Köln

Bei der Planung des Urlaubes denken die wenigsten an Reiseimpfungen: Doch in einigen Urlaubsländern in Europa und Nordafrika besteht ein Risiko, sich mit Infektionskrankheiten anzustecken.

Hepatitis: Virushepatitis A und B beispielsweise sind weltweit verbreitet. Sie kommen nicht nur in tropischen und subtropischen Gebieten vor, sondern auch im Mittelmeerraum und Osteuropa. Nach erfolgreichen Impfungen ist man über viele Jahre bestmöglich gegen Hepatitis A und B geschützt. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich frühzeitig vor Reiseantritt über sinnvolle Reiseimpfungen zu informieren und den aktuellen Impfstatus beim Arzt überprüfen zu lassen.

Übertragungsrisiko einer Hepatitis A und B ist nicht immer offensichtlich

Die Infektion wird oft unbemerkt aus dem Urlaub mitgebracht, da die Symptome erst einige Wochen später auftreten können. Das Hepatitis-A-Virus wird hauptsächlich über verunreinigtes Wasser übertragen. Auch Nahrungsmittel wie Gemüse, frische Salate, Meeresfrüchte und Muscheln, die gerade in südlichen Ländern häufig auf dem Speiseplan stehen, können Überträger sein. Während einige Risiken vermeidbar wirken, sind andere jedoch nicht immer sichtbar, wie beispielsweise mit Leitungswasser gewaschenes Obst oder ein mit Eiswürfeln gekühltes Getränk. Auch Hepatitis B kann unbewusst übertragen werden. Nicht nur intime Kontakte zu infizierten Personen bergen ein hohes Ansteckungsrisiko. Unfälle gehören zu den häufigsten Gründen einer Krankenhauseinweisung während einer Reise und ziehen häufig medizinische Maßnahmen nach sich, durch die das Virus übertragen werden kann. Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs.  

Die Infektion mit einem Hepatitis-A-Virus kann eine akute Leberentzündung verursachen

Mögliche erste Symptome sind Fieber, Müdigkeit, Schmerzen im Oberbauch und Übelkeit. Etwa die Hälfte der Betroffenen entwickelt bei einer Hepatitis-A-Infektion eine sogenannte Gelbsucht.

Ältere Reisende sind besonders gefährdet, da mit zunehmendem Alter der Krankheitsverlauf schwerwiegender sein kann und sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Hepatitis A heilt bei Erwachsenen in der Regel vollständig aus – wenn auch erst nach vielen Wochen. Eine Hepatitis B kann jedoch in fünf bis zehn Prozent der Fälle chronisch werden und eine Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs nach sich ziehen.  

Impfungen können vor Hepatitis schützen

„Bei der gesundheitlichen Vorbereitung des Sommerurlaubs ist nicht nur eine gut ausgestattete Reiseapotheke wichtig, sondern auch ein prüfender Blick in den Impfpass“, informiert Dr. Med. von Schrader-Beielstein Tropen- und Reisemediziner:

Warum braucht man auch auf Reisen innerhalb Europas Schutzimpfungen?

Reisekrankheiten gibt es nicht nur in exotischen Ländern mit tropischem oder subtropischem Klima, sondern auch in Europa und Nordafrika. In vielen beliebten Urlaubsländern im Mittelmeerraum und Osteuropas ist Hepatitis A verbreitet. Auch Hepatitis B kommt weltweit vor. Das höchste Infektionsrisiko besteht für Reisende in Afrika sowie in Ost- und Südost-Asien. Aber auch bei Mittelmeerreisenden ist eine Ansteckung möglich.

Ist eine Impfung sinnvoll?

Hepatitis A wird hauptsächlich durch rohen Fisch, Muscheln und verunreinigtes Wasser übertragen. Diese Lebensmittel sollten möglichst gemieden oder durchgekocht verzehrt werden. Allerdings gibt es auch Risiken, die nicht sofort sichtbar sind, wie Eiswürfel im Getränk oder mit Leitungswasser gewaschener Salat und Obst. Um den Urlaub entspannt genießen zu können, ist ein Impfschutz daher durchaus sinnvoll. Hepatitis B wird durch alle Körperflüssigkeiten übertragen – neben Sperma auch über Blut. Bei niedrigen Hygienestandards genügen bereits kleinste Verletzungen der Haut, um sich mit dem Virus zu infizieren. Unfälle gehören zu den häufigsten Gründen einer Krankenhauseinweisung während einer Reise und ziehen häufig medizinische Maßnahmen nach sich, die Risiken für eine Ansteckung mit Hepatitis B bergen. Hiervor kann eine Impfung schützen.

An welchen Symptomen kann ich eine Hepatitis erkennen?

Die Symptome sind bei einer Infektion mit Hepatitis sind häufig unspezifisch und können mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Schmerzen im Oberbauch einhergehen. Eine Gelbfärbung der Haut ist zwar gut erkennbar, tritt aber nicht immer auf. Eine Hepatitis-B-Infektion kann chronisch werden und zu schwerwiegenden Leberkrankheiten führen.

Kann ich mich vor dem Urlaub auch kurzfristig impfen lassen?

Um einen optimalen Langzeitschutz zu erreichen, sollte die Hepatitis-B-Impfung innerhalb von vier Wochen vor Abreise begonnen werden, da hier mehrere Impfdosen verabreicht werden müssen. Eine Hepatitis-A-Impfung ist auch noch kurzfristig bis zu einem Tag vor der Abreise möglich. Um einen bestmöglichen Impfschutz sicherzustellen und eine Grundimmunisierung aufzubauen, sollten alle benötigten Teilimpfungen spätestens nach dem Urlaub vervollständigt werden. Es ist sinnvoll sich frühzeitig