Catania | Sizilien im Frühling |
„Sizilien ist ein einzigartiges Geschichtsbuch, eine Isola bella mit reicher Kulturgeschichte, wo sich viele Völker eine Zeit lang aufhielten. Es war eine der interessantesten Reise, die ich je unternommen habe!“
Man hatte mir gesagt: Den Frühling in Sizilien zu erleben wäre ein Traum. Nun machte ich im April diesen Traum wahr. Weil es keinen Direktflug nach Catania gab, musste ich in Düsseldorf das Flugzeug wechseln. Mit 40 Minuten Verspätung landete ich bei sonnigem Wetter und 19 Grad Celsius in Catania und checkte 45 Minuten später in President Hotel Park Hotel in Catania ein. Auf der Fahrt zum Hotel konnte ich die rosa Blütenpracht vieler Mandelbäume bewundern. Auch Glyzinien stehen in voller Blüte.
Am nächsten Tag wird Syrakus auf der Südostseite von Sizilien besucht, dessen Altstadt auf einer kleinen Halbinsel liegt, die über zwei Brücken mit dem Festland verbunden ist. In dem 2.300 Jahre alten griechischen Amphitheater mit 16.000 Plätzen finden immer noch Aufführungen statt. In geraden Jahren werden griechische Tragödien aufgeführt.
Die Kathedrale von Syrakus wurde 430 v. Chr. als ein Athena geweihter Tempel erbaut, der später zu einer christlichen Kirche umgebaut wurde. Es entstand ein architektonisches Gemisch aus byzantinischen und normannischen Baustilen und sizilianischem Barock. Ab 1728 entstand aufgrund von Erdbebenschäden die barocke Fassade. Die Silberstatue der Hl. Lucia von 1599 befindet sich in der Kathedrale und wird jeweils am 13. Dezember in einer Prozession mitgeführt. Sie hat ein Gewicht von 1,6 Tonnen; 56 Männer müssen sie tragen. Die Prozession gehört zu einer der ältesten religiösen Traditionen in Sizilien. An der Uferpromenade des Ciane stehen einige alte Palazzi, die als Hotels genutzt werden.
Für 2 Euro Eintritt kann das Castello Maniace, von Friedrich II. zwischen 1232 und 1240 erbaut, besichtigt werden. Die Festung ist äußerlich unverändert und wurde damals als Königspalast genutzt. Der Blick über das Mittelmeer ist grandios.
Anschließend geht es weiter zum Ohr des Dionysios, ein 60 Meter langer und 23 Meter hoher Kalksteinstollen, der eine erstaunliche Akustik hat. Der Legende nach soll der Tyrann Dionysios seine Gefangenen in dem Stollen eingesperrt und ihre Gespräche belauscht haben. Die Orangenernte ist hier in vollem Gange. Die Hälfte der italienischen Orangenernte kommt aus Sizilien.
Weiter geht es zur Stadtbesichtigung von Syrakus, die 734 durch griechische Siedler aus Korinth gegründet wurde. Cicero beschrieb sie als die größte und schönste aller griechischen Städte. Hier lebten der Dichter Aischylos, der Philosoph Platon und der Mathematiker und Physiker Archimedes.
Am Domplatz befindet sich nicht nur der Dom, der im 7. Jahrhundert n. Chr. durch Umbau eines Tempels aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. entstand, sondern auch eine Barockkirche, die zwischen 1695 und 1707 erbaut wurde. Die heutige Fassade des Doms im Stil des sizilianischen Barocks entstand Mitte des 18. Jahrhunderts. Anschließend wird die Fonte Aretusa, ein Trinkwasserbrunnen, besichtigt. Wasser spielte eine große Rolle für den Entschluss der Korinther, sich hier niederzulassen. Der Sage nach wurde die Nymphe Arethusa in eine Quelle verwandelt, um sie vor den Zudringlichkeiten des Flussgottes Alpheios zu schützen. Die Piazza Archimedes ist der Mittelpunkt der Altstadt. Der Platz ist umgeben von Palästen, die vom 14. bis ins 16. Jahrhundert errichtet wurden.
Anschließend wird Noto besucht, 35 km südwestlich von Syrakus, das zum UNESCO-Welterbe gehört. Es war von 862 bis 1091 die letzte muslimische Bastion in Italien. Die Stadt wurde 1693 durch ein Erdbeben komplett zerstört, jedoch im Stil des sizilianischen Barocks wieder aufgebaut. Durch einen großen Triumphbogen, die Porta Reale, geht es in die Stadt. Dieses Stadttor von 1838 steht auf einem treppenförmigen Podest und ist mit drei Symbolen geschmückt: Ein Pelikan steht für Opfergeist, ein Turm für Stärke und ein Hund für Loyalität.
