Villach | Villach historisch und modern |
Villach an der Drau, eine Stadt mit Badeseen, Thermalquellen, Bergen und der milden Luft vom Mittelmeer: Die Riviera der Drau und der gute Berg!
Downtown Villach: Das Ufer der Drau oder die Riviera der Drau ist mit „Enzis“ den farbigen Liegestühlen aus Kunststoff, wie sie in Wien im Museumsquartier stehen, bestückt. Die „Enzis“ sind Kultobjekte, sie werden gerne von Sonnenanbetern genutzt. Spaziergänger, Radfahrer, Skater, Jogger und Spaziergänger nutzen den asphaltieren Weg an der Drau. Der Blick schweift zum Vulkan der keiner ist, der nur so aussieht. Es ist der Mittagskogel mit 2.145 Meter in den Karawanken, auf seinem Kamm verläuft die Grenze nach Slowenien. Doch der Hausberg von Villach ist der Dobratsch mit 2.166 Meter. Er wird als der „gute Berg“ bezeichnet, da er das Trinkwasser für Villach sammelt. Er ist kein Skiberg mehr, die Liftanlagen wurden abgebaut und der Dobratsch wurde zum Naturschutzgebiet und Naturpark ernannt.
Der leicht ansteigende Hauptplatz ist beschaulich und die gute Stube der Stadt. In den Cafés und in den Geschäften trifft man sich oder man kann entspannt dem Treiben zusehen, gut dass hier keine Autos fahren dürfen. Ein Stück weiter im mit Arkaden geschmückten Paracelsushof erinnert eine Gedenktafel, dass hier Paracelsus seine Jugend verbracht hatte. Er war wohl der prominenteste Einwohner Villachs. In der Mitte des Hauptplatzes steht die Dreifaltigkeitssäule, die 1739 errichtet wurden und von der sich die Stadt himmlischen Schutz erhoffte. Ein paar Jahre später wurde in Erinnerung an die Pest die Statuten von Maria, dem heiligen Florian und dem heiligen Rochus, dem Pest-Schutzpatron, hinzugefügt. Ein paar Schritte weiter steht eine Kopie des Prangers, der im Stadtmuseum steht. Im Sockel des Prangers sind die damals gängigen Strafen wie Handabschlagen, Ohrenabschneiden und Augenausstechen zur Abschreckung im Bildrelief dargestellt.
Stadtpalais
Das Stadtpalais der Grafen Khevenhüller wurde schon im 15. Jahrhundert gebaut. Die Khevenhüller waren eine der angesehensten und reichsten Adelsgeschlechter Kärntens. Im Stadtpalais versteckte sich 1552 Kaiser Karl V. vor seinem protestantischen Gegner Moritz von Sachsen. 1759 übernachtete Maria Theresia im Stadtpalais, als sie Villach dem Bamberger Erzbistum abkaufte. Ein anderer prominenter Gast im Haus war Jerome Bonaparte, der jüngste Bruder von Napoleon, der im Jahre 1880 übernachtete. Zwischen 1748 und 1875 wurde das Haus eine Postkutschenstation, dort mussten immer zehn Rösser bereitstehen. Für die 350 Kilometer bis Wien hatte man damals eine Woche gebraucht. Das Renaissance Haus mit seinen Kreuzgewölben ist heute das Romantikhotel Post. Frau Gerti bedient schon ewig im Hotel Post, jeder kennt sie. Sie trägt ganz stolz ein Dirndl von Rettl.
Campanile und Torte
Die spätgotische Stadtpfarrkirche St. Jakob wurde 1136 erstmals urkundlich erwähnt, sie hat etwas Besonderes, einen Campanile, einen frei stehenden Turm, ganz nach italienischem Vorbild. Der freistehende Kirchturm ist mit 94 Meter der höchste in Kärnten. Die Stadtpfarrkirche St. Jakob wurde nach dem Erdbeben als spätgotische Hallenkirche errichtet. Sie war 1526 Österreichs erste protestantische Kirche. Bemerkenswert ist die ungewöhnliche Renaissancekanzel, aus der der Stammbaum Jesse wächst. Praktischerweise liegt gleich gegenüber der Kirche, das traditionelle Café mit Konditorei Rainer. Eine Spezialität dort ist die Kärntner Torte aus einem Teig mit Walnüssen und Walnuss-Sahne und etwas Preiselbeeren. Die Torte ist oben mit rotem Marzipan gedeckt.
