Moynak | Aralsee ohne Wasser |
In Moynak wogten früher die Wellen am Ufer, heute ist nur Öde und Steppe zu Sehen
Unwirklich: Am Ortseingang von Moynak lautet die Begrüßung in Form einer riesigen Tafel: "Willkommen" und auf dem Schild ist ein aus dem Wasser springender Fisch als Emblem zu sehen. Leider gibt es weit und breit kein Wasser. Nur noch vor sich hin Rostente Boote und Fischkutter werden sichtbar. Diese liegen quasi auf dem Meeresgrund, allerdings im Sinne des Wortes auf dem Trockenen.
Am Tag als (kein) Regen kam
Fast wie im Märchen: Früher gab es hier Wasser. Leider ist das kein Märchen, sondern pure Realität. Dieser Schiffsfriedhof ist das Resultat einer Umweltkatastrophe.
Der Aralsee etwa um 1975
(Foto: Moynak)
Der Aralsee ohne Wasser. Schuld daran ist der Mensch. Menschen eines politischen Systems, der ehemaligen Sowjetunion, wollten die Natur mit aller Macht und Gewalt verändern.
Mitten im "alten" Ortszentrum, auf einer Anhöhe, wurde ein Monument errichtet, zur Mahnung für alle Besucher. Ein 1945 gebautes Mahnmal für "Gefallene Sowjetsoldaten im II. Weltkrieg", direkt am Ufer vom Aralsee wurde um gestylt. Früher wogten hier die Wellen des Wassers, die Menschen badeten oder sonnten sich am Strand, heute ist ringsum nur öde Steppe. Das derzeitige Ufer liegt jetzt in über 150 Kilometer Entfernung und nur hier ist noch - relativ wenig - Wasser. Selbst der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon besuchte diesen Ort der Katastrophe, seine Mahnung: "Der See wird in Kürze nicht mehr vorhanden sein, mit unabsehbaren Auswirkungen auf das Leben von Millionen Menschen in der Region".
Sorgenvoller Blick in die Zukunft: Bürgermeister von Moynak
"Ein Langer und komplizierter, vor allem teurer, Weg liegt vor uns"
Der Aralsee ist ein Binnensee. Der südliche Teil gehört zu Usbekistan, der nördliche zu Kasachstan. Zwei Flüsse fließen in Richtung See. Der Amu Darja und der Syr Darja, mit ihren Quellen in der Bergwelt von Tadschikistan. Beide Flüsse entspringen in den niederschlagsreichen Hochgebirgen Pamir und Tian Shan und konnten so, trotz der ungünstigen klimatischen Bedingungen, auf ihrem Weg den Aralsee früher stets mit ausreichend Wasser versorgen.
Bis etwa 1961 war der Aralsee einer der größten Binnenseen der Welt. Bis zu dieser Zeit gab es entlang der Flussläufe, besonders im Deltabereich, artenreiche Auenwälder, ausgedehnte Schilfgebiete und hier grasten die Rinder der Bauern. Von all dem ist heute so gut wie nichts mehr übrig geblieben.
Vor der Katastrophe war Moynak ein bedeutender Fischereihafen mit 20.000 Einwohnern. Inzwischen ist der Salzgehalt des Aralsees so stark gestiegen, dass darin kein Fisch mehr leben kann. Nur etwa 2.000 Menschen sind im Ort geblieben.
Was war geschehen: Moynak erhielt 1963 von der damaligen Sowjetunion den Status einer Stadt und war bekannt für den Fischfang. Eine Fischfangflotte versorgte das "Kombinat" mit frischen Fischen. Die hier verarbeiteten Fischkonserven wurden vor allem an die Sowjetische Amee geliefert, ein weiterer Teil in die befreundeten sozialistischen Länder, auch in die ehemalige DDR und ein geringerer Anteil im eigenen Land verkauft. Ein aktueller Kalender "UN in Usbekistan", mit zahlreichen Fotos aus vergangenen Tagen, erinnert auch an die Produktion in der ehemaligen Fischfabrik.
