München

Swoon zeigt riesige Scherenschnitte kombiniert mit Linoldrucken, Portraits und gesammeltem Material, dass die Überflussgesellschaft wegwirft

Swoon – Time Capsule - Die Ausstellung im Muca Museum in München zeigt die erste Retrospektive von Swoon, einer bedeutenden Künstlerin der Streetart Bewegung. In Wirklichkeit heißt sie Caledonia Dance Curry. Ihre Porträts mit ihren Geschichten, die sie in der Ausstellung zeigt, hat sie auf ihren Reisen weltweit gesammelt. Ihre großen figurativen Scherenschnitte, die sie mit ihren Linoleumdrucken kombiniert, zeigen oft eine träumerische Welt. Außerdem spielt sie mit Hell- und Dunkeleffekten.

Menschen machen die Stadt lebendig

Swoon ist fasziniert von Zikaden. „Cicada“, 2001 war ihr erster Scherenschnitt aus Papier. Sie bewundert die Insekten, die sich 17 Jahre unter der Erde verstecken um als wundersame zirpende Zikaden hervorzukommen. Die „Bethlehem Boys“, 2007, die in der Ausstellung zu sehen sind, entstanden bei einem Projekt mit Banksy, ein britischer Streetart-Künstler, an der Mauer in Palästina. Die indischen Mädchen „Sambhavna“, 2009 hatte Swoon während einer Indienreise mit ihrem Motorrad kennengelernt. Die indischen Mädchen waren erstaunt, dass eine Frau alleine Motorrad fährt. Daneben ist „ Family Feeding Pigeons“, 2005, eine mexikanische Familie zu sehen, die Tauben füttern, durch die Menschen werden die Städte erst lebendig. Ein anderes Motiv ist „The Street Sweeper“, 2006, ein Straßenkehrer, der sich um die Stadt kümmert. In der Ecke am Eingang wird eine Gruppe Personen in auf Coney Island gezeigt: Ein Junge „Strong“, 2005, der seine Muskeln spielen lässt, „Alison the Lacemaker“, 2005 – Alison die Spitzenmacherin und ein „Construction worker“, 2004 – ein Bauarbeiter. Am besten ist, man setzt sich auf die lange Bank und bestaunt in Ruhe und ausführlich das Werk von Swoon.

MUCA Museum of Urban and Contemorary Art zeigt Streetart by ReiseTravel.eu

Ausbildung und Streetart

Sie wurde 1977 in New London in Connecticut geboren und wuchs in Daytona Beach in Florida auf. Ihr Vater war ein unkonventioneller Lehrer und ihre Mutter war drogenabhängig und zerbrechlich. Im Pratt Institut in Brooklyn in New York hatte Swoon studiert. Mit ihren lebensgroßen Linoldrucken, die sie seit 1999 mit Kleister in New York City auf Hauswände, Mülltonnen, Lichtmasten, Türen, Dächern und Gehwegen anbrachte, ist sie bekannt geworden.

Galerie und Museen

Schon im Jahre 2005 wurden sie vom Galeristen Jeffrey Deitch zu ihrer ersten Einzelausstellung eingeladen. Kurz darauf erwarben das Moma New York und das Brooklyn Museum of Art Werke von Swoon. Inzwischen ist sie eine anerkannt internationale Künstlerin und hatte Ausstellungen in den USA, UK, Frankreich, Portugal, Ukraine, Schweden, Deutschland, Russland, Japan und Australien. Zur Eröffnung der Biennale in Venedig 2009 wurde ihre schwimmende Skulptur „Swimming Cities of the Switchback Sea“ im Golf von Venedig vorgestellt.

Kunst für soziale Projekte

Als Swoon vorn ihrem Geld von der Kunst leben konnte, hat sie sich 2010 beim Wiederaufbau der Häuser in Haiti nach dem Erdbeben engagiert und investiert. 2015 gründete sie ihre eigene Stiftung „Heliotrope“, die kollektive Lebensräume entwirft. Die Stiftung versucht durch Kunst soziale Projekte zu fördern.

Handarbeit

Ihre riesigen Scherenschnitte in Kombination mit den Linolschnitten in der Ausstellung sind beeindruckend. So alltägliches, wie Holz, Pappe, Papier und gesammeltes Material verwendet sie für ihre monumentalen Installationen. Sie legt Wert auf Handarbeit. Die Porträts schneidet sie per Hand in das Linoleum und auch der anschließende Druck auf Mylar-Folien, ein Material, dass beim Bootsbau für Segel verwendet wird, wird auch von ihr per Hand gemacht. Anschließend betont Swoon einige Stellen des Drucks mit Acryl. Handarbeit und Wiederverwertung sind ihr Thema. Was die Konsum-Gesellschaft wegwirft verwendet sie wieder.

MUCA Museum of Urban and Contemorary Art zeigt Streetart by ReiseTravel.eu

Geschichte MUCA

Das erste Museum für Urban Art oder Streetart gibt es seit Anfang 2017 im alten Umspannwerk in der Hotterstraße in München. Die MUCA Gründer sind Stephanie und Christian Utz.

Das Huhn als Wegweiser

In der üppig mit Streetart bemalten Toilette im MUCA ist es schwer die Türe zur Damentoilette zu finden, das Huhn zeigt den Weg.

ReiseTravel Service

MUCA – Museum of Urban and Contemporary Art, 80331 München Hotterstraße 12, www.muca.eu

Restaurant Mural im MUCA. Das moderne zwei Sterne Restaurant Mural mit zeitgenössischer europäischer Küche befindet sich im Haus des MUCA – Museum of Urban and Contemporary Art.  www.muralrestaurant.de

Mama’s Küche neben dem MUCA. Im türkischen Restaurant „Mama’s Küche“ gibt es bis 14 Uhr Frühstück und ab 14 Uhr gibt es frisch gekochte türkische Hausmannskost bis 22 Uhr. Allerdings gibt es keinen Alkohol. www.mamasdelivery.de - www.facbook.com mamas küche

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.

Gabi Draeger by ReiseTravel.euUnsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu

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