Was die Sachertorte für Wien ist, ist die Villacher-Torte für die Stadt, sie besteht aus Nuss-Sahne und Kirschen auf beschichtetem Nuss- und Schokoladenbiskuit und es gibt sie in im Cafe Koloini, ein bisschen abseits vom Zentrum – aber den Ausflug auf jeden Fall wert.
Immer wieder entspannen und genießen
Vor dem Neuen Rathaus am Rathausplatz gibt es statt eines Brunnens eine Fontäne die Kinder immer anzieht, um rumzuspritzen. Am besten sind die aufgestellten Liegestühle und Stühle auf dem Rathausplatz zum Entspannen. Dazu kann man sich in der gegenüberliegenden Eisdiele eine Eiswaffel holen. Im Winter ist hier der Platz Eislaufplatz.
Stadtmuseum Villach – den Römern auf der Spur
Es lohnt sich schon allein für den Renaissance Arkadenhof das Museum zu besichtigen. Im Hof sind römische Fundstücke, wie römische Grabsteine, ein Kinder-Sarkophag, der 1910 in der Drau gefunden wurde und Originalteile einer römischen Straße. Hier steht auch noch ein Rest der Stadtmauer, die siebeneinhalb Meter dick ist. Napoleon hat die Stadtmauer in Villach zerstört. Werke von dem Villacher Fresken- und Tafelmaler Thomas von Villach sind ausgestellt. Ein Teil des Museums ist mit alten Handschriften und Portraits von Paracelsus, der seine Jugend in Villach verbrachte, gewidmet.
Die wuchtige Burg
Der wuchtige Bau die Burg von Villach fällt einem ins Auge. Sie wurde schon 1270 urkundlich erwähnt und gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Um 1233 wurde sie vermutlich im Zuge der Befestigung der Stadt Villach erbaut. Hier residierten die Bamberger über 750 Jahre lang. Das schlichte, dreigeschossige, vierflügelige Bauwerk hat einen beeindruckenden Arkadenhof. Heute sind in der Burg Wohnungen untergebracht. Nur in einem Raum ist eine Außenstelle des Stadtmuseums Villach, hier werden archäologische Funde gezeigt.
Schwere Zeiten
Die Stadt musste mehrere Katastrophen über sich ergehen lassen. Da war das Erdbeben 1348, und was übriggeblieben ist wurde durch das anschließende Feuer zerstört. Die offenen Feuerstellen wurden durch die Erderschütterungen zum Auslöser des Großbrands. Es war so schlimm, dass die Bamberger den Villachern die Steuer erlassen hatten. Nicht nur an Erdbeben und Stadtbränden litt die Stadt, sondern auch die Pest und schwere Hochwasser setzten ihr zu und im Zweiten Weltkrieg gab es 52 Bombeneinschläge.
Szenetreff
In der Lederergasse, der alten Zunftgasse reihen sich heute Bars und Beisln aneinander. Das ist die Kneipenstraße und der eindeutige Szene Treff, hier tanzt am Wochenende der Bär.
Hugo mit Bier
Villach hat aufgrund seiner Nähe zu Slowenien und Italien einen eigenen alpinen Lebensstil entwickelt. Statt Melange heißt es Cappuccino, Tiramisu statt Sachertorte und Friulano statt Veltliner. Natürlich spiegeln sich die Kärntner Wurzeln auch überall in der Küche wider. Ein erfrischendes Bier im Biergarten unter Kastanien im Brauhof neben dem Sudhaus gehört auch zum Villacher Genuss. Da gibt es Hausbier, Märzen, Zwickl, Pils, Dunkel, Franzi und Radler. Das Bier ist mild mit weniger Hopfen gebraut und das weiche Wasser kommt aus einer eigenen Quelle. Es gibt sogar einen Hugo mit Bier, Holler, Minze und Zitrone. Die Speisekarte ist vielversprechend, da werden Eierschwammerln, Bauernkotelette mit Biersaftl, Blunzenbrot mit frischem Kren, Bierzwiebelbrezen, Gailtaler Karreespeck und gedünsteter Zwiebelrostbraten angeboten.