1960 legte Moskau fest: Am Aralsee wird ab sofort Baumwolle angepflanzt. Baumwolle benötigt zum Wachsen viel Wasser. Bulldozer ebneten Quadratkilometer große Flächen für den Anbau der Baumwolle, Systeme zur Bewässerung wurden angelegt und an den Seeufern Hotels zur "Erholung für Werktätigen" errichtet. Seit Jahrzehnten wird das Wasser der beiden Flüsse nun vorrangig zur Bewässerung von Plantagen abgeleitet, wobei die Anbaugebiete immer größer werden und den Flüssen somit stetig mehr Wasser entzogen wird. Ein weiteres Problem stellen die zahlreichen Kanäle dar, mit denen die Felder bewässert werden. Diese sind offen angelegt und schlecht abgedichtet, sodass über die Hälfte des Wassers verdunstet. Eine Versalzung und Austrocknung war die Folge dieses gigantischen Bewässerungsprojekts "Baumwolle".
Eine bereits wasserarme Steppe wurde nun in eine völlige Salzwüste verwandelt, mit katastrophalen Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Im Laufe der Jahre schrumpfte der Aralsee, wurde immer kleiner und es gab auch keine Fische mehr darin. Der Industriezweig "Fischfang" musste wegen des dramatischen Rückganges des Wasserspiegels aufgegeben werden und ein Großteil der Bevölkerung wanderte ab, Arbeitsplätze waren und sind nicht mehr vorhanden. Der Aralsee ist ein See ohne Wasser.
Autofahrt in Richtung Moynak. Vor der Katastrophe war hier ein Fischereihafen und 20.000 Einwohner lebten im Ort. Es ist eine Autofahrt durch eine Steppe. Wir fahren quasi auf dem „Meeresgrund“ und dies in etwa zwei bis drei Meter Tiefe. Von Nukus nach Moynak auf kürzesten Weg sind es rund 200 Km, pro Tour.
Hier war einst Wasser. Heute nur Ödland. Gestrandete Fischkutter, mittlerweile verrostet, liegen auf dem Trockenen, dem „Meeresgrund“.
Der letzte Rest
Der Aralsee (fast) ohne Wasser
Eine Fehlpolitik der ehemaligen Sowjetunion, verbunden mit dem Eingriff der Menschen in die Natur in Form Wasserbauprojekt Baumwolle, führte zu einer Katastrophe mit verheerenden Folgen. Vor allem die Wasserentnahme aus den beiden Zuflüssen führt zu den folgenschweren Veränderungen. Alle Kanäle, mit denen die Felder bewässert werden, sind nicht abgedichtet. An der tiefsten Stelle des Sees ist das Wasser noch salziger. Wegen der höheren Dichte vermischt sich dieses mit dem Wasser darüber und deswegen heizt sich diese dünne Schicht schneller auf und verdunstet. Der Salzgehalt steigt. Das Wasser ist ungenießbar und das am Seeboden zurückgebliebene Salz wird durch kräftige Winde über weite Strecken verweht, auch auf die Baumwollfelder. Diese Salzbelastung verkleinert die Ernteerträge. Die Sandstürme, die über den ausgetrockneten Teil des Sees wehen, haben sich mit Nitraten, Pestiziden und Entlaubungsmitteln aus dem Baumwollanbau angereichert. Viele der Bewohner leiden unter chronischen Erkrankungen. Ehemalige kleine Hafenstädte liegen nun über 100 km weit weg vom Ufer entfernt und auch der Wirtschaftsfaktor Tourismus fehlt.
Das "Staatliche Komitee für Natur und Protection" der Republik Usbekistan versucht das anstehende Problem in den Griff zu bekommen und in Taschkent fand aktuell ein Briefing statt. Doch es wird ein Langer und komplizierter, vor allem teurer Weg werden.
