Regensburg

Das grüne Dach Europas ist die größte zusammenhängende Waldfläche

Die Donau trennt Niederbayern und den Bayerischen Wald: Der Bayerische Wald ist gemeinsam mit dem auf der tschechischen Seite liegenden Böhmerwald die größte zusammenhängende Waldfläche Europas und zugleich Urnatur und Freizeiteldorado. Seit 1850 genießen die Touristen die daraus herrührende besonders gute Luft auf den zahlreichen Wanderwegen, Radwegen oder Langlauf-Loipen. Und erholen sich in der grünen Natur mit den klaren Bächen und Seen in der reinsten Luft, die man in der Bundesrepublik gemessen hat. Der Bayerische Wald wirkt auf besondere Weise beruhigend, ausgleichend und gleichzeitig belebend.

Urnatur und Freizeiteldorado im Bayerischen Wald: Mehr als 130 Berggipfel über 1.000 Meter können in der intakten Natur der Mittelgebirgslandschaft erwandert werden. Der „Goldsteig“, ein Qualitätswanderweg, der vom Deutschen Wanderverband ausgezeichnet wurde, zählt zu den „Top Trails of Germany“. Er zieht sich auf zwei Wegevarianten und insgesamt 660 Kilometern von Marktredewitz bis Passau. Über weitere 750 Kilometer Zuwege und Radwege sind viele Orte mit dem Goldsteig vernetzt.

Die schönste Wildbachklamm im Bayerischen Wald ist die Buchberger Leite zwischen Freyung und Ringelai. Das unter Landschaftsschutz gestellte Wandergebiet ist eine der beeindruckenden Schluchten des Bayerischen Waldes und erhielt das Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“. www.freyung.de

Entlang der Glasstraße befinden sich noch zahlreiche Glasbläsereien. Glas wird hier in vielen Hütten seit dem 12. Jahrhundert gefertigt. Hier gibt es Quarz, der zur Herstellung benötigt wurde. Neben dem Glas spielte auch der Salztransport eine wichtige Rolle. Diese Tradition wird vom Säumerverein Grainet oder Grafenau gepflegt.

Im Bayerischen Wald findet man modernste Wellnesshotels, die überwiegend erst vor zehn bis fünfzehn Jahren entstanden sind. Daneben gibt es zahlreiche Familienhotels, Privatunterkünfte oder auch Urlaub auf dem Bauernhof. 30 Prozent der Gäste kommen aus Bayern selbst, jeweils weitere 30 aus MW und NRW. Der Pausnhof am Rand des Nationalparks arbeitet traditionell im Einklang mit der Natur und war das erste zertifizierte Bio-Hotel Deutschlands. Die Zutaten für die kulinarischen Köstlichkeiten stammen aus eigener Landwirtschaft. Seit 12 Jahren züchtet die Inhaberfamilie Simmet auch vom Aussterben bedrohte Tiere wie das Pinzgauer Rind oder das Waldschaf. Die Natur ist außerdem Architekt des Pausenhofes. Es wurden lebendige Materialien verwendet. Der Sollnhofer-Naturstein, unbehandeltes Holz, handgewebtes Bauernleinen und mundgeblasenes Glas sorgen für eine behagliche Wohnatmosphäre. www.pausnhof.de

Ein Teilgebiet des Bayerischen Waldes ist der Nationalpark Bayerischer Wald, darin wiederum befindet sich ein Kerngebiet, welches überhaupt nicht betreten werden darf. Entlang der Grenze zu Tschechien liegt dieser einzige Urwald Deutschlands. Im Kerngebiet des Nationalparks gedeiht eine Natur, die von Menschen vollkommen unberührt ist. Schon 1970 wurde der 13.000 Hektar große Abschnitt als erster Nationalpark Deutschlands unter besonderen Schutz gestellt, 1997 wurde er auf 24.000 Hektar erweitert. Damit entstand in Ostbayern Europas größtes Wald-Naturschutzgebiet. Zusammen mit dem benachbarten tschechischen Nationalpark Sumava liegt hier nun das größte Naturschutzgebiet auf dem Kontinent. Am Rand dieses Nationalparks befindet sich das Informationszentrum Hans-Eisenmann-Haus. Es informiert über die Entstehung des Nationalparks im Jahr 1970 und über die zahlreichen Unternehmungsmöglichkeiten im Nationalpark.  