Villach stylisch – Kärntner Kilt
Jedes Tal in der Region Villach hat seine eigene Tracht. 1868 wurde die Schneiderei Rettl als Uniformschneiderei schon gegründet und ist seitdem ein Familienbetrieb. Thomas hat die traditionelle Kärntner Tracht modern interpretiert. Da gibt es das Kärnten Karo, das die Kelten schon gewebt und getragen haben sollen. Der Knaller ist der Kärntner Kilt. Junge Leute heiraten gerne in der modernen Kreation. Sogar Jean Connery in New York hat auch einen „Rettl“. Die Rettl Modelle werden gerne bei Hochzeiten, Festen und in der Gastronomie getragen.
Der Glasbläser Alois Hechl mit mundgeblasenem Glas. Ein Meister dieser Kunst. Früher gab es um Villach viele Glashütten. Es wurden Spiegel nach Versailles und Glas nach Petersburg geliefert. Heute gibt es Schnapsgläser mit Vogelmotiven, wie die Schnapsdrossel und den Schluckspecht und betrunkene Gläser, und ganz moderne schlichte Kaffeetassen und Deckenleuchten aus Glas.
Designer-Hotel an der Drau
Schon beim Eintritt in die Lobby ist man überrascht über das moderne Design. Nein, das Hotel ist kein klassisches Holiday Inn Hotel, es ist vielmehr ein Designer Hotel. Der Ruf der ausgezeichneten Küche geht dem Hotel voraus. Schon beim Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf die Altstadt, kann man dem Starten und Landen der Enten auf der Drau zusehen. Das Frühstücksangebot ist groß. Es gibt einfach alles was das Herz begehrt, von Lachs, Wurst, Käse und die für Österreich so typischen Aufstriche. Säfte, Müsli, Marmeladen, viele Brotsorten, kleine Gebäckstücke und sogar schon Anti Pasto. Das Restaurant hat eine Partnerschaft mit dem „Kulinarik Festival Küchenkult“. Im Gourmet Restaurant gibt es am Abend gebeiztes Filet von der Goldbrasse, Feldgurke, Eierschwammerl, Zupfsalat, Kaviar-Blinis. Danach folgt Milchkalbrücken im knusprigen Brotmantel mit Kalbsbries Saltimbocca, Petersilie, Polenta, Chorizo, Sommertrüffel und Steinpilzen. Filet vom Heilbutt mit gefüllten Calamari, Weinbergpfirsich, Kräutergnocchi und Zucchiniblüte. Süße Variation von der Marille, Kakaohippe, Tonkabohnen-Eis und Pistazien. Die Weinauswahl rundet das Essen perfekt ab.
Prominente Villacher
Kurt Diemberger, Bergsteiger, der mehrere Achttausender bestiegen hat, Filmemacher, Fotograf und Autor wurde in Villach geboren. Heidelinde Weis, die Filmschauspielerin wurde auch in Villach geboren. Paracelsus, der Arzt und Alchemist, hat seine Jugend in Villach verbracht.
