Leiden

Leiden hat Windmühlen, Grachten, Zugbrücken, Fahrräder und Tulpen: Käse, Matjes und Pfannkuchen gehören auch unbedingt dazu

Niederlande: Die Altstadt mit ihren Renaissance-Häusern und Grachten prägen das Stadtbild von Leiden in Holland. Hunderte von Fahrradfahrern bahnen sich ihren Weg durch die Stadt. Das Stadtzentrum ist quirlig, viele Studenten leben hier und machen Leiden zu einer dynamischen Stadt. Leiden hat die älteste Universität in Holland. Typisch holländisch ist der Fischstand gleich am Bahnhof. Das Angebot ist verlockend. Wie wär’s mit einem Matjes? Na klar, das ist typisch holländisch, das ist ein guter Start.

Leiden von seiner besten Seite

Am Bahnhof in Leiden kann man bei einem Fahrradverleih ein Fahrrad mieten, ein Tag kostet 12,50 Euro. Ein paar Mal in die Pedale treten und schon steht man vor der Windmühle aus dem Jahre 1743, in der Getreide gemahlen wurde. Im Innenraum, der heute Museum ist, kann man sehen, wie der letzte Müller hier gelebt und gearbeitet hat.

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Die vornehmste Gracht

Dann geht es zur Rapenburg-Gracht: Sie ist aus dem 17. Jahrhundert und die vornehmste Gracht in Leiden. Im goldenen Zeitalter haben hier reiche Kaufleute und auch Philipp Franz von Siebold, der Japanforscher, gelebt. Es war die Blütezeit bis ins 18. Jahrhundert des Handels mit Tuch und Tulpen, der Wissenschaft und der Kunst. Die ehemalige Königin Beatrix der Niederlande und auch ihr Sohn Willem-Alexander, heutiger König der Niederlande, haben in Leiden studiert. Sie wohnten hier in einem kleinen, bescheidenen Haus an der Rapenburg. 1575 wurde in Leiden die erste Universität der Niederlande gegründet, sie ist die Berühmteste und eine der renommiertesten Universitäten der Niederlande. Der erste Hörsaal war in der Kapelle der Dominikanerinnen untergebracht. Heute finden hier noch die Examens- und Promotionsfeiern statt.

Hortus Botanicus – die ersten Tulpen

Kurz nach der Gründung der Universität wurde im Jahr 1590 der Botanische Garten Hortus Botanicus hinter dem Akademiegebäude zur Ausbildung für Studenten gegründet. Der Botaniker Carolus Clusius aus Wien war Direktor. Er pflanzte 1594 die ersten Tulpenzwiebeln hier an. Heute gibt es mehr als 6.000 verschiedene Pflanzen, die im Hortus Botanicus wachsen. Der botanische Garten mit tropischen Gewächshäusern ist eine ideale Oase der Ruhe und Entspannung. Im Jahre 1990 bestand der Hortus Botanicus 400 Jahre, zur Feier wurde ein Philipp Franz von Siebold Gedenkgarten in einem Teil des Gartens mit seiner Büste angelegt. Siebold kam aus Würzburg, war Arzt und war für Holland in Japan. Im Garten stehen noch Dutzende von Pflanzen, Bäumen und Sträuchern, die Siebold selbst aus Japan eingeführt hatte.

Leiden – Rembrandt

Rembrandt wurde 1606 in Leiden geboren. Sein Vater war Müller und seine Mutter eine Bäckertochter. Er ging von 1614 bis 1620 in die Lateinschule in Leiden. Leider kann die Schule nicht besucht werden. Hier erhielt Rembrandt seinen ersten Zeichenunterricht bei Henricus Rieverlinck. Rembrandt studierte in Leiden, er brach aber sein Studium schon nach knapp einem Jahr ab, um bei Jacob Isaacsz van Swanenburgh die Kunst der Malerei zu erlernen – im Haus des heutigen „Young Rembrandt Studios“. Dort kann man heute in einem Video Schlüsselstellen im Leben des jungen Rembrandts sehen.

