Vreden

Reise in die unbekannte Provinz im Auto, per pedes oder dem Rad

Sehr geehrte ReiseTravel User, der Heimat- und Altertumsverein Vreden heißt Sie herzlich willkommen: Wir möchten Ihnen Vreden vorstellen und Sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten begleiten.

Das Stadtgebiet Vreden, in der Parklandschaft des westlichen Münsterlandes gelegen, umfasst 136 km². Die ca. 23.000 Einwohner verteilen sich auf den Stadtkern und elf Bauernschaften, von denen Ammeloe, Ellewick und Lünten jeweils einen Ortskern besitzen.

Vreden verfügt über eine gesunde Infrastruktur und hält für seine Bürgerinnen und Bürger alle wichtigen Einrichtungen bereit. Zum Schulangebot gehören ein Gymnasium mit bilingualem (dt. -engl.) Zweig, eine Sekundarschule, eine Realschule, eine Hauptschule, eine Förderschule und drei Grundschulen. Im Dienste der Gesundheit steht ein Krankenhaus mit mehreren Fachabteilungen. Eine vielseitige Industrie, ein weit gefächertes Gewerbe und Dienstleistungsbereiche stellen über 8.500 Arbeitsplätze zur Verfügung. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Landwirtschaft mit ca. 440 Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben. Zum kulturellen Angebot zählen u. a. die Öffentliche Bücherei, die Volkshochschule, die Musikschule, zahlreiche Theater- und Konzertveranstaltungen, das Landeskundliche Institut Westmünsterland und das Hamaland-Museum mit einer Bauernhofanlage. Verschiedene Sportstätten sowie ein gut ausgebautes Wander- und Fahrradwegenetz dienen der Freizeit und Erholung. Weitere Informationen finden Sie unter www.vreden.de und www.stadtmarketing-vreden.de.

Aus der Geschichte Vredens

Die früheste Erwähnung Vredens findet sich in den Xantener Annalen, als im Jahre 839 Reliquien römischer Märtyrer nach Vreden überführt werden. Nach archäologischen Funden unter der Pfarrkirche St. Georg steht zu jener Zeit bereits ein beachtliches Gotteshaus an dieser Stelle. Hier hatte ein dem Geschlechte Widukinds nahestehender Graf Walbert eine Abtei bzw. ein adeliges Damenstift gegründet. 1016 berichtet Thietmar von Merseburg von der Grablege des Grafen Wichmann 111. "bei seinen Vätern" in Vreden. Das Vreden in der 1. Hälfte des 11. Jh. einen bedeutenden Platz in der Reichsgeschichte einnimmt, zeigt sich 1024, als die aus kaiserlichem Hause stammenden Äbtissinnen von Vreden und Essen den neu gewählten König Konrad 11. bei seinem Königsumritt im „Frethenna praedara" - im berühmten Vreden - empfangen.

Das im 10. und 11. Jh. reichsunmittelbare Stift Vreden erwirbt im Jahre 1189 der Kölner Erzbischof von Kaiser Friedrich Barbarossa. Dieser wird damit Herr des Stiftes Vreden und bleibt es als geistliches Oberhaupt bis 1802.

In der direkten Nachbarschaft des Stiftes entwickelt sich eine Marktsiedlung, deren Besitz sich der Kölner Erzbischof 1252 mit dem Bischof von Münster teilt. Beide verpflichten sich, Vreden auszubauen. Vreden ist spätestens zu diesem Zeitpunkt Stadt im rechtlichen Sinne geworden. An die gemeinsame Stadterhebung erinnert das Stadtwappen mit den Aposteln Petrus und Paulus, den Schutzpatronen des Erzbistums Köln und des Bistums Münster. Sie halten in ihren Händen einen Schild mit den Wappen ihrer Bistümer.