Die Gerlitzen Genusswanderung
Dietmar, der Wanderführer, wartet an der Seilbahn zum Gerlitzen dem südlichsten Berg der Nockberge. An der Mittelstation heißt es umsteigen in den Sessellift. Männer mit großen Rucksäcken steigen in den Lift. Im Rucksack sind Paraglider, denn die Thermik der Gerlitzen ist zum Paraglidern ideal. Auch Modellflieger lassen auf der Gerlitzen gerne ihre Modelle fliegen. Auf dem Gipfel ist der 360 Grad Ausblick auf den Panoramarundweg gigantisch. Da ist der Ossiacher See mit Segelbooten und die Burg Landskron zu sehen. Unterhalb der Burg leben ca. 150 Makaken aus Japan, die sind kälteerprobt und trotzen sogar dem Kärntner Winter. Der Blick schweift weiter auf Maria Wörth auf einer Halbinsel im Wörthersee und die Karawanken, die Julischen Alpen und den Schlafenden Mann, ein Bergmassiv, das diesen Eindruck vermittelt. Bei bester Fernsicht kann man sogar ganz am Horizont den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs sehen. Das Gipfelhaus auf der Gerlitzen zieht einen magisch an. Die Strudelvariationen mit Apfel, Mohn und Topfen, sind zum Niederknien. Die Strudel sind so gut, da muss man alle drei probieren. Nach einer kurzen Wanderung zur Pöllinger Hütte werden auf der Terrasse, die für Kärnten so typischen Kasnudeln mit zerlassener Butter serviert. Der Nudelteig wird mit Topfen und Kartoffeln gefüllt und mit Nudelminze und Zwiebeln gewürzt. Die Teignudel hat einen schönen geformten Rand, der gekrendelt, das heißt mit einem Muster verziert ist. Eine Kärntnerin muss krendeln können, sonst kann sie nicht heiraten, so sagen die Kärntner. Mountainbiker unterbrechen hier gerne ihre Fahrt für eine Jause in der Hütte. Dietmar erzählt, dass er einer der ersten Biobauern in Kärnten war. Er baut Dinkel, Roggen, und Kartoffel an. Außerdem hat er Ziegen, Kälber, Schafe und Hühner. Seine Ziegen gehen auch gerne bei kleinen Wanderungen mit den Gästen mit.
ReiseTravel Fact: Villach kann einfach alles anbieten. Da gibt es die Drau, neun Badeseen, die ganze Region ist von Bergen umringt und die Kärntner Küche und das Klima verwöhnen.
ReiseTravel Service
Österreich www.austria.info - Kärnten www.kaernten.at - Villach www.region-villach.at
In Villach gibt es Free City WLAN, so kann man mit dem Smart-Phone auf eigene Faust eine Stadtbesichtigung unternehmen. Gerlitzen Alpe www.gerlitzen.com - KärntenTherme www.kaerntentherme.at - Dietmar Schuss, Villacher Bergführer www.kaernten.at
Anreise: Mit dem Flixbus von München nach Villach. Abfahrt im ZOB in München. Im Untergeschoss stehen viele der grünen FlixBusse. Bildschirme zeigen die Reiseziele mit Zwischenstopps an. Dann wird das Gepäck verstaut, das Ticket wird gescannt und ein paar Minuten später nimmt der Verkehr der Stadt München den Bus auf. Getränke können beim Fahrer gekauft werden. Relaxen, sich bequem zurücklehnen und ins WLAN einloggen. Der Slogan von „FlixBus“ ist „go green“. Nach drei Stunden Fahrt im FlixBus gibt es eine Pause und anschließend einen Fahrerwechsel am Rastplatz und Tourenoutlet. Der Kreislauf kommt wieder in Schwung und die Beine werden vertreten. Es ist gerade noch Zeit sich in der Raststätte einen Cappuccino zu kaufen. FlixBus fahren heißt: stressfrei ankommen. FlixBus ist ein noch junger europaweiter Busanbieter mit einer ausgefeilten Streckennetzplanung und einem modernen Buchungssystem. FlixBus bietet ein Fernnetz mit 100.000 täglichen Verbindungen zu 900 Zielen in 20 Ländern an. Eine Toilette ist auch an Bord des FlixBusses.
Veranstaltungen: Carinthischer Sommer im modernen Kongresszentrum, 16. Juli bis 26. August 2017; www.carinthischersommer.at. Zur Eröffnung spielte Leonard Bernstein.