Gedichte an Häusern

An vielen Häusern in Leiden befinden sich an den Fassaden „Muurgedichte“, die auch in verschiedenen Sprachen angebracht sind. Sie verführen zum Stehenbleiben, Lesen und zum kurzen Innehalten.

Echt holländisch

An erster Stelle der typischen Produkte in Holland steht natürlich der Käse, gefolgt von Matjes, Pfannkuchen und der indonesischen Reistafel aus der Zeit der Kolonien. Ein „kopje koffie“ – eine Tasse Kaffee, ein Gläschen Genever, ein Wacholderschnaps und ein kühles Bier, dafür ist der Holländer immer zu haben. Bekannt sind auch Pfannkuchen süß oder herzhaft, mit Fleisch, Obst oder Sirup, es gibt viele Variationen.  Am besten werden die Pfannkuchen auf Tellern mit dem typischen blau-weißen Delfter-Muster serviert. Leiden ist auch bekannt für sein Lakritzkonfekt. Es gibt noch eine Besonderheit: Coffeeshops sind keine Cafés. Hier gibt es Haschisch und Marihuana nur zum dortigen Konsum.

Pieterskerk

Die spätgotische Pieterskerk überragt einen lebendigen Stadtteil mit vielen kleinen Restaurants und Cafés. Mit dem Bau der Kirche wurde im 12. Jahrhundert begonnen, und es hat 180 Jahre gedauert, bis sie fertig wurde. Beim Eintritt in die Kirche fallen die gewaltige Größe des Innenraums und die vielen mächtigen Säulen auf. Die Kirche wird heute als Raum für Konzerte und Veranstaltungen genutzt, kirchliche Messen finden hier nicht mehr statt. Rembrandt war hier Chorknabe und sang in den Gottesdiensten. Seine Eltern heirateten hier und auch die schwarzen Grabsteine von Rembrandts Eltern sind im Fußboden der Kirche in der Nähe der Kanzel eingelassen.

Die Pilgrims in Leiden

Von 1609 bis 1620 lebten die Pilgrims in Leiden, da sie in England verfolgt wurden. Die Sitten in Leiden waren ihnen zu locker, das sollte ihre Kinder nicht beeinflussen. Das Oberhaupt der Puritaner aus England, John Robinson, sandte deshalb die Pilgrims auf der Mayflower nach Nordamerika. Er selbst ist in Leiden geblieben und wurde 1625 in der Pieterskerk begraben. Es gibt einen Gedenkstein für John Robinson in der Taufkapelle und an der Außenmauer. Ein kleines Café mit Bleiglasfenstern gehört auch zur Kirche. Gegenüber der Kirche liegt das ehemalige Gefängnis Gravensteen aus dem 13. Jahrhundert, in dem heute die juristische Fakultät untergebracht ist. Gleich gegenüber kann man einen Espresso im Café „Koffiehuisje“ an der Theke trinken. Viele Studenten sitzen in dem urigen, kleinen Café.

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Die Burg auf dem Hügel

Die höchste Erhebung in Leiden misst zwölf Meter und ist der im 11. Jahrhundert künstlich aufgeschüttete Hügel mit einer Burgmauer. Hierhin konnten die Einwohner bei Hochwasser und bei Angriffen von feindlichen Truppen flüchten.

Prachtvolle Innenhöfe

Leiden hat 35 versteckte Innenhöfe aus dem 17. Jahrhundert. Reiche Bürger ließen in den Innenhöfen Alte und Bedürftige wohnen, damit sie etwas Gutes tun und ihr Platz im Himmel gesichert ist. Es gab auch Regeln für die Leute, die in den Innenhöfen wohnten: Sie mussten einmal im Monat ein Bad nehmen. Heute sind die kleinen Häuschen in den Innenhöfen bei Studenten sehr beliebt. 