Nach der Zerstörung der Stadt durch Reinald von Geldern 1324 wird der münsterische Teil nicht wiederaufgebaut und die Stadtfläche von 22 auf 12 ha reduziert. Der Einfluss des Kölner Erzbischofs schwindet in der Folge zusehends, während der des Bischofs von Münster zunimmt. Am Ende des 14. Jh. wird die verkleinerte Stadtfläche stark befestigt. Anstelle des Walls tritt eine Stadtmauer, auf die ein breiter Stadtgraben folgt, der auch den Stiftsbezirk in die städtische Festung einbezieht. Dann wird die ganze Stadt mit einem zweiten Wall, dem Außen- oder Butenwall, und, wo die Berkel keinen Schutz bietet, mit einem zweiten Graben umgeben. Den Schlusspunkt bildet 1398 der Bau der Burg durch den Bischof von Münster. Heute erinnern nur noch einige bescheidene Reste neben dem Rathaus an Burg und Stadtbefestigung. 

Trotz zahlreicher Kriege und Fehden sind das 15. und die erste Hälf­te des 16. Jh. Zeiten blühenden Handels und wirtschaftlichen Aufschwungs, wovon der Bau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten spät gotischen Hallenkirche St. Georg sowie großartige Kunstschätze - der Antwerpener Altar in der Pfarrkirche und der gotische Marienleuchter in der Stiftskirche - zeugen. Auch zahlreiche Stiftungen - das Gasthaus zum Heiligen Geist, ein städtisches Alters- und Armenhaus (heute ein Trakt des Hamaland-Museums), ein Waisenhaus und ein Leprosenhaus - belegen den Wohlstand der Stadt und ihrer Bürger.

In der 2. Hälfte des 16. Jh. geht die Blütezeit der Stadt zu Ende. Refor­mation und Gegenreformation bringen für Vreden wie für die Nach­barstädte erhebliche Veränderungen mit sich. Ein beachtlicher Anteil der Bevölkerung schließt sich der Reformation an. Als nach 1600 die gegenreformatorische Politik des Landesherrn zu greifen beginnt, müssen die Anhänger der Reformation das Land verlassen und wandern in die Niederlande ab. Aber auch der 80 Jahre dauernde Freiheitskampf der Niederlande, dessen letzte 30 Jahre dem 30jährigen Krieg entsprechen, erschüttert folgenschwer unseren Raum. Immer wieder wird das schutzlose westliche Münsterland von den beiden Kriegsparteien ausgeplündert und in der Endphase des 30jährigen Krieges von hessischen Truppen besetzt.

Im letzten Viertel des 17. Jh. können die Menschen des Münster­landes wieder etwas aufatmen und sich einen bescheidenen Wohlstand erarbeiten. Um repräsentative Bauten zu finanzieren und die Stadt mit Kunstwerken zu schmücken, dafür waren die Bürger jedoch zu arm. Was aus dieser Zeit erhalten ist, sind Kunstwerke, die von den neugegründeten Klöstern in und um Vreden und vom Stift Vreden finanziert wurden. Hinzuweisen ist auf die Barockkirche in Zwillbrock, auf das Hungertuch in der Stiftskirche, auf die am Stadtrand liegende Kapelle Maria-Brunn mit ihrer barocken Ausstattung und auf die vielen Kostbarkeiten, die im Hamaland-Museum aufbewahrt werden.

Dem neuen Franziskanerkloster in Vreden ist es zu verdanken, dass der Rat sein altes Anliegen verwirklichen kann, 1677 in der Stadt ein Gymnasium einzurichten, das der Ausbildung sowohl der hiesigen als auch damals der katholischen Jugend aus den Niederlanden dient.

Die Auswirkungen der Französischen Revolution von 1789 haben für Vreden tief greifende Folgen. Durch die Säkularisierung geht 1802/03 die Herrschaft der Fürstbischöfe von Münster zu Ende. Auch das Stift Vreden und die Klöster der Franziskaner und Klarissen in der Stadt und der Minoriten in Zwillbrock werden aufgehoben. Vreden gehört von 1802 an zum Fürstentum Salm, von 1811 bis Ende 1813 zum Kaiserreich Frankreich.

