Leiden

Die berühmteste Persönlichkeit in Leiden in Südholland ist Rembrandt: Bekannt sind Lucas van Leyden, Albert Einstein, Carolus Clusius, Mata Hari und Ben Geerts

Rembrandt in Leiden: Die berühmteste Persönlichkeit in Leiden in Südholland ist Rembrandt. Er wurde 1606 als achtes von neun Kindern in Leiden geboren. Sein Vater war Müller und seine Mutter Bäckertochter. Rembrandt ist der bekannteste niederländische Maler des Barocks.

Schulzeit und Malunterricht in Leiden

Rembrandt besuchte die Grundschule und anschließend die Lateinschule am Galgenplatz in Leiden. Nach seiner Schulzeit begann er, an der Universität Leiden Philosophie zu studieren. Sein Studium brach er jedoch nach kurzer Zeit ab, um eine Ausbildung als Maler zu beginnen. Von 1620 bis 1624 lernte Rembrandt bei Jacob Isaacsz van Swanenburgh die Grundlagen die Malerei. Anschließend machte er eine sechsmonatige Lehrzeit bei Pieter Lastman in Amsterdam, der ihn in die Historienmalerei einführte. Im Jahre 1625 kehrte Rembrandt nach Leiden zurück und gründete mit seinem Freund Jan Lievens eine eigene Werkstatt, in der auch Schüler unterrichtet wurden. Bald konnte Rembrandt zwei Bilder an die englische Krone verkaufen.

Rembrandt von Leiden nach Amsterdam

Im Jahre 1631 gab er das gemeinsame Atelier mit Lievens in Leiden auf und zog nach Amsterdam. Rembrandt heiratete die reiche Bürgermeistertochter Saskia van Uylenburgh, die seine Muse wurde. Das Glück währte nur acht Jahre. Sie hatten vier Kinder und nur ein Kind überlebte, der Sohn Titus. Saskia starb mit 29 Jahren an Tuberkulose. Als seine Frau im Sterben lag, malte Rembrandt sein wohl bekanntestes Bild „Die Nachtwache“. Rembrandt trauerte um seine Frau und geriet dadurch in eine Schaffenskrise. 1656 war er bankrott. Seine Haushälterin Hendrickje managte seine Geschäfte. Nach dem Tod von Hendrickje und dem Tod seines Sohnes, Titus, starb Rembrand1669 völlig mittellos. Er hat in seinem Leben mehr als 300 Werke geschaffen. Das Rijksmuseum in Amsterdam beherbergt die größte Rembrandt-Sammlung der Welt und sein Meisterwerk „Die Nachtwache.“

Lucas van Leyden

Der Maler Lucas van Leyden war ein Vorbild für Rembrandt. Er war ein niederländischer Maler und Kupferstecher der Renaissance. Er wurde 1494 in Leiden in Südholland geboren. Schon mit zwölf Jahren beeindruckte er mit seinen Frühwerken. Zuerst wurde er von seinem Vater unterrichtet, nach dem Tod seines Vaters, unterrichtet ihn Cornelis Engelbrechtsen. Von da an entstand ein Kunstwerk nach dem anderen. 1521 traf Lucas van Leyden Albrecht Dürer in Antwerpen, der ihn nachhaltig in seinem Stil beeinflusste. Er reiste mit dem Maler Jan Mabuse nach Belgien. Von jeder Reise brachte er eine Krankheit mit, die nicht mehr geheilt werden konnte, dazu neigte van Leyden auch noch zur Schwermut. Die letzten sechs Jahre seines Lebens verbrachte er im Bett. Trotzdem malte und zeichnete er und stach auch noch Kupfer. Im Stadthaus in Leiden hängt ein Triptychon „Das Jüngste Gericht“. Einige seiner Werke hängen in der Eremitage in St. Petersburg, im Louvre in Paris, im Buckingham Palast und in der grafischen Sammlung in München.

Albert Einstein in Leiden

Albert Einstein, der deutsche Physiker, besuchte Paul Ehrenfest (1880-1933), Professor für theoretische Physik in der ältesten Universität der Niederlande. Sie waren sehr gut befreundet und tauschten sich in Leiden unter anderem aus mit Hendrik Anton Lorentz, Pieter Zeeman (beide Nobelpreisgewinner (1901 ausgereicht 1902} Heike Kamerlingh Onnes (Nobelpreisgewinner 1913) und dem Astronomen Willem de Sitter. Am 27. Oktober 1920 hielt Einstein seine Antrittsrede als Gastprofessor an der Universität Leiden und 1925 erhielt er hier auch die Ehrendoktorwürde aus Händen der damaligen Königin Wilhelmina.

