Sochaux

Peugeot Abenteuer-Museum

Oldtimer-Fahrzeuge erwecken jederzeit Aufmerksamkeit: Im Peugeot-Museum von Sochaux wird die Geschichte des Unternehmens Peugeot dargestellt. Der Besucher kann hier die Firmenentwicklung gut nachvollziehen: Alles begann mit der Produktion von Sägeblättern, Uhrenfedern, Mühlen, Eisenwaren und dann natürlich mit der Autofabrikation.

Museum des Peugeot-Abenteuers

Peugeot-Museum Sochaux

Sochaux – zwischen Belfort und Besançon – war in früheren Jahren eine Industrievorstadt von Montbéliard. Hier gilt das Jahr 1890 als Beginn der Automobilkonstruktion und 1908 wurde die Autoproduktion im Peugeot Werk eröffnet.  Seitdem ist Sochaux in Frankreich gewissermaßen Synonym für Peugeot: „Dank sei den Nachfahren des Webers Jean-Pierre Peugeot, der im 18. Jahrhundert in Hérimoncourt lebte“, lautet das Motto.

Kaffeemühlen jeglicher Couleur- Das war der Anfang

Doch der größte Teil der rund 10.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche, mit Dekorationen der jeweiligen Zeitepoche, ist der Automobilgeschichte gewidmet. Aktuell stellt das Museum rund 100 Oldtimer-Automobile sowie 50 Fahrräder und Motorräder aus. Im nicht öffentlich zugänglichen Depot, von rund 35.000 Quadratmeter Fläche, verfügt das Museum über weitere 350 Automodelle und über 250 Zweiräder. (Nach vorheriger Anmeldung ist ein Besuch möglich) Außerdem zeigt das Museum viele Automodelle und Objekte, die im Zusammenhang mit der Marke Peugeot stehen.

Es war einmal ...

1982 gründete Pierre Peugeot die „Association de l'Aventure Peugeot“ - Verein für das Peugeot Abenteuer, die zum Ziel hat, „alles zu sammeln und zu inszenieren“, was das Erbe der Familie und der Gesellschaft darstellt. Das Museum wurde im Juni 1988 eröffnet und bereits im Juni 2000 vergrößert.

Das Peugeot Abenteuer in Sochaux, vor den Toren der größten Produktionsstätte der Gruppe, hat bisher schon 2.000.000 Besucher angezogen. Im Durchschnitt bestaunen 90.000 Besucher jährlich das Museum des Peugeot-Abenteuers.

Der Museumsbesuch ist wie eine Reise durch die Jahrhunderte: gleichsam wie mit einer Maschine, die den Betrachter in eine frühere Zeit versetzt. Die Entdeckung beginnt mit den Miniaturkraftfahrzeugen. Darauf folgen acht chronologische Abteilungen, in denen die Fahrzeuge aus der Epoche des jeweiligen Moduls vorgestellt werden. So kann man zum Beispiel für den Zeitraum 1891 bis 1904 den in einem einzigen Exemplar hergestellten „Vis a Vis“ bewundern; für die Zeit von 1905 bis 1918 die berühmten „Bebe“; für die Zeit von 1919 bis 1935 den „Quadrilette“ - bis zu den Autos von heute, nicht zu vergessen die Sportwagen und Zweiradfahrzeuge.

Das Konzept des Museums besteht darin, die Fahrzeuge in dem Dekor der jeweiligen Epoche vorzustellen: Architektur und Dekor entsprechen in jedem Fall dem Zeitalter des jeweiligen Moduls, vom Jugendstil über das Art Deco, die Stahl-, Formica- und Edelstahlmode bis zum Modernismus.

Der Automobilsport stellt auf einer Großbildleinwand eine Retrospektive der Peugeot-Siege seit einem Jahrhundert vor, der Bereich Zweiradfahrzeuge dagegen ist ein Dorfplatz mit kleinen Läden, insbesondere mit einem Fahrradladen Peugeot aus den 40er Jahren. „Wenn die Fahrzeuge in ihrer ursprünglichen Umgebung vorgestellt sind, werden auch die Besucher in die jeweilige Epoche zurückversetzt“. Bei dem Betreten einer jeden Abteilung löst der Besucher mit einem Bewegungsmelder eine akustische Untermalung von einigen Minuten aus, die ihn in die entsprechende Epoche durch Motorgeräusche, Straßengeräusche und Musik versetzt. Der Wanddekor stellt Ereignisse dar, die nicht zum Auto gehören, Werbeplakate von Produkten, die das Zeitalter geprägt haben, Straßenszenen, Mode und zahlreiche weitere interessante Details.