Am 4. August 1811 vernichtet ein verheerender Brand den allergrößten Teil der Stadt, darunter die beiden Klöster, das Rathaus und einen Teil des Stifts. Abgebrannt und verarmt kommt Vreden 1813 an Preußen. In der 1. Hälfte des 19. Jh. führen weder die sich gut entwickelnde Berkel-Schifffahrt noch die 1841 erfolgte Gründung einer Sparkasse zu einem anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. 1857 vernichtet erneut ein Brand große Teile der Stadt. Wegen der fehlenden Eisenbahnanbindung geht die Industrialisierung lange an Vreden vorbei. Im Jahre 1876 nimmt die erste mechanische Weberei ihren Betrieb auf. Mit ihr zieht die neue Technik in Gestalt der Dampfmaschine in Vreden ein, und der Weberberuf findet wieder ein Betätigungsfeld.

Erst nach 1900 kann auch Vreden am längst eingesetzten Aufschwung Deutschlands teilnehmen. Der 1902 endlich erreichte Bahnanschluss bietet die Möglichkeit, Kohlen für die Industriebetriebe oder Mineraldünger für die Landwirtschaft nach Vreden zu transportieren, wie auch die Erzeugnisse der heimischen Industrie und der Landwirtschaft zum Verbraucher zu bringen. Mehrere Textilbetriebe entstehen daraufhin, die das wirtschaftliche Bild der Stadt bis in die 2. Hälfte des 20. Jh. prägen.

Unterbrochen durch den 1. und 2. Weltkrieg, erlebt Vreden im 20. Jh. einen beachtlichen Aufschwung. Ab dem Jahre 1955 erfolgt eine intensive Industrieansiedlung, die die Industriestruktur der Stadt verändert und krisensicherer macht. Während die Bevölkerungszahl von 1800 bis 1900 stagniert, vervierfacht sie sich im 20. Jahrhundert.

Literatur

Hermann Terhalle: Vreden an der Jahrtausendwende. Landschaft und Geschichte. Beiträge des Heimatvereins Vreden zur Landes- und Volkskunde 50, Vreden 1999, 623 Seiten mit 300 Abbildungen.

Gertrud und Wilhelm Elling: Vreden. Landschaft - Stadt - Menschen, Vreden 1994, 424 Seiten mit 767 Abbildungen.

Volker Tschuschke: Chronologischer Abriß der Vredener Geschichte. Vreden 1987, 56 Seiten.

Beiträge des Heimatvereins Vreden zur Landes- und Volkskunde, 60 Bände, Vreden 1973 -2002.

Rundgang

Am besten beginnen Sie Ihren Rundgang am Markt, wohin Sie Wegweiser von den Parkplätzen leiten. Parkplätze stehen am Windmühlentor, am Rathaus, am Wüllener Tor (Viehmarkt) und am Omnibusbahnhof zur Verfügung. Sollten Sie vom Omnibusbahnhof zum Markt gehen, benutzen Sie am besten die kleine Brücke über die Berkel und über den Stadtgraben. Sie kommen dann am „Müürhahnbrunnen“ von 1986 vorbei, einer Arbeit des Künstlers Jürgen Ebert. Die Bronzeplastik erinnert an Hahnenkämpfe, die hier früher stattfanden und der Tradition nach auf die spanische Besetzung Vredens im Winter 1598/99 zurückgehen sollen.

Markt und Stadtmodelle

Zwischen den Spalierlinden auf dem Marktplatz finden Sie auf Sandsteinsockeln drei bronzene Stadtmodelle, die Ihnen die Geschichte Vredens veranschaulichen. Sie sind nach Entwürfen von Guido Leeck, Vreden, künstlerisch gestaltet von Paul Tönnißen, Beckum-Vellern.

Das erste Modell zeigt den Zustand um das Jahr 1050. Am Ufer der Berkel liegt der Stiftsbereich. Wall und Graben umschließen die beiden Kirchen mit den dazugehörenden Gebäuden. Im Osten der Stiftsimmunität hat sich ein Vieleckmarkt mit Marktsiedlung gebildet, wo sich die von Münster und vom Niederrhein kommenden Fernwege kreuzen, um weiter zur Ijssel, zur Ems und in Richtung Osnabrück zu führen.

Die zweite Bronzetafel gibt den Zustand der Stadt von 1252 bis 1324 wieder, als Vreden im Mittelalter seine größte Ausdehnung erreichte.