Dass die Sowjetunion damals eine solch gigantische Umweltkatastrophe ausgelöst hat, wussten bis 1991 noch nicht einmal die Bürger von Usbekistan. Der Aralsee war Sperrgebiet. In diesem Areal wurden biologische und chemische Waffen entwickelt, natürlich auch getestet.
Versalzung: Bodenversalzung ist ein Problem, wenn es weniger regnet als Wasser durch die Sonne verdunstet. Im Wasser von Seen und Flüssen sind Mineralstoffe enthalten. Wenn dieses Wasser zum Bewässern verwendet wird, gelangen auch die Mineralstoffe in den Boden. Das Wasser verdunstet wieder, die Mineralstoffe bleiben zurück. Im Lauf der Jahre bildet sich eine Salzkruste und in solchen Böden können die Nutzpflanzen nicht mehr wachsen. Durch den Rückzug des Sees änderte sich das Klima im Aralgebiet. Die geringere Dämpfung von Temperaturschwankungen führte zu einem verstärkt kontinental geprägten Klima mit heißeren Sommern und kälteren Wintern. Stürme transportierten Salz vom ehemaligen Seegebiet in die umliegenden Regionen und verursachen dort Bodendegradation.
ReiseTravel Fact: Es ist leider kein Märchen: Früher, bis 1960, gab es hier Wasser. Im "Museum Moynoq" wird ein Film aufgeführt. Sehr anschaulich und detailliert werden alle technischen Vorbereitungen zum Untergang einer Region gezeigt, die damalige Fehlentscheidung: Anbau von Baumwolle. Ein relevantes und sehenswertes Filmdokument, alles original Aufnahmen. Ein Zeitdokument. Nur die Menschen sind an der Naturkatastrophe schuld. In Moynak wogten früher die Wellen am Ufer, heute ist nur Öde und Steppe zu Sehen. Welche "Besucher oder Touristen" trifft man am Aralsee: Es sind Wissenschaftler oder Forscher und natürlich auch Neugierige. Alle besuchen oder betrachten eine von Menschen verursachte Umweltkatastrophe. Ja und es ist auch ein gewisser Hauch von Abenteuer dabei. Aralsee ohne Wasser
ReiseTravel Service
Anreise mit dem Flugzeug bis zum Airport Nukus. Von Nukus mit dem Auto bis Moynak, die Fahrt dauert zwei bis drei Stunden. (Rund 200 Km) Wer noch weiter möchte, bis zum Aralsee selbst, benötigt einen Jeep oder Geländewagen. Ab hier gibt es keinerlei befestigte Wege, es geht auf dem "Meeresgrund" bis zum Wasser. Zur Tour ab Nukus zum Aralsee heißt es "Selbstverpflegung", deshalb im Supermarkt alles Notwendige einkaufen. Wasser zum Trinken in der Steppe nicht vergessen.
Grenze Manche Touristen fahren im eigenen Auto auf der legendären "Seidenstraße" und somit auch durch Turkmenistan. Direkt in Nukus befindet sich ein Grenzübergang nach Usbekistan.
Beachten: Für Usbekistan wird ein Visa benötigt. www.uzbekistan.de
"Am Grenzübergang kann kein Visum ausgestellt werden und das Fahrzeug oder die betreffende Person als Fußgänger darf nicht nach Usbekistan einreisen", informiert der Grenzbeamte im ReiseTravel Gespräch. Diese "Grenze" hat täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Übrigens: „Von Hamburg bis zu diesen Grenzübergang sind es bisher 5.400 Km gewesen“, informiert ein Reisender mit Wohnmobil und Hamburger Kennzeichen auf dem Weg nach China.
