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Gedanken zur Karwoche
Sehr geehrte ReiseTravel User, verehrte Freunde der Preußischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg: welch ein Spannungsbogen liegt nicht nur für Christen zwischen der Karwoche mit dem kulminierenden Karfreitag, an dem des Kreuzestodes Christi gedacht wird, und dem frohstimmenden Fest seiner Auferstehung zu Ostern. Wehklage, Leid, Hoffnungslosigkeit münden innerhalb nur weniger Tage in Dankgesang, Frohsinn und Zukunftsgewissheit.
Wohl jeder von uns kennt solch ein Wechselbad der Gefühle aus eigenem Erleben.
Doch ich frage mich, warum das bekannte Wort darüber genau entgegensetzt lautet:
Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt
Neunmalkluge werden sicher prägnante Erklärungen für die Umkehrung, für das Abwenden vom Optimistischen ins Pessimistische parat haben. Mir will dennoch scheinen, dass uns das Buch der Bücher auf die Sprünge helfen will: Dem Tal folgt der Berg, am Ende des Tunnels leuchtet ein Licht. Glaub’ dem ans Kreuz Geschlagenen – der Tod verlor sein Stachel, die Hölle ihren Sieg. Wie kann ich den Freudenbecher genießen mit dem dunklen Gedanken daran, dass danach Schatten auf mich fallen?
Volker Tschapke Präsident Preußische Gesellschaft Berlin-Brandenburg
Bemerkenswert erscheint mir, welche Schlüsse Pfarrer Emil Wilhelm Krummacher vor genau 155 Jahren aus der Auferstehung in einer seiner Osterpredigten für seine Gemeinde zog: „Wie Jesus aufgeweckt von der Herrlichkeit des Vaters, sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln. Also ist es auch unser Beruf, in der Kraft dieses neuen Lebens Frieden zu stiften, Liebe zu üben, Wunden zu heilen, Segen zu verbreiten. Kennen wir diesen Auferstehungsodem, der – wie er jetzt die Natur aus ihrem Winterschlaf aufweckt - auch uns zu dem herrlichen Frühling des neuen Lebens aus dem Grabe des geistlichen Todes hervorruft? Ist dir ein neues Leben aufgegangen…im Kampf mit Sünde, Tod, Teufel und Welt?“
Alte Worte – ewig jung. Doch wann wandeln diejenigen Oberen im neuen Leben, die das Wort des Herrn im Munde führen oder die es vernahmen im Hause der Eltern, die aber Friede nicht stiften unter den Völkern, die zulassen, dass Wunden geschlagen werden und Segen auf sich warten lässt? Lassen Sie mich bitte zwei weitere Geistliche zu Karfreitag und Ostern erwähnen, die in Nachfolge Christi lebten und die wie er ans Kreuz geschlagen wurden.
Dietrich Bonhoeffer sagte in einem Kindergottesdienst am 15. April 1927 u. a.: „Jesus hatte gebetet: Vater vergib ihnen. Jesus der Herr ist nicht nur für seine Freunde gestorben, sondern für seine Feinde… In Erniedrigung, Schmach und Schande war die Liebe Gottes auf der Erde erschienen, am Kreuz schlug Gottes Zorn seinen eigenen Sohn für die Schlechtigkeit der Welt, oder die Schlechtigkeit der Welt hatte den Sohn ans Kreuz geschlagen. Wir wollen heute am Karfreitag… daran denken, wie die Jünger mit dem Tode Jesu alle Hoffnung zerschlagen sahen. Zerstreut voneinander, in hoffnungsloser Traurigkeit grübelten sie dem nach, was geschehen war. Nur wenn wir den Tod Jesu genau so ernst nehmen wie sie, verstehen wir recht, was die Auferstehungsbotschaft zu bringen vermag.“
Pfarrer Paul Schneider schrieb zu Ostern vor 70 Jahren aus dem Konzentrationslager Buchenwald an seine Familie u. a.: „Rauh und unfreundlich, mit Aprillaunen…ist auch Ostern (das Wetter) zu uns gekommen. Aber doch fehlen die Sonnenblicke nicht als Verheißung kommender Herrlichkeit. Auch im übertragenen Sinne ist das so: Ich bin dankbar für die Erquickung an Leib und Seele, die mir immer geworden und wird, unmittelbar von unserem Vater im Himmel und Dank Eurer Liebe…Es ist Ostern, und es ist wichtig, dass wir uns spornen lassen zu einem Auferstehungsleben, das ja nur aus einer dauernden Hingabe unseres Lebens in den Tod erwachsen kann und auf dem Wege des Glaubens uns von Gott geschenkt wird, des Glaubens, der mit Gott allein rechnet. Wir dürfen dankbar unter äußerer Trübsal uns zufrieden geben mit der hohen Botschaft und dem Glaubensinhalt unserer christlichen Feste und so gerade zur echten Freude und Feier kommen, die für die Christenheit durch so viele äußere Dinge und Stimmung leicht zu billigen Ersatz gefunden hatte…Lass uns in Geduld und fröhlichem Vertrauen unsern Weg weitergehen.“
Dietrich Bonhoeffer wurde – im übertragenen Sinne - am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg ans Kreuz geschlagen. Seine Abschiedsworte lauteten: „Das ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens.“
Paul Schneider, der Prediger von Buchenwald, hatte bereits am 18. Juli 1939 den Märtyrertod erlitten. Die katholische Kirche in Deutschland nahm ihn 2003 in die Reihe der "Blutzeugen des 20. Jahrhunderts" auf. Gern gebe ich Ihnen die letzte Strophe des Bonhoefferschen Gedichtes „Von guten Mächten“ in das Triduum paschale von Gründonnerstag, Karfreitag und Osternacht:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Dass ich auch an Goethes „Osterspaziergang“ denke, versteht sich von selbst. Doch den muss ich nicht zitieren, weil Sie ihn doch sicherlich auswendig aufsagen können – oder?
Sehr geehrte ReiseTravel User, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Den Geburtstagskindern preußisches Fortune und alles Gute im neuen Lebensjahr, den Erkrankten baldige Genesung
Pro Gloria et Patria
Gott befohlen
Volker Tschapke
Präsident Preußische Gesellschaft Berlin-Brandenburg
Preußische Gesellschaft Berlin-Brandenburg e.V. c/o Hilton Berlin
Mohrenstrasse 30, D-10117 Berlin, Telefon: 030 – 2023 2015, www.preussen.org
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