Die dritte Bronzetafel zeigt Vreden um 1650. Die Stadt ist umgeben mit Stadtmauer, Stadtgraben, Butenwall und Außen- oder Zingelgraben, die bis auf den Stadtgraben um 1640 beseitigt wurden. Die verschiedenen Kirchtürme zeigen die Pfarr- und die Stiftskirche, ferner die Kirchen der Franziskaner und der Klarissen sowie die Kapelle des Gasthauses zum HI. Geist. An der Berkel steht die Abteimühle.

Der Marktbrunnen wurde 1986 von dem Borghorster Künstler Otto Breuing geschaffen. Die Medaillons am Brunnenrand weisen auf Ereignisse in der Geschichte Vredens hin.

Das große Gebäude am Markt mit Arkade (Markt 6) wurde in den Jahren 1949 bis 1952 nach Plänen des Architekten Rudolf Wolters errichtet und diente bis zur kommunalen Neugliederung im Jahre 1969 der Stadt als Rathaus. Heute beherbergt es neben der Musikschule das erste deutsche Scherenschnittmuseum mit über 14.000 Exponaten und regelmäßigen Sonderausstellungen. Gegenüber auf der anderen Seite des Marktplatzes befindet sich die Touristeninformation des Vredener Stadtmarketings (Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch-Freitag 9:00 Uhr – 12:00 Uhr, Dienstag: 10:00 Uhr – 12:00 Uhr, Montag – Freitag: 14:30 Uhr – 17:00 Uhr; www.stadtmarketing-vreden.de; info@stadtmarketing-vreden.de; Tel.: 02564-4600; Fax: 02564-31744). Dort können Sie weitere umfassende Informationen einholen.

Pfarrkirche St. Georg und Stiftskirche St. Felicitas

Von den Stadtmodellen kommen Sie zu den Vredener Kirchen. Vor Ihnen liegt zunächst die Pfarrkirche St. Georg, in den Jahren 1952- 1957 nach den Plänen des Architekten Bernd Kösters, Münster, an der Stelle der 1945 zerstörten spätgotischen Hallenkirche errichtet. Bei Ausgrabungen in den Jahren 1949-1951 fand man Reste mehrerer Vorgängerbauten, die bis ins frühe 9. Jh. reichen. Unter dem Chor sind Reste der karolingischen, ottonischen und frühromanischen Vorgängerbauten noch zu besichtigen. (Voranmeldung im Pfarrbüro St. Georg erforderlich Tel. 02564-1328)

Erhalten ist aus der Vorgängerkirche der spätgotische Flügelaltar, der um 1520 für die Vredener Kirche in Antwerpen gefertigt wurde. Er zeigt bei geschlossenen Flügeln auf den bemalten Außenflächen den Tod Mariens und das Martyrium des hl. Georg, womit er auf das Doppelpatrozinium der Kirche verweist. Die Predella zeigt die Beweinung Christi durch Maria und den hl. Georg als Drachentöter.  

Beim ersten Aufklappen verdoppelt sich die Anzahl der Gemälde. Die Predella zeigt die hl. Familie. Die vier großen Gemälde stellen heilsgeschichtlich bedeutsame Szenen dar, die Hochzeit zu Kana, die wunderbare Brotvermehrung, die Heilung des Gichtbrüchigen und die Auferstehung des Lazarus. Öffnet sich das zweite Flügelpaar, erscheint der innere Schrein mit einer Überfülle von Figuren. Insgesamt stellen 23 Szenen die Heilsgeschichte von der Verkündi­gung Mariens über die Geburt in Bethlehem bis zu Golgatha und der Aufnahme Christi in den Himmel dar.

Beachtenswert sind im linken Querschiff der Kirche die Pieta und im rechten Querschiff die Skulptur der hl. Katharina von Alexandrien, der gotische Taufstein sowie vier Apostelfiguren. Sie sollen der Überlieferung nach aus der Lebuinuskirche von Deventer stammen. Die Front der beiden Lektorenpulte im Chor sind Reste des im Krieg zerstörten gotischen Chorgestühls der Stiftskirche.