Tipp: Das Hotel "Jipek Joli" auf deutsch "Seidenstraße", in Nukus ist ein idealer Ausgangspunkt für eine geführte Tour zum Aralsee. www.ayimtour.com
Das modern gestaltete Hotel steht nahe dem "Savitsky Museum" und bietet Komfort, vor allem Internet und ein super gutes Frühstück. Eigentümer ist die Tourismus Agentur "Ayim Tour" und die hat hier im Hotel auch ihren Sitz. Im Angebot ist eine "Geführte Tour im Jeep, zwei Tage mit Übernachtung im Zelt oder Jurte und Verpflegung". Diese Rundtour mit 600 Km Länge, wird in englisch angeboten und kostet pro Person etwa 400 Euro. Etwas preisintensiv. Es sind nicht allzu viele, die mit dem eigenen Auto zum Aralsee fahren. www.welcomeuzbekistan.uz
Von Gerald H. Ueberscher.
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ReiseTravel Buch: Unterwegs auf der Seidenstraße quer durch Usbekistan mit der Usbekistan Autokarte
Perfekt informiert: Eine Autokarte oder das Navigationssystem sind relevante Utensilien des täglichen Gebrauchs, man möchte sich ja schließlich nicht verfahren.
Nicht von der Straße abkommen: Der Name „Seidenstraße“ wirkt wie ein Magnet, diese „Straße“ ist auch heute noch hoch aktuell und in aller Regel gut ausgebaut. Oft sind Fahrzeuge mit europäischen Kennzeichen anzutreffen und manche davon sind auf dem Weg nach China. Statistische Zahlen oder genaue Zahlen stehen leider nicht zur Verfügung.
Die An oder Rückreise „Seidenstraße“ erfolgt für die Einen via Odessa mit der Fähre nach Georgien, durchs Land bis nach Baku in Aserbaidschan. Hier erneut auf eine Fähre übers Kaspische Meer nach Turkmenistan. Andere reisen via Türkei und Iran nach Turkmenistan. Fast alle Autotouristen fahren dann via Turkmenistan nach Usbekistan.
Buchara, Samarkand oder Urgensch und Chiva lauten bekannte Städtenamen: Wie aus Tausend und einer Nacht. Diese Fahrt könnte in Usbekistan über die Flüsse Amu Darja und Syr Darja erfolgen und weiter in das Fergana Tal. Via Hauptstadt Taschkent fahren viele dieser Motortouristen dann weiter nach Kasachstan oder Kirgisien und so manches Auto mit deutscher Autonummer fährt weiter über Tadschikistan.
Usbekistan ist ein entfernungsreiches Land. Autokarten waren bisher Mangelware und das Navi (ist hier) auch nicht immer zuverlässig. Die neue Autokarte Usbekistan schließt eine Lücke. Exakt sind alle Autobahnen, Straßen und Wege eingezeichnet. Besonders wichtig sind die genau eingezeichneten Grenzübergänge. Ein großer Teil des Landes besteht aus Wüste und nicht jede Straße führt am Ende zu einem dieser Grenzübergänge.
ReiseTravel Fact: Die Autokarte Usbekistan ist gut gestaltet, bestens geeignet zur Vorbereitung einer Reise und zur Fahrt selbst. Touristen, die mit einer Gruppe reisen, können während der Tour, die Route sehr gut nachvollziehen.
Fazit: Eine perfekte Autokarte von Usbekistan, auch im Navi Zeitalter.
Usbekistan Landkarte - Maßstab 1:1.000.000, Verlag Peter Rump, Format 70x100 cm, 2-seitig, reiß- und wasserfest, beschreibbar, ISBN: 978-3-8317-7274-2, www.reise-know-how.de
Die Karte kostet im Buchhandel 9,95 Euro.
Usbekistan Call: Usbekische IFAS-Präsidentschaft:
Aktion „Zweiter Wind“ soll Austrocknung entgegenwirken
Das große Problem der Austrocknung des Aralsees soll beseitigt werden. Mehr als 60 Millionen Anrainer sind von dieser beinahe schon als Tragödie zu bezeichnenden Austrocknung betroffen. Bereits 1990 begannen politisch Verantwortliche, ein Konzept an den Tag zu legen, um Gegenmaßnahmen zu schaffen. Man schuf den IFAS. Das ist eine Abkürzung aus dem Englischen und steht für “International Fund for Saving the Aral Sea.” Man sprach auch von einem „Zweiten Wind“, der regelrecht zugunsten des Aralsees wehen wird.