Händler bieten Leckereien mit Mandeln und Pistazien an. Die im Juli und August geernteten Mandeln aus Noto haben eine besonders dicke Schale, wodurch die im Kern enthaltenen Öle und Aromen konserviert werden.
Am Rathausplatz gelangt man über einige Stufen zu dem Dom (Kathedrale San Nicolo), der eine große Anzahl herrlicher Deckenfresken hat. Über die Straße Chiesa die Montevegrine kommt man zum Palazzo Villadorata, dessen Balkons mit prächtigen Skulpturen verziert sind, die dem Adel als Theater-Logen dienten.
Ein Keramikgeschäft bietet traditionelle sizilianische Keramik an, verziert mit Blumen, Tieren und Früchten, daneben die doppelseitige Vase mit Maurenköpfen, allgemein als „Mohrenköpfe“ bekannt. Die Legende erzählt von einer schönen jungen Frau, die sich während der Herrschaft der Sarazenen unsterblich in einen Mauren verliebte. Dann wollte der Mann zurück zu Frau und Kind reisen. Das Mädchen rächte sich und enthauptete ihn im Schlaf, seinen Kopf verwendete sie als Topf und pflanzte Basilikum darin. Es gedeiht prächtig und die Dorfbewohner stellten Vasen in Form von Maurenköpfen her in der Hoffnung, dass ihre Pflanzen darin ebenso gut gedeihen würden.
Am nächsten Tag geht die Reise zum Ätna bei Taormina. Mit 3.343 Metern ist er der höchste noch aktive Vulkan in Europa. Viele Ausbrüche im Laufe der Jahrhunderte haben seine Gestalt ständig verändert. 135 Ausbrüche wurden in historischer Zeit gezählt, davon war der im Jahr 1669 der folgenschwerste. Der Ätna hat vier Hauptkrater; der Nordost-Krater ist seit 1911 aktiv. Der Zentralkrater ist zweigeteilt. Der Südost-Krater brach am 17. Juli 2001 massiv aus; der letzte Ausbruch war am 18. März 2017.
Bis zu einer Höhe von 1.900 Metern fährt der Bus auf einer sich durch erkaltete Lava windende Asphaltstraße. Anschließend kann man mit der Gondelbahn auf eine Höhe von 2.600 Meter gelangen, danach geht es mit dem Geländewagen bis zu 3.000 Meter hoch. Vor Kurzem wurde das Gebiet rund um den Ätna zum Naturpark erklärt.
Die Fahrt geht weiter nach Taormina. Kirsch- und Pfirsichbäume sind in voller Blüte. Auch blühende Judasbäume sind zu sehen. Taormina hat ihren Ruf als zauberhafteste Stadt Siziliens behalten seit die Griechen von Syrakus zur Sommerfrische hierher kamen. 1787 hielt sich Johann Wolfgang von Goethe hier auf. Später auch bekannte Persönlichkeiten wie Oscar Wilde, Richard Strauss, Thomas Mann und Kaiser Wilhelm II. Auch Greta Garbo, Marlene Dietrich und Elisabeth Taylor genossen das milde Klima.
Die Altstadt liegt 200 Meter über dem Meer und wer Badefreuden genießen will, muss die Seilbahn benutzen, die zwischen der Altstadt und den unten gelegenen Badebuchten des Ortsteils Mazzaro verkehrt.
An der Corso Umberto, eine etwa einen Kilometer lange Fußgängerzone in der Altstadt, befinden sich zahlreiche Restaurants, Cafés und Souvenirläden. Die Flaniermeile verläuft zwischen den erhaltenen beiden Stadttoren, der Porta Messina und der Porta Catania. Entlang der Straße befinden sich auch einige Kirchen und Paläste. Das Kernstück des Palazzo Corvaja ist ein quadratischer Turm aus dem 11. Jahrhundert. In Europa ist er der einzige noch erhaltene arabische Festungsturm, errichtet nach dem Vorbild der Kaaba in Mekka.
Das Antike Theater wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. vor der Kulisse des Ätna errichtet und gilt als eines der Wahrzeichen von Taormina. 500 Jahre später wurde es von den Römern für Gladiatorenkämpfe vergrößert. Von der halbrunden Bühne sind die weißen Marmorsäulen erhalten, die einen starken Kontrast zu den hohen römischen Sitzreihen aus rotem Backstein bilden. Schon damals gab es Plätze für 5.400 Zuschauer. Im Sommer findet hier das Festival Taormina Arte mit Musik-, Theater- und Filmvorführungen statt.