Die bedeutendste Sehenswürdigkeit Vredens stellt die frühromanische Stiftskirche mit ihrer Krypta und den verschiedenen Denkmälern dar. Sie betreten das Gotteshaus durch ein Stufenportal, das vom spätromanischen Vorgängerbau der St. Georgskirche stammt. Der älteste Teil der Kirche ist die Krypta aus der 1. Hälfte des 11. Jh., die damals in einen älteren Vorgängerbau eingefügt wurde. Die Kirche diente bis 1810 dem hoch adeligen Damenstift als Gotteshaus.

Von den Kunstwerken und Denkmälern im Innern sind u.a. hervorhebenswert: Die thronende Madonna (14. Jh.), der gotische Marienleuchter von 1489 des Vredener Meisters Gert Bülsinck, die Epitaphien der Äbtissin Maria Franziska I. von Manderscheidt (t 1708) im Langhaus und der Pröpstin Claudia Seraphia von Wolkenstein ­Rodenegg (t 1688) im Querhaus. Mehrere Grabplatten erinnern daran, dass die Kirche vor 1800 auch Begräbnisstätte der Stiftsdamen war. Von besonderem Wert ist das Hungertuch, das die Äbtissin von Limburg-Stirum 1619 der Kirche stiftete. Es zeigt außer dem Leiden Christi die Evangelistensymbole und die Familienwappen der Äbtissin. (Ein Kirchenführer ist in der Kirche erhältlich. Die Kirche ist tagsüber für Besichtigungen geöffnet außer zu Gottesdienstzeiten sowie so. bis 15 Uhr und mo. -sa. von 12-14 Uhr)

Nach dem Besuch der Stiftskirche sollten Sie noch den Kreuzgarten, zwischen Stiftskirche und Stadtgraben gelegen, besuchen. Die 14 Stationsbildnisse schuf der Unnaer Künstler Josef Baron als eindrucksvolle Bronzereliefs und -plastiken. Nach dem Willen des Künstlers sollen sie nicht nur Kunstwerke darstellen, sondern zu Besinnung und stillem Gebet einladen.

Stadtgraben und Butenwall

Von hier gelangen Sie nach wenigen Metern zum Stadtgraben, von dem nur noch ein kleiner Teil vorhanden ist. Über die kleine Holzbrücke kommen Sie zum „Butenwall" (=Außenwall). Dieser war ursprünglich ein Teil der Stadtbefestigung, wurde aber um 1640 abgetragen und dient seither als Promenade um den alten Stadtkern.

Westmünsterländische Hofanlage

Von der Brücke aus nach links erreichen Sie im Stadtpark die Hofanlage .Früchtinqhoft" mit elf verschiedenen Gebäuden. Neben Hauptgebäude und Heuerlingshaus gehören dazu Flachsofen, Spieker, Wagenremise, Pfeilerscheune ("Museschoppe“), Bienenhaus, Kornscheune, Schafstall und Backspeicher. An der Berkel steht eine voll funktionsfähige Wassermühle, angetrieben vom Wasser des Stadtgrabens. (Ein eigener Prospekt, in der Museumsanlage oder im Hamaland-Museum erhältlich, informiert über Details. Geöffnet März bis Oktober di. - so. von 10 00 - 17. 00 Uhr)

Stadtpark mit Skulpturen

Im Stadtpark befinden sich beiderseits der Berkel und auf der "Halbinsel" verschiedene Skulpturen und Plastiken. Bronzetafeln geben Ihnen jeweils hierzu Informationen. Die ersten Skulpturen entstanden im Jahre 1977 anlässlich eines Bildhauersymposiums.

Über das ganze Stadtgebiet ist eine Fülle von Skulpturen und Plastiken verteilt, u. a. des Künstlers Jürgen Ebert, des Künstlerehepaares Dr. Dr. Adolf und Johanna Erning sowie des Künstlers Walter Wittek.