Carolus Clusius – erste Tulpen im Hortus Botanicus

Die Tulpen kamen ursprünglich aus Zentralasien, sie wurden im 16. Jahrhundert in Holland eingeführt und kultiviert. Carolus Clusius war 1592 einer der ersten, der Tulpen in Leiden anpflanzte und ein bedeutendes Buch über  Tulpen schrieb. Er war der erste erfolgreiche Tulpenzüchter in den Niederlanden. Die Tulpen wurden so populär, dass sie regelmäßig aus seinem Garten gestohlen wurden. Carolus Clusius wurde 1526 in Flandern geboren und starb 1609 in Leiden. Er war Arzt und Botaniker. 1564 konnte er den Bankierssohn Jakob III Fugger nach Spanien begleiten. Bei der Reise konnte er viele Pflanzen sammeln, darunter auch unbekannte Arten. Von 1573 bis 1576 war Clusius Botaniker bei Kaiser Maximilian II. in Wien. Er legte dort einen Medizinalkräutergarten und das erste Alpinum an. Als alle protestantischen Angestellten am Hof entlassen wurden, ging Carolus Clusius nach Güssing und auf der Burg Schlaining schrieb Clusius die österreichische Pflanzenkunde, die für mehr als 100 Jahre maßgebend war. Im Jahre 1593 wurde er schließlich Professor für Botanik an der Universität in Leiden in den Niederlanden. Er begann den Hortus Academicus anzulegen, den Vorgänger des heutigen Hortus Botanicus. Im 17. Jahrhundert erreichte die Tulpenzwiebel ihren Höhepunkt, sie war Statussymbol und Wertgegenstand. Die Tulpenzwiebeln wurden zu astronomischen Preisen gehandelt. Manche Tulpenzwiebeln kosteten damals so viel wie ein feudales Haus an einer Gracht. Jeder wollte mit dem Handel der Tulpe reich werden. Im 17. Jahrhundert brach der Tulpenwahn zusammen.

Mata Hari – Ausbildung zum Kindermädchen in Leiden

Margaretha Zelle kennt man unter ihrem Künstlernamen Mata Hari. Als ihre Mutter an Tuberkulose starb und ihr Vater sein Vermögen verspekuliert hatte, hat ihr Patenonkel Margaretha Zelle sie zur Ausbildung zum Kindermädchen nach Leiden geschickt. Die Ausbildung brach sie schon nach kurzer Zeit ab. Es wird gesagt, dass sie eine Affäre mit dem Direktor der Schule hatte. Sie musste die Schule verlassen und wurde zu einem Onkel nach Den Haag geschickt. Durch eine Kontaktanzeige lernte sie ihren Ehemann, Rudolph Campbell MacLeod kennen, der 20 Jahre älter war als sie. Mit ihm ist sie nach Java in die niederländischen Kolonien gegangen. Sie bekamen einen Sohn und eine Tochter. Der Sohn starb, eine Hausangestellte hatte, als sie an Cholera starb, zugegeben, den Sohn vergiftet zu haben. Die Tochter Non überlebte den Giftanschlag. Ihr Ehemann wurde pensioniert und das Paar ging nach Amsterdam zurück. Da sie schon lange Probleme hatten, ließen sie sich scheiden. Die Tochter wurde ihr zugesprochen, blieb aber mit gegenseitigen Einverständnis beim Vater, der wieder heiratete. Da der Ehemann mit den Unterhaltszahlungen nicht nachkam, musste sie ihren Unterhalt selbst verdienen und ging nach Paris. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde das holländische Kleinstadtmädchen zu einer Dame der Welt. Sie machte als exotische Nackttänzerin Karriere und als Kurtisane lagen ihr die Männer zu Füßen. Viele Legenden ranken sich um sie. Sie war deutsche Agentin oder Doppelagentin mit dem Decknamen H 21 gegen Frankreich und Deutschland. Margaretha Geertruida MacLeod wurde zum Tode verurteilt und am 15. Oktober 1917 in Vincennes, in der Nähe von Paris, erschossen. Eine Legende, Mythos, Intrige oder Wahrheit – das ist bis heute nicht geklärt.

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Ben Geerts – zeitgenössischer Künstler in Leiden

Wer mag, kann Ben Geerts, einen zeitgenössischen Künstler in Leiden, in seinem Atelier besuchen. Sein Atelier ist ein wahrer Kunsttempel, er ist voll von Gemälden, Zeichnungen, Landschaftsbildern und Fotos. Seine Vorbilder sind Pablo Picasso, Gerhard Richter, Georg Baselitz, A. R. Penck und Markus Lüpertz. Vor allem das Alltagsleben, die Philosophie und Poesie beeinflussen seine Kunst. Ben Geerts wurde 1938 geboren, sein Vater war Schreiner. Schon in seiner Kindheit lernte Ben Geerts zu Hause Geige, Harmonika und Mundharmonika zu spielen. Malerei und Musik hatte er durch seine Eltern kennengelernt. Schon als Zwölfjähriger wollte er Maler werden. Er hat an der Akademie in Enschede Kunst und Industriedesign und später an der Freien Akademie in Den Haag Malerei und Fotografie studiert. Vier Jahre später studierte er an der Universität Groningen Germanistik, Musik und Philosophie, da er dachte, als Maler kein gesichertes Einkommen zu haben. Ab 1966 fing Ben Geerts in Leiden als Lehrer, später als Schuldirektor und als Künstler an zu arbeiten. Von 1992 bis 1994 war er in Berlin als Künstler tätig. Von 2004 bis 2015 hat er in Barcelona gearbeitet, seit 2015 arbeitet er wieder in Leiden. Er ist sehr diszipliniert und man kann ihn jeden Tag in seinem Atelier antreffen. Zuerst muss er morgens jedoch in eine umgebaute Kirche – zum Work-out, ins Fitnessstudio. Ben Geerts hatte Ausstellungen in den Niederlanden, Deutschland und Spanien. Seine Bilder hängen in Museen und privaten Kollektionen.

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Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.

Gabi Draeger by ReiseTravel.euUnsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu

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