Zwischen dem Corso Umberto und dem Antiken Theater liegt ein zauberhafter kleiner Park, der Stadtpark von Taormina. Das Gelände gehörte einst der englischen Gemeinde, die hier einen kunstvollen Englischen Park anlegte und der Öffentlichkeit Zugang gewährte. Inzwischen hat die Stadt Taormina das Gelände gekauft.
Die Fahrt nach Palermo am nächsten Tag führt an der Villa Romana del Casale vorbei, eine spätrömische Villa in der Nähe der Stadt Piazza Armerina. Sie ist berühmt für ihre prächtigen Bodenmosaiken in 40 Räumen und wurde 1997 zum Weltkulturerbe erklärt. Die Mosaiken sind hervorragend erhalten, da sie im 12. Jahrhundert durch Erdrutsche verschüttet wurden. Sie zeigen Wagenrennen im Circus Maximus in Rom, Meeresszenen mit Delphinen, Nymphen und Tritonen, Tierköpfe, Jagdmotive, afrikanische Wildtiere, Bikinimädchen beim Turnen und die Heldentaten des Herkules. Die Interpretation der Mosaiken führt zu einem Erbauer aus der römischen Aristokratie. Mit der Ausgrabung der Villa wurde 1929 begonnen, wobei man die Mosaiken zum Schutz vor Verwitterung wieder zuschüttete. Von 1935 bis 1941 fanden weitere Grabungen statt und die Mosaiken wurden konserviert, sodass sie heutzutage besichtigt werden können.
Das nächste Ziel ist das Tal der Tempel bei Agrigent, das sich auf einer Anhöhe hoch über dem Mittelmeer befindet. Der Weg führt durch große Gärten mit Mandelbäumen, und bis zu 600 Jahre alten Ölbäumen, Agaven und Judasbäumen. Der Heratempel ist der älteste Tempel und wurde zu Beginn des 5. Jahrhundert v. Chr. errichtet. Acht Säulen wurden 1924 wieder aufgerichtet. Der Concordiatempel mit seinen dorischen Säulen ist der am besten erhaltene Tempel und stammt aus der griechischen Antike. Er wurde etwa 440 bis 430 v. Chr. erbaut. Um ihn herum befindet sich eine frühchristliche Nekropole aus dem 3. und 5. Jahrhundert n. Chr.
In Marsala, dem Zentrum des Weinanbaus wird ein kleines privates Weinmuseum besichtigt und Wein verkostet. Man aromatisiert hier den Wein mit Erdbeeren oder Mandeln. In großen Eichenfässern aus Slawonien lässt man ihn reifen. Vorbei an Artischocken-Feldern führt der Weg zur Akropolis von Selinunte. Die Artischocke gehört zu den Distelarten und stammt aus Nordafrika. Jetzt ist die Zeit der Ernte (April). Zuerst wurde Selinunte von den Griechen besiedelt, dann kamen einige Jahrhunderte später die Karthager. Die Reste von vier griechischen Tempeln sind auf der Akropolis zu besichtigen. Es finden sich auf der ausgedehnten Fundstätte auch Überreste punischer Wohnhäuser, die auf den Fundamenten von griechischen Bauten errichtet wurden.
Auf dem Weg nach Palermo geht die Fahrt durch Trapani. Das Gebiet wurde schon im 9. Jahrhundert v. Chr. besiedelt. Die Phönizier bauten die Siedlung dann zu einem Hafen aus, den 827 n. Chr. die Araber übernahmen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Altstadt durch Bombardierung durch die Alliierten zerstört; in den Jahren von 1950 bis 1965 wurde sie wieder aufgebaut. Über Jahrhunderte war in Trapani neben dem Fischfang die Salzgewinnung der wichtigste Wirtschaftszweig. Hierzu braucht man nur Sonne und Wind. Die Salzernte findet von Mitte April bis Mitte Oktober statt. Die Salinen sind Privateigentum. Ab Mitte Mai kommen die Thunfische in die Bucht von Trapani zum Laichen, werden von den Fischern in Netzen gefangen und dann harpuniert. Die „Mattanza“ (Gemetzel) ist eine sehr alte Tradition, die wegen Überfischung bald nicht mehr stattfinden wird. Das blutige Gemetzel zieht immer viele Touristen an.
In Valderice wurde in dem Hotel Tonnara di Bonagia übernachtet, das sich in einer alten sizilianischen Thunfisch-Fabrik aus dem 17. Jahrhundert befindet. Am nächsten Morgen geht die Fahrt durch eine grüne leicht hügelige Landschaft, die von kahlen Bergen gesäumt ist weiter nach Palermo, das nach etwa eineinhalb Stunden erreicht wird. Die Straßen sind gesäumt von riesigen Gummi- und Ficus-Bäumen.