Die Fünf Anrainerstaaten des Aralsees sind bestrebt eine Lösung gegen das Austrocknen zu finden. Intensiv arbeitet Usbekistan bei IFAS mit. Von 2013 an bis heute leitete Usbekistan sogar den Vorsitz von IFAS. Über 90 Projekte rund um den Aralsee hat man bereits durchgeführt, deren Kosten bei fast 69 Millionen US-Dollar lagen. Weitere 15 Projekte sind in Planung. Deren Gesamtkosten belaufen sich sogar auf über 79 Millionen US-Dollar. Allein während der usbekischen IFAS-Präsidentschaft fanden über 200 Konferenzen und Tagungen statt, um der Austrocknung des Aralsees entgegenzuwirken. Man ist noch lange nicht am Ziel, aber durch das Projekt IFAS, dem „Zweiten Wind“, ist man auf einem guten Wege.
Reise nach Karakalpakstan mit dem Buch: Analyse der regionalen Entwicklung von KMU in Usbekistan am Beispiel von Karakalpakstan von Alisher Quarbanov, Tectum Verlag Marburg.
Staat im Staat: Karakalpakstan ist eine souveräne demokratische Republik, eine Teilrepublik Usbekistans. Das Land hat ein eigenes Parlament, einen Ministerrat und sogar eine eigene Flagge, wird aber im internationalen Weltgeschehen von Usbekistan vertreten. Hier leben etwa 1.7 Mio. Einwohner und die Hauptstadt ist Nukus. Hauptattraktion ist das Kunstmuseum "Savitzky“, mit seiner Sammlung russischer Avantgarde. Weitweit am bekanntesten ist der: Aralsee - ohne Wasser.
90er Jahre: Der Zusammenbruch der sowjetischen Wirtschaftssysteme und des zentralen Versorgungsnetzes führte bei vielen zentralasiatischen Staaten zu massiven Übergangsproblemen. Auch das landwirtschaftlich dominierte Usbekistan schlitterte in eine tiefe Wirtschaftskrise. Obschon die Transformationskrise besonders wuchtvoll in den landwirtschaftlichen Sektor einschlug, betrafen ihre Folgen auch andere Wirtschaftssektoren, wie den Dienstleistungs- und den Gewerbesektor, sodass diese nicht mehr in der Lage waren, die von der Landwirtschaft freigesetzten Arbeitskräfte aufzufangen. Die Regierung musste mit einer Reihe von Wirtschaftsreformen reagieren und entschied, dass die Förderung von klein- und mittelständischen Unternehmensgründungen die entsprechenden Wirtschaftszweige maßgeblich stimulieren würde. Bis heute fehlt jedoch ein wissenschaftlich erarbeitetes Konzept, das die Entwicklungspotenziale der KMU in der betrachteten Region Usbekistans aufzeigt.
ReiseTravel Fact: Alisher Quarbanov hat mit seiner Dissertation ein Konzept erarbeitet. Am Beispiel der Republik Karakalpakstan konzentriert er sich sowohl auf die externen als auch internen Faktoren, die den Unternehmenserfolg der KMU nachhaltig beeinflussen. Regierung und Unternehmern wird so ein wissenschaftlich fundierter Leitfaden an die Hand gegeben, um daraus eine Handlungsempfehlung zur Stimulierung einer positiven Entwicklung des usbekischen KMU Sektors anzustoßen. Usbekistan, an der legendären Seidenstraße gelegen, lockt mit seinen historischen Städten Samarkand, Buchara und Shiva Touristen aus aller Welt, aber auch Nukus wird besucht. Das Buch erweckt das Verständnis für so manches „Problem“ in Karakalpakstan. Es ist kein Reiseführer. Alle die Geschäftsbeziehungen mit Usbekistan aufbauen möchten, werden das Buch studieren.
