Architekt, Verleger und Hochschullehrer. Studium der Architektur in Berlin und Zürich mit Schwerpunkt Geschichte und Theorie. Promotion an der TU Berlin zur Typologie des sowjetischen Wohnungsbaus. 2017 Bundesverdienstkreuz am Bande für den baukulturellen Austausch mit Osteuropa. 2005 Gründung des Verlags DOM publishers.

ReiseTravel Fact: In den vergangenen 30 Jahren entstand eine neo-usbekische Architektur, die lang nach ihrer eigenen Ausdrucksform gesucht hat. Heute überrascht die Millionenstadt mit einer ambitionierten, häufig nach Superlativen strebenden Architektur, die international noch wenig Beachtung findet. Philipp Meuser und neun deutsche und usbekische Autoren stellen unterschiedliche Bauten aus einer 2.200 Jahre alten Stadtgeschichte vor. Mit über 1.400 Abbildungen, Skizzen und Plänen bietet der Führer einen umfassenden Eindruck von der Bandbreite der Architektur Taschkents. Gleichzeitig ist die Publikation mit ihren unterschiedlichen Beiträgen auch ein Kaleidoskop der gegenwärtigen Debatte über Architektur und Stadtentwicklung in Zentralasiens größter Metropole.

Dieser Architekturführer führt in sieben Touren durch Taschkent. Im optischen Blickpunkt der Touristen steht der Fernsehturm (Seite 341) und dieser TV Turm ist zentral gelegen. Im unmittelbaren Umfeld locken zahlreiche Restaurants und diese offerieren Köstlichkeiten der usbekischen Küche. Beim Taschkent Aufenthalt sollte der Fernsehturm unbedingt besucht werden. Von der Plattform - oder beim Sitzen im drehbaren Restaurant - bietet sich ein idealer Blick auf die Stadt und zahlreicher, im Architekturführer vorgestellte, Gebäude. Eine super Aussicht auf die Metropole meint ReiseTravel.eu zum: Architekturführer Taschkent.

Architekturführer von DOM publishers sind als Reiseführer in handlichem Format für (bau-)kulturell Interessierte gedacht. Eine sorgfältige Projektauswahl und ein intensives Fachlektorat machen sie zu einem (lexikalischen) Nachschlagewerk, Hintergrundinfos und ein frisches Design animieren zu imaginären Reisen. www.dom-publishers.com

Architekturführer Taschkent Philipp Meuser (Hrsg.) DOM publishers. Softcover. 134 × 245 mm, 544 Seiten. 1400 Abbildungen, ISBN 978-3-86922-550-0. DOM publishers, Berlin. www.dom-publishers.com – www.gisela-graf.com

Das Buch kostet im Buchhandel 48,00 Euro.

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