In Palermo siedelten im Laufe der Jahrhunderte viele Völker. Zuerst kamen de Phönizier; Karthager und Römer folgten, 831 n. Chr. die Araber. Sie bauten in Palermo 300 Moscheen. 1130 wurde der Ort die Hauptstadt der normannischen Könige von Sizilien, 1194 regierten die Staufer. Spanier, Savoyer und Österreicher ließen sich nieder. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark zerstört. Heute ist es die Hauptstadt der Autonomen Region Sizilien.
Zur Kathedrale von Monreale führen 90 Stufen hinauf. Sie wurde in den Jahren 1172 bis 1176 in normannisch-arabisch-byzantinischem Stil erbaut. In ihrem Inneren sind die Wände mit Marmor verkleidet, die Oberwände sind vollständig mit byzantinischen Goldgrundmosaiken bedeckt, die in Konstantinopel in der Zeit von 1179 bis 1182 geschaffen wurden. Sie zeigen Szenen aus dem Alten Testament, der Schöpfungsgeschichte und aus dem Leben von Jesu Christi. Zu besichtigen sind auch die Sarkophage der Könige von Sizilien, Wilhelm I. und Wilhelm II. sowie von Margarete von Navarra, der Gattin König Wilhelms I. und ihrer Söhne.
Von den Arabern wurde die Kathedrale zur „Großen Moschee“ umgewandelt. 1072 eroberte Roger I. Palermo, der die Moschee wieder zur Kathedrale umbauen ließ. Durch ein Erdbeben 1169 stark beschädigt, wurde die zwischen den Jahren 1184 und 1185 neu gebaut. Im 14. bis ins 16. Jahrhundert wurde das Bauwerk ständig verändert oder ergänzt. 1781 bis 1803 wurde die Kirche innen und außen stark verändert. Die Dächer wurden durch Kuppeln ersetzt und im Inneren wurden die Säulen verändert. In der Kathedrale befinden sich die Gräber der Stauferkaiser Heinrich VI. und Friedrich II. In der Schatzkammer wird die Krone der Konstanze von Aragon aufbewahrt, der Gattin Friedrich II, der 1220 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation gekrönt wurde. Er ließ zahlreiche Schlösser und Burgen bauen, darunter auch das berühmte Castel del Monte in Apulien. Als Dreijähriger wurde er 1198 König von Sizilien. Sein Großvater war Friedrich I., auch Kaiser Barbarossa genannt, der 1190 bei einem Kreuzzug im Fluss Saleph (türkisch: Göksu) ums Leben kam und nach der Legende im Kyffhäuser in Thüringen schlafen soll. Wenn die Raben den Berg nicht mehr umkreisen, wird er der Sage nach erwachen.
Eine Sehenswürdigkeit der Quattro Canti (4 Ecken) an dem Corso Vittoria Emanuele, der von 1609 bis 1620 von einem aus Florenz stammenden Architekten mit vier Palästen zu einem achteckigen Platz ausgebaut wurde. Die Fassaden der Gebäude sind dreigeteilt und mit Statuen von Königen und Schutzheiligen sowie den vier Jahreszeiten geschmückt. Säulen in dorischem, ionischen und korinthischen Stil sowie Brunnen in den Fassaden runden das Bild ab. In der Nähe ist die Porta nova zu sehen, ein Stadttor mit buntem Keramikdach.
Auf der benachbarten Piazza Pretoria wird der Brunnen Fontana Pretoria aus dem Jahr 1554 besichtigt, der aus 644 Marmorteilen besteht und überwiegend nackte Flussgötter und Nymphen zeigt, die bei der Bevölkerung deshalb lange Zeit abgelehnt wurden. Am gleichen Platz befindet sich der Palazzo Pretorio, heute das Rathaus von Palermo. Der Palazzo Reale war früher der Sitz der Könige Siziliens und beherbergt heute das Sizilianische Parlament. Sehenswert ist die Capella Palatina, erbaut 1131, die mit Mosaiken aus normannischer Zeit ausgestattet ist und die Hofkirche von Roger II. war. Die Stalaktiten-Decke besteht aus Zedernholz, das mit Stoff bespannt und anschließend bemalt wurde.