Analyse der regionalen Entwicklung von KMU in Usbekistan am Beispiel von Karakalpakstan von Alisher Quarbanov, Tectum Verlag Marburg, 324 Seiten, Paperback, ISBN 978-3-8288-3721-8, www.tectum-verlag.de
Das Buch kostet im Buchhandel 34,95 Euro.
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Aralsee: Fokus der Regierung Usbekistans auf Karakalpakstan
In Usbekistan wurden auf 1,7 Millionen Hektar auf dem ausgetrockneten Boden des Aralsees Pflanzen gepflanzt: Auf Usbekistan und das benachbarte Kasachstan entfallen etwa sechs Millionen Hektar des ausgetrockneten Bodens des Aralsees. Auf der Seite von Usbekistan sind es 3,2 Millionen Hektar, von denen 2,5 Millionen Hektar für Aufforstungen vorgesehen sind. Seit mehreren Jahren werden hier Saxaul und andere sandbindende Pflanzen nach einer speziellen Technologie gepflanzt, ohne die die Pflanzen in der Wüstenregion, in der nur 90 Millimeter Niederschlag pro Jahr fallen, nicht überleben könnten.
Beispielsweise wurden im Rahmen der Umsetzung des staatlichen Programms in der Region am Aralsee in den Jahren 2017–2021 durch das Katastrophenschutzministerium Usbekistans und das Staatliche Forstkomitee auf 461.000 Hektar des ausgetrockneten Meeresbodens Aufforstungen vorgenommen. Ein Großteil davon wurde durch Aussaat, einschließlich Luftsaat und maschineller Methode, realisiert. Auf 61.000 Hektar wurde Saxaul manuell gepflanzt. In den Jahren 2019–2020 entstanden auf weiteren über 700.000 Hektar Aufforstungen, wobei auf 663.000 Hektar ebenfalls die Aussaatmethode angewendet wurde. In den Jahren 2020–2021 wurden weitere 350.000 Hektar bepflanzt.
Seit Beginn der Programmdurchführung haben Forstwirtschaftsarbeiter und die örtliche Bevölkerung 6,4 Tausend Tonnen Samen salztoleranter Pflanzen gesammelt. Mehr als 1,3 Tausend Tonnen wurden von den Einwohnern des Bezirks Muynak gesammelt und vorbereitet.
Im Frühjahr 2023 wurden die Arbeiten zur Pflanzung von Wüstensträuchern fortgesetzt. Seit Oktober wurden Pflanzungen auf den verbleibenden schwer zugänglichen Flächen mit einer Gesamtfläche von 128 Tausend Hektar durchgeführt. Die Forstwirtschaftsbetriebe Karakalpakstans und die örtliche Bevölkerung haben mehr als 540 Tonnen Pflanzensamen vorbereitet, darunter 447 Tonnen Saxaul, 7,2 Tonnen Kandym, 84 Tonnen Karaburak und 2,7 Tonnen anderer Wüstenpflanzenarten.
An den Aufforstungsmaßnahmen und der Schaffung des Projekts „Mein Garten am Aralsee― beteiligten sich Vertreter des Goethe-Instituts in Usbekistan, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Usbekistan, internationale Stiftungen, lokale Unternehmen und Unternehmer, Hochschulen der Republik und Bewohner der Region am Aralsee. Über eine spezielle Online-Plattform wurden mehr als 800 Millionen Sum gesammelt. Diese Mittel wurden für den Kauf und die Pflanzung von mehr als sechstausend Setzlingen verwendet.
Im vergangenen Jahr erzielte der Einsatz dieses Düngers auf landwirtschaftlichen Flächen in verschiedenen Bezirken Karakalpakstans gute Ergebnisse. Alle Maßnahmen zur Umsetzung der normativen Rechtsdokumente im Zusammenhang mit Aufforstungen zielen darauf ab, das Klima zu verbessern und angemessene Lebensbedingungen für die Bevölkerung der Region am Aralsee zu schaffen.
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