Fasching, das ist die 6. Jahreszeit in Villach www.villacher-fasching.at
Brauchtumswoche mit Villacher Kirchtag, 30. Juli bis 06. August 2017; für eine Woche mit Musikbühnen und Tanzböden. Man trägt Tracht, es ist das größte Fest dieser Art in Österreich. www.villacherkirchtag.at
Der KÜCHENKULT findet immer im Mai statt und ist für Genuss-Interessierte, 04. bis 14. Mai 2017 www.kuechenkult.at
Hotel Holiday Inn Villach, Europaplatz 1-2, A-9500 Villach, Tel.: +43-4242.22522-0, info@hi-villach.at, www.hi-villach.at,
Brauhof, Traditionsbrauerei mit Gaststuben und Biergarten www.villacherbrauhof.at
Rettl, trendige Mode trachtig angehaucht. www.rettl.com
Hechl zeitgenössische Glasbläserkunst www.hechlglas.com
Paracelsus ein Sohn der Stadt
Wilhelm Bombast von Hohenheim, der Vater von Paracelsus war Arzt, Naturforscher und Alchemist. Er zog nach dem Tod der Mutter seines neunjährigen und unehelichen Sohnes, Paracelsus 1502 nach Villach. Er eröffnete eine Stadtarztpraxis, durch die Paracelsus schon früh Einblicke in die Medizin bekam. Mit sechzehn Jahren studierte er an der Universität in Basel Medizin und promovierte anschließend in Ferrara, danach zog er mehrere Jahre durch verschiedene Länder. Er ließ sich in Salzburg nieder und musste fluchtartig die Stadt verlassen, denn er unterstützte die Aufständischen und zog sich dadurch den Groll des Erzbischofs zu. In Basel begann er an der medizinischen Fakultät in Deutsch, statt in Latein zu unterrichten. Er musste wieder fliehen, da er die Ärzte und Apotheker heftig kritisierte. Er ging auf Wanderschaft und begann seine ersten Bücher zu schreiben. Sein Hauptwerk war die „Astronomia Magna“. Paracelsus folgte 1541 dem Ruf von Fürst Ernst von Bayern nach Salzburg, wo er am 24. September 1541 im Alter von 47 Jahren starb. Über seinen frühen Tod wurde viel spekuliert: Man habe ihn vergiftet, man habe ihn von einem Felsen gestoßen, er sei an Leberkrebs gestorben oder im Rausch eine Treppe hinuntergestürzt. Spätere gerichtsmedizinische Untersuchungen haben ergeben, dass er an einer Quecksilbervergiftung starb. Paracelsus war der Arzt und Alchimist, der Behandlung von Krankheiten mit chemischen Mitteln einführte. Der Fortschritt der praktischen Medizin und die Heilerfolge in der Wundbehandlung zu Anfang des 16. Jahrhunderts sind ihm zu verdanken.
Literatur
Anna Neumann von Wasserleonburg wurde 1535 in Villach geboren. Durch ihre sechs Ehen wurde sie im 17. Jahrhundert zu einer der reichsten Frauen Österreichs. Ihr Vater Wilhelm Neumann kam durch seine Quecksilber- und Bleigruben. dem Handel mit Textilien, Gewürzen und Glaswaren zu Reichtum. Sie kam in sechs Ehen zu großem Vermögen, das sie an Bürger und das Kaiserhaus gegen Zinsen verlieh. Sie hatte aus der ersten Ehe zwei Töchter, die sie beide überlebte. Sie ist 1623 im Alter von 88 Jahren in Murau in der Steiermark gestorben. Da ihr als Protestantin eine Grabstätte in der Stadtpfarrkirche versagt war, wurde eine Nische ausgebrochen damit ihr Kopf, außerhalb des Friedhofs lag.
Die Geschichte Villachs
Die Kelten waren die ersten Siedler, die Römer bauten die einzige Brücke über die Drau mit der Station „Santicum“. Die Brücke verband die Römerstraße von Venedig nach Wien und Salzburg und der Brückenzoll brachte Einnahmen in die Kassen.
Ab 1007 herrschte das Bistum Bamberg über 750 Jahre in Villach.
1348 gab es ein Erdbeben bei dem mehrere tausend Einwohner starben und der größte Teil der Stadt vernichtet wurde. Trotz Kriegen, Bränden, Überschwemmungen und Epidemien erlebte die Stadt im 15. und 16. Jahrhundert dank des Bergbaus von Blei, Silber und Gold und den Glashütten eine Blütezeit.
1759 kaufte Maria Theresia für eine Millionen Gulden Villach mit Umgebung vom Bistum Bamberg zurück. Heute ist Bamberg Partnerstadt. 1809 bis 1813 hatte Napoleon die Stadt fest im Griff. Die Stadt wurde 1813 von Österreich zurückerobert. Mit dem Bau der Eisenbahn 1864 von Wien nach Villach begann die Zeit der Sommerfrische. Es gibt allein neun Badeseen in der Region Villach. Heute ist die Alpe-Adria Stadt an der Drau ein attraktives Touristenziel und eine florierende Einkaufs- und Industriestadt mit Infineon.
Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.
Unsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu
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