Der Nationalpark ist ein Urwald, dem der Mensch einfach nur zuschaut, ohne einzugreifen. An einigen Stellen wachsen Pflanzen oder Pilze, die nirgendwo anders mehr auf der Welt zu finden sind. Deshalb dürfen einige Teile überhaupt nicht begangen werden, andere Teile wiederum kann der Mensch zur Erholung nutzen und dabei unglaubliche Ursprünglichkeit genießen. Die Natur erlebbar machen – das ist das Ziel der Nationalparkleitung. Und zwar das ganze Jahr über. Nicht nur im Sommer gibt es viel zu entdecken, sondern auch während eines Spazierganges oder einer Hirschbeobachtung im Winter, die Förster führen die Gäste zu Futterstellen, an denen 80 bis 90 Hirsche zugegen sind.

Baumkronenweg im Nationalpark Bayerischer Wald: Ein Grund für die Naturbelassenheit des Bayerischen Waldes ist die Tatsache, dass man erst im 15. Jahrhundert richtig damit begann, den Wald zu besiedeln. Das waldgeschichtliche Museum informiert über die Besiedlung im Bayer. Wald. Einer der ältesten Bäume im Nationalpark ist eine 1.000jährige Eibe.

In der Nähe des Hans-Eisenmann-Hauses im Nationalparkzentrum Lusen befindet sich auch der längste Baumkronenweg der Welt. Mit einer Länge 1,3 Kilometer und einer Höhe von 8 bis 25 Meter schlängelt sich die stabile Holzkonstruktion durch Buchen, Tannen und Fichten des Bergmischwaldes. Das Highlight ist der Baumturm oder das Baum-Ei mit. Mit einer spektakulären Höhe von 44 Meter umschließt es drei hochgewachsene Bäume und bietet einen Blick über die Berge Lusen und Rachel hinweg über das Meer des Bayerischen und des Böhmischen Waldes. Er wurde gebaut, ohne den Boden oder den Wald zu verändern - harmonisch in den Wald eingebunden und ist barrierefrei. www.baumwipfelpfad.by

Nur für den Baumkronenweg und für den Parkplatz wird Eintritt verlangt, frei zugänglich ist neben dem Hans-Eisenmann-Haus das 200 Hektar große Tierfreigelände. Mit weitläufigen Landschaftsgehegen und Volieren. 45 heimische Tierarten, ihre Lebensweise und ökologische Bedeutung im Bergwald werden hier vorgestellt. Das Wildgehege ist Sommer wie Winter frei zugänglich.

Nachhaltig Urlaub machen, Kraft aus der Natur nutzen. Das ist ein immer wiederkehrendes Thema im Bayerischen Wald. Die Natur schonend erkunden mit E-Bikes, Elektroautos oder der Ilztalbahn. Die Umwelt unterstützen und Geld sparen kann man mit den vom E-Wald angebotenen Reise-Kombinationen aus ICE und Elektro-Auto. Am Bahnhof erhält man den Schlüssel für das Elektro-Auto. Die Reichweite liegt bei 80 Kilometer, das Navigationsgerät im Auto zeigt die nächstgelegene Ladestation an. Das Modellprojekt E-Wald wird wissenschaftlich von der FH Deggendorf unterstützt. www.e-wald.eu

ReiseTravel Fact: Der Bayerische Wald ist nicht irgendein Mittelgebirge mit Wandermöglichkeiten. Der Bayerische Wald ist die größte zusammenhängende Waldfläche Europas mit außergewöhnlich ursprünglicher Natur, die Luft einzigartig und die Menschen den Traditionen verhaftet und dennoch Neuem aufgeschlossen. Eine Destination, welche unbedingt auf die Reise-To-Do-Liste gehört.

Anreise: Mit dem Pkw über die BAB 3 Nürnberg-Passau oder die A92 München-Deggendorf, Ausfahrt Aicha vorm Wald Richtung Freyung. Mit der Bahn über den Bahnhof Passau und mit dem Flugzeug Flughafen München II. (Entfernung ca. 180 Kilometer).

Tourismusverband Ostbayern, Im Gewerbepark D 04, D-93059 Regensburg, info@ostbayern-tourismus.de, www.ostbayern-tourismus.de

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Sabine Erl.

Sabine Erl 

Redakteurin Sabine Erl zeichnet bei ReiseTravel für die Redaktion Lifestyle verantwortlich.

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