Halbstündige Führungen finden im Teatro Massimo, dem größten Opernhaus Italiens mit über 3.000 Plätzen statt. Auf dem Platz standen einstmals eine Kirche und ein Kloster. Das Theater wurde in den Jahren 1875 bis 1897 erbaut und mit Verdis Oper Falstaff eröffnet. Zu besichtigen sind etliche Prunksäle und monumentale Treppenhäuser. 20 Jahre blieb das Theater aufgrund baulicher Mängel geschlossen. 1997 wurde es mit Verdis Oper Nabucco und den Berliner Philharmonikern wiedereröffnet.
Mit einer Fahrt durch Palermo erreichen wir den Monte Pellegrino, etwa vier Kilometer nördlich von der Stadt, der ein bedeutender Wallfahrtsort ist. Hier befindet sich die Grotte der Heiligen Rosalia, der Schutzpatronin von Palermo. 1625 fand man ihren unverwesten Leichnam in einer Höhle, vor die eine Kapelle im Barockstil gebaut wurde. In ihr befindet sich ein gläserner Schrein mit einer in Gold gekleideten Marmorstatue aus dem 17. Jahrhundert. Rosalie wurde angeblich in der Kathedrale von Palermo begraben. An jedem Rosenmontag findet eine Prozession zur Heiligen Rosalia auf den Monte Pellegrino statt. Anschließend bleiben die Familien zum Picknick auf dem Berg.
Danach geht es nach dem in der Nähe gelegenen Mondello, um Seeluft zu schnuppern. Hier wohnen viele wohlhabende Leute aus Palermo. Viele Jugendstilbauten sind zu sehen, in einem sizilianischen Stil, der den arabischen Einfluss erkennen lässt, geschmückt mit vielen Fliesen und Ornamente, die Früchte und Flora zeigen.
Zurück in Palermo wird noch ein Ausflug in die Katakomben unter einem Kapuziner-Kloster angeboten Es ist die bekannteste Grablege der Welt mit über 2.000 Toten, die durch den ständigen Luftzug nicht verwesen, sondern vertrocknen. Die Toten stehen aufrecht in den Gängen und haben noch ihre Alltagskleider an. Die „schönste Mumie“ der Welt ist die zweijährige Rosalia, die 1920 an Grippe verstarb und einbalsamiert wurde. Erst 2009 wurde die dafür verwendete Zusammensetzung im Nachlass des Balsamierers gefunden.
Am nächsten Tag wird Segesta besucht, eine antike Stadt von Griechen besiedelt. Der dorische Tempel wird besichtigt sowie das Theater, das die Verwüstung der Stadt durch die Vandalen überlebt hat und wo nach Restaurierung wieder Theateraufführungen stattfinden. Die Fahrt geht weiter nach San Vito lo Capo, ein Badeort, der durch seinen schönen Strand in einer geschützten Bucht bekannt ist.
Die Reise nähert sich ihrem Ende. Auf der Fahrt nach Catania wird Cefalu besucht, ein kleines Städtchen mit hübschen Geschäften und Gassen, in denen überall Wäsche zum Trocknen hängt. Cefalu liegt direkt am Meer zu Füßen eines mächtigen Kalksteinfelsens. Es ist einer der beliebtesten Reiseziele in Sizilien. Hier siedelten Griechen und Römer, später die Araber, dann die Normannen. Besichtigt wird der Dom, der zwei mächtige Glockentürme aufweist.
In der Nähe des Fischereihafens ist ein öffentlicher Waschplatz zu besichtigen, vermutlich aus arabischer Zeit, der bis ins 20. Jahrhundert genutzt wurde. Ein natürlicher Wasserlauf durchfließt hier die felsigen Becken. Weiter geht es nach Enna, das als „Nabel Siziliens“ bezeichnet wird. Dort wird das Castello di Lombardia besichtigt, das von Friedrich II. errichtet wurde. Auf den Ruinen einer arabischen Festungsanlage erbaut, gilt es als größte Burg in Europa. Von ehemals 20 Wehrtürmen sind noch 6 erhalten. Vom höchsten Turm kann man an klaren Tagen den Ätna und auch das Mittelmeer sehen. Ein Hof wird im Sommer als Freilichttheater genutzt. Im Stadtpark sieht man den Torre di Federico II. ein achteckiger Wohnturm, der früher durch einen unterirdischen Gang mit dem Castello verbunden war. Weiter geht die Fahrt nach Catania, wo das Flugzeug nach Berlin wartet.
ReiseTravel Fact: Sizilien ist ein einzigartiges Geschichtsbuch, eine Isola bella mit reicher Kulturgeschichte, wo sich viele Völker eine Zeit lang aufhielten. Es war eine der interessantesten Reise, die ich je unternommen habe.
Ein Beitrag für ReiseTravel von Edelgard Richter / Dela Press
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