Heiligenbrunn | Heiligenbrunn |
Nur einen Steinwurf von Ungarn entfernt liegt Heiligenbrunn im Burgenland
Ein Schritt in eine andere Zeit: Heiligenbrunn mit Heilwasser und Wein im Kellerviertel das ist eine ideale Verbindung. Gesundheit durch das Heilwasser, Genuss durch die Küche und Weine und Entspannung in der ursprünglichen Natur, das ist das Burgenland. Das historische Kellerviertel von Heiligenbrunn der schönste Platz im Burgenland.
Heilwasser: Im Burgenland nur einen Steinwurf von Ungarn entfernt, in einer grünen hügeligen Landschaft eingebettet, liegt Heiligenbrunn. Es steht für Heilwasser und Weintradition, für Gesundheit und Genuss. An der Ulrichskapelle sprudelt heilendes Wasser schon seit Urzeiten aus einer Quelle. Schon die Kelten kannten und nutzten die Wirkung des Wassers. Der bekannte Augenarzt Ladislaus Batthyány-Strattmann nahm das Wasser um Augenleiden zu behandeln und hat damit beachtliche Erfolge erzielt. Heute wird das Heilwasser ständig überprüft, es soll heilsam für Augen und Galle sein. Viele kommen um sich das Wasser in Kanistern abzufüllen und mit nach Hause zu nehmen.
Kellerviertel: Nur ein paar Schritte von Heiligenbrunn entfernt liegt das Kellerviertel, mit 120 historischen Weinkellern aus dem 18. Jahrhundert. Die Weinkeller sind eigentlich keine Keller, sondern weiß gekalkte Holzhäuser, deren Dächer mit Stroh bedeckt sind. Die stehen unter Denkmalschutz, aber sie haben trotzdem keinen musealen Charakter, sie werden als ideale Lager- und Ausschankstätte für Wein genutzt. Im Winter sinkt die Temperatur nie unter Null und im Sommer wird es nur 20 Grad warm. Am Besten jedoch ist, dass hier auch der Wein ausgeschenkt wird, dadurch herrscht eine lebendige und fröhliche Atmosphäre. Gratzl Stefan ist über 80 und gönnt sich gerne ein Gläschen in seinem Keller und erzählt den Gästen gerne seine Lebensgeschichte und hilft auch noch seinem Sohn Stefan Gratzl beim Bedienen. Ausgeschenkt werden Welsch Riesling, Cuvée und Grüner Veltliner und natürlich Uhudler. Und dann geht es noch zum Weinkeller der Familie Krutzler. Dort gibt es Brote mit Grammelschmalz und Kürbiskernaufstrich und dazu wird natürlich ein Uhudler serviert. Wer möchte kann einen Weißwein, einen Welchriesling, Grünen Veltliner oder einen Cuvée trinken. Bei den Rotweinen stehen der Blaufränkische und der Blaue Zweigelt, der etwas leichter ist, auf der Weinkarte. Die angebotenen Tafelweine sind neben dem Uhudler, der Ripatella oder der Elvira und der Concord. Es gibt nichts Schöneres als sich an einen Tisch unter Bäumen zu setzen und einen Uhudler oder einen Grünen Veltliner zu bestellen und sich dabei mit den Tischnachbarn unterhalten. Ja, denkt man, das ist noch die gute alte Zeit, man fühlt sich in ein anderes Jahrhundert versetzt. Autolärm ist nicht zu hören, nur Vogelgezwitscher und das Lachen der Gäste. Prost, in dieser Idylle kann man sich noch ein weiteres Gläschen gönnen. Seit dem 18. Jahrhundert wurde hier kaum etwas verändert. Kein Souvenirgeschäft stört die Idylle.
Ein Lobgesang auf den Uhudler: Die historische Weinkellergasse in Heiligenbrunn ist genau der richtige Ort um einen Uhudler zu probieren, denn hier ist die Wiege des Uhudlers. Dann hieß es schon mal, wenn man zu spät und berauscht nach Hause kam: "Wo woast scha wieda so laung? ... und schaun tuast wia a Uhu." Also kann man davon den „Uhu“ und das „dudeln", was so viel wie trinken bedeutet, ableiten. Das klingt zwar lustig, ist aber nicht richtig. Denn in Heiligenbrunn, gab es auch ein Trinkgefäß aus Ton, das den Namen "Udler" hatte, dies könnte der Ursprung des Namens sein. Was ist eigentlich ein Uhudler? Das ist ein typisches burgenländisches Getränk, ein Wein, der in Österreich nur im Burgenland angebaut wird. Seine Farbe reicht von zartrosa bis zum hellen rot. Er ist trocken, hat ein Waldbeerenaroma, an das man sich erst gewönnen muss und im Abgang schmeckt man die für den Uhudler so typische Säure. Nein, beim ersten Schluck verliebt man sich nicht gleich in das rosafarbene Getränk mit dem ausgefallenen Geschmack. Erst nach dem zweiten Glas fängt man an ihn zu schätzen. Der Uhudler ist ein leichter Sommerwein, der perfekt zur burgenländischen Küche passt. Er kann heute durchaus mit den großen Weinen der Welt mithalten. Er wird auf dem Lehmboden in Eisenberg, dem kleinsten Weingebiet im Burgenland angebaut und ist ein stark mineralischer Wein. Junge, aufstrebende Winzer bauen heute den Uhudler an und haben schon etliche Prämierungen erhalten. Der Uhudler liegt heute wieder total im Trend. In der Vergangenheit wurde sogar mal der Anbau verboten, weil er zu viel Methylalkohol enthielt. Viele Weingärten mussten sogar gerodet werden. Trotzdem wurde der Wein weiterhin privat erzeugt und mit Leidenschaft getrunken. Gerüchte die behaupten, dass der Uhudler blind und blöd mache, konnte inzwischen wissenschaftlich widerlegt werden. Inzwischen ist die Produktion und der Vertrieb des Uhudlers wieder erlaubt und der Wein als regionale Spezialität zugelassen.
Fakt: Einmal Uhudller, immer Uhudler. Doch erst nach einem zweiten Glas erliegt man dem Uhudler und das kann man am Besten im Kellerviertel in Heiligenbrunn in historischer und gemütlicher Atmosphäre. Doch wenn man ihn schätzen gelernt hat, kann man ihm nicht mehr widerstehen.
Burgenland Tourismus, Johann Permayer-Straße 13, A-7000 Eisenstadt, Österreich, Tel.: +43-2682-633840, www.burgenland.info - Heiligenbrunn Tourismus, www.heiligenbrunn.at - Kellerviertel www.kellerviertel-heiligenbrunn.at
Anreise: Heiligenbrunn liegt 10 km von Güssing entfernt, ganz nahe an der ungarischen Grenze und ist leicht erreichbar über die Autobahn A2. Von Graz kommend, Abfahrt Ilz > Fürstenfeld > Güssing > Richtung Heiligenbrunn.
Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.
Unsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu
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