Diese „Maschine“ für die Reise in die Vergangenheit ist für die Besucher nicht nur Gelegenheit, in den Rückspiegel zu blicken und die früheren Realisierungen eines Herstellers zu bewundern. Sie ist im Gegenteil ein Bindeglied zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart und gleichzeitig der Beweis für die Fortdauer, die Modernität und die Dynamik der Marke Peugeot seit mehr als einem Jahrhundert. Mit ihr kann man auch ermessen, wie sehr die Werte der Marke ihre Substanz aus soliden und lebenskräftigen Wurzeln schöpfen. Um sich davon zu überzeugen, erinnere man sich nur daran, dass es vor dem 206 Coupe - Cabrio 1935 den 401 Eclipse gab, vor dem Erfolg der HDI-Motoren 1959 den 404 Diesel, vor den elektrischen 106 und Partner den VLV 1941, vor den 205 und 206 WRC die zahlreichen Erfolge im Wettkampf usw. Somit kann man also behaupten, dass das Museum des Peugeot-Abenteuers gleichzeitig die Wurzeln und die Zukunft der Marke birgt.

Abgesehen von seinem historischen und kulturellen Interesse bietet das Museum des Peugeot-Abenteuers weitere Möglichkeiten. Außer der Brasserie de l'Europe im Inneren des Museums bieten die Salons de l'Europe die Variante, in einem eleganten Rahmen Geschäftsessen für wenige Personen in Empfangsräumen, Kolloquien oder eine private Hochzeitsfeier zu veranstalten. Daran könnten bis zu 400 Personen teilnehmen. Gleich neben dem Museum befindet sich ein Hotel, ebenfalls mit Restaurants, vor allem für Gruppen gut geeignet. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Zum Besuch des Museums sollten gute zwei bis drei Stunden eingeplant werden.

Peugeot Abenteuer-Museum, Carrefour de l’Europe, F-25600 Sochaux, Tel.: 03 81 99 42 03, Fax: 03 81 99 42 06, www.musee-peugeot.com

Eintritt 8 Euro, Kinder 4 Euro, Familien 20 Euro. Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Jegliche Beschilderung ist in Französisch und englisch. Deutsch sprechende Besucher benutzen einen Audio-Guide mit unkomplizierter Bedienung.

Tipp: Übernachten im Hotel „Boreal“ in Belfort www.hotelboreal.com und zum abendlichen Menü Einkehr im Restaurants „Le Pot au Feu“ inmitten der Altstadt von Belfort.

Anreise: Ob geschäftlich oder als Tourist. Schnell und komfortabel im TGV erfolgt die Reise im Zug. Ab Frankfurt via Strasbourg nach Belfort oder Besançon. Hotels locken hier mit zahlreichen Offerten und die Restaurants offerieren diverse Köstlichkeiten.

ReiseTravel Fact: Die Region Franche-Comte ist ein liebenswertes Reiseziel. Hier gibt es viel zu bestaunen. Ein Besuch der Zitadelle in Besançon ist lohnenswert. Die vom berühmten Baumeister Vauban - Sébastien Le Prestre de Vauban - erbaute Festung Besançon überragt als Wahrzeichen die gesamte Stadt, ein Unesco-Weltkulturerbe. Unbekanntes Dole – die Heimatstadt von Pasteur ist liebenswert und natürlich das Peugeot Abenteuer-Museum und dieses erfreut nicht nur Kinderherzen. Franche-Comte: Ein gastfreundliches Land und die Restaurants offerieren kulinarische Köstlichkeiten.

Comite Regional du Tourisme de Franche-Comte, F-25044 Besançon Cedex, kostenfreie Hotline 00800 2006 2010, www.franche-comte.org 

Deutsche Bahn, www.bahn.de/suedfrankreich

Rail Europe Deutschland, D-50667 Köln, www.raileurope.eu  

Von Rudolf Oberhäuser und Gerald H. Ueberscher 

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