Berkelkraftwerk (Butenwall)

Gehen Sie zwischen Stadtgraben und Berkel weiter nach Osten, so kommen Sie auf dem Weg zum Hamaland-Museum am Berkelkraftwerk vorbei. Seit dem 10. Jh. stand an dieser Stelle eine Doppelmühle der Abtei, zumeist als Korn- und Ölmühle. Ein Gedenkstein erinnert an den Neubau im Jahre 1704. 1896 wurde nach einem Brand die Mühle in ein Wasserkraftwerk umgewandelt. Heute befindet sich in dem nach 1945 errichteten Gebäude eine automatisch gesteuerte Turbinenanlage. Die Räume nutzt der Kunst­ und Kulturkreis Berkelkraftwerk für Ausstellungen. (Geöffnet sa. 15-18 Uhr, so. 11-13 und 15-18 Uhr) Der Berkelschiffahrt diente zwischen 1652 und 1890 der Mühlenkolk als Hafen.  

Hamaland-Museum - Wenige Meter weiter gelangen Sie über den Stadtgraben zum Hamaland-Museum, der „Schatztruhe" der Stadt Vreden und des Kreises Borken. Mit 1000 m² Ausstellungsfläche ist es das größte kulturgeschichtliche Museum im Kreis. Der älteste Baukörper war einst Teil des Heilig-Geist-Gasthauses (1460 erstmals erwähnt), dem 1976 für das neue Museum ein großer Anbau angefügt wurde. Das Museum unterrichtet über die Geschichte und den Naturraum des Westmünsterlandes, stellt die alten Handwerke vor und gibt Einblick in das Leben und die Hausarbeit vergangener Tage. Weitere Räume sind der sakralen Kunst, der profanen Kleidung sowie den liturgischen Gewändern gewidmet, u.a. der sog. Sixtuskasel, deren Grundstoff aus dem 7. Jh. stammt. (Ein eigener Museumsprospekt ist erhältlich. Führungen werden angeboten, Tel. 02564-39180 oder Fax 02564-391829, Öffnungszeiten di.-so. Von 10.00 bis 17.00 Uhr) 

Im 1989/90 errichteten zweiten Anbau des Museums ist das Landeskundliche Institut Westmünsterland untergebracht. (Tel. 02564-391820) 

Weitere Sehenswürdigkeiten im engeren Stadtbereich: Der älteste Teil des heutigen Rathauses (Burgstraße 14) ist ein barockes Herrenhaus, das 1699 anstelle der verfallenen fürstbischöflichen Burg errichtet wurde. Die alten Mauern sind noch Reste der Burganlage von 1398. Nach der kommunalen Neuordnung 1969 wurde ein Erweiterungsbau angefügt, um hier die städtische Verwaltung unterzubringen. 

In der Gartenstraße Nr. 10 finden Sie eines der wenigen noch erhaltenen Bürgerhäuser im Stil der Neorenaissance. 

In der Twickler Straße (Nähe Hausnummer 18) verweist die Synagogengedenkstätte auf die ehemalige Vredener Judengemeinde. Hieran erinnern auch die beiden jüdischen Friedhöfe an der Oldenkotter Straße und an der Berkelaue.

An der Kreuzung Ottensteiner Straße/Äußerer Ring (L 572) liegt die barocke Kapelle Maria-Brunn mit einer Pieta von Gröninger und Werken des Vredener Meisters Gerhard Elsbeck. 

Kirchdorf Ammeloe 

Der Ortskern entstand nach 1369, als die Äbtissin Adelheid IV. den Bau einer Kapelle und die Anlage eines Friedhofs genehmigte. Die um die Kirche kreisförmig angelegte Siedlung (Kringbebauung) ist im Münsterland einzig. Die jetzige Kirche wurde 1858-1861 nach Plänen von Emil von Manger errichtet und besitzt eine bemerkenswert vollständige neugotische Ausstattung aus der Erbauungszeit. Sie enthält Kunstwerke - u.a. eine gotische Anna-Selbdritt-Darstel­lung - aus den Vorgängerbauten. (Eine Kirchenbeschreibung liegt in der Kirche aus.) 