Süßer Himmel

In der Groenhazengracht mit dem Untertitel Middeleeuwse Prostituee, wie das Straßenschild sagt, zieht einem der süße Backgeruch magnetisch in die kleine Bäckerei, die bekannt für gutes Brot ist. Die Schlange ist ganz schön lang. Den süßen Teilen kann man einfach nicht widerstehen. Ùs Bertus – der friesische Bäcker in Leiden, empfiehlt einen „Buckel“, ein rundes Teil mit Mandeln und Haselnüssen getoppt. Die bucklige Oberfläche der Nüsse, hatte ihn an eine Buckelpiste erinnert, so entstand der Name.

Breestraat – das Shopping Eldorado

Natürlich kann man in Leiden auch shoppen, und zwar in der breiten Breestraat, die von schönen Giebelhäusern im niederländischen Renaissance- und Barockstil gesäumt ist. Auch in der Haarlemmerstraat oder in einer der vielen engen Gassen gibt es für jeden etwas. Zwischendurch gibt es auch genug Cafés, um einen Kaffee oder ein Bier zu trinken. Am Samstag kann für den Einkaufsbummel, den Markt an der Nieuwe Gracht mit einbeziehen. Hier werden Fisch, Käse, Blumen, Obst und Gemüse angeboten.

Restaurants in Leiden

„De Waag“ wurde 1657 gebaut. Der Name kommt von dem historischen Gemäuer, denn hier wurde früher Käse und Butter gewogen und verzollt, wenn die Bauern ihre Produkte auf dem Markt in Leiden verkaufen wollten. Außerdem wurde eine Qualitätskontrolle gemacht: Eine gute Qualität bekam ein „Waagbriefje“ aus Leder als Auszeichnung für die Ware. Heute wird in dem modernen Restaurant niederländische Küche serviert. Im Restaurant „Van Buuren“ mit einer Gran Café Küche mit leicht gehobenen Niveau und im „De Klok“ kann man auch etwas exquisiter essen.

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Pause für einen Kaffee

Es ist herrlich im Grand Café Vlot oder in einem der anderen zahlreichen Floßboote mit ihren gemütlichen Terrassen mit am Rhein sitzen und sich eine Pause bei der Sightseeing Tour zu gönnen.

Hotel Fletcher in Leiden am Bahnhof

In einem ganz modernen Gebäude ist das Hotel Fletcher am Bahnhof untergebracht. Einchecken ist im zwölften Stock. Der Ausblick auf Leiden geht bis nach Katwijk zum Meer am Horizont. Einen Espresso trinken und dann geht es zur Leiden-Erkundung. Das Frühstück im Hotel bietet alles, was man sich vorstellen kann. Viele junge dynamische Menschen nehmen gerade an einem Kongress im Hotel Fletcher teil. Durch eine große Fensterfront kann man in ein tieferliegendes Büro blicken und die Angestellten beim Arbeiten beobachten. Nach einem Sightseeing-Tag in Leiden kann man im zwölften Stock in der Wellnessabteilung im Hotel Fletcher herrlich entspannen. Am Abend ist es besonders schön, in der Bar mit einem Absacker an der großen Fensterfront auf das beleuchtete Leiden zu blicken.

ReiseTravel Service

Holland Tourismus www.holland.com - Leiden Tourismus www.visitleiden.nl - www.leiden.nl - Young Rembrandt Studio www.leiden.nl/youngrembrandtstudio - Molenmuseum De Valk www.molenmuseumdevalk.nl - Hortus Botanicus www.hortusleiden.nl - Restaurant De Waag www.waagleiden.nl - Restaurant Van Buuren www.grandcafevanbuuren.nl - Diner Restaurant De Klok www.restaurantdeklok.nl - Pfannkuchen Restaurant Oudt Leyden www.oudtleyden.nl - Hét Koffiehuisje www.koffiehuisje.com - Café Vlot www.vlotleiden.nl - Bäcker in Leiden Ù Bertus - Fahrradverleih am Bahnhof, Oldenburger, Hotel Fletscher in Leiden  www.wellnesshotelleiden.nl

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.

Gabi Draeger by ReiseTravel.euUnsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu

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