Gegenüber dem Turm der Kirche befindet sich das Heimathaus Noldes mit den vollständig erhaltenen Einrichtungen einer Gaststätte, einer Bäckerei und eines Krämerladens mit Dorfapotheke. In der zugehörigen Scheune sind bäuerliche Geräte ausgestellt. Das Haus wird vom Heimatverein Ammeloe betreut und auch für Ausstellungen genutzt. (Geöffnet während der Ausstellungen so. von 14-17 Uhr oder für Gruppen täglich nach Voranmeldung (Maria Noldes Tel. 02564-1038 oder Anni Huning 02564-6670)) 

Barockkirche Zwillbrock 

Ein besonderes künstlerisches Kleinod befindet sich im Ortsteil Zwillbrock direkt an der niederländischen Grenze. Als im Nachbarland nach 1648 der katholische Kultus verboten war, gründeten 1651 Minoriten ein Kloster, um vom münsterischen Gebiet aus die niederländischen Katholiken seelsorglich zu betreuen. Von den Gebäuden blieb nach der Säkularisation nur die Barockkirche (Grundsteinlegung 1718, Weihe 1748) mit einem Rest des Klostergebäudes übrig. Laut Dehio ist die prächtige Barockausstattung der Kirche die reichste und besterhaltene im Münsterland. (Über die Geschichte des Klosters und die Kostbarkeiten inner- und außerhalb der Kirche unterrichtet ein Kirchenführer, der in der Kirche ausliegt. Führungen können im Pfarramt bestellt werden (Tel. 02564-93120)) 

Gegenüber der Kirche auf der anderen Straßenseite befindet sich die Biologische Station Zwillbrock mit einer Ausstellung zur Kultur- und Naturlandschaft des deutsch-niederländischen Grenzraumes. (Geöffnet Mo.- Do. 8.00 - 16.30 und Fr. 8.00-14.30. Informationsmaterial ist erhältlich. Führungen durch die Ausstellung und das Zwillbrocker Venn können bestellt werden unter Tel. 02564-986020.) 

Empfehlenswert ist ein Spaziergang zu den verschiedenen Aussichtskanzeln und -türmen im Zwillbrocker Venn und im Feuchtwiesengebiet „Ellewicker Feld" oder der 6 km lange Rundweg um das Venn bzw. über niederländisches Gebiet um die" Leemputten" (durch Wegweiser ausgewiesen). 

Unter dem Stichwort "Flamingo Route" wurde 2002 ein Wanderwege- und Fahrradwegenetz im Rahmen des Interreg-Programms "Zeit für Zwillbrock" von den Kommunen Vreden und Eibergen (NL) und der Biologischen Station Zwillbrock erstellt. Seit 2012 hat sich das Netzwerk stetig erweitert und führt heute durch den gesamten Kreis Borken sowie bis ins niederländische „Achterhoek“ und „Twente“ hinein. Für Radfahrliebhaber gibt es einiges zur Natur- und Kulturlandschaft der Region zu entdecken. 

Vreden Stadtmarketing GmbH, Markt 7, D-48691 Vreden, Tel.: 02564-4600,

info@stadtmarketing-vreden.de - www.stadtmarketing-vreden.de

Ein Text von Hermann Terhalle aus Vreden. Ergänzungen von Sandra Könemann, Stadtmarketing Vreden  

Sehr geehrte ReiseTravel User, wir hoffen, unser kleiner Exkurs durch Vreden fand Anklang. Besuchen Sie doch einmal unsere kleine Stadt. Ihr: Heimat- und Altertumsverein der Vredener Lande.  

ReiseTravel Fact: Vreden ist klein aber fein, liebenswert und interessant zugleich. Das Hamaland-Museum mit einer Bauernhofanlage sollte unbedingt besucht werden.

Anreise: Mit der Bahn bis Bad Bentheim, Hengelo oder Enschede. Von hier weiter mit dem Bus. Mehrere Hotels bieten einen Transfer ab Bahnhof nach vorheriger Anmeldung. Mit dem Auto ist die Anreise unkompliziert. Das Rad bringt man einfach mit oder es kann vor Ort ausgeliehen werden. 

Sehr geehrte ReiseTravel User, bitte schreiben Sie uns Ihre Meinung, senden uns Ihre Fragen oder Wünsche. Vielen Dank.  Ihr ReiseTravel Team: feedback@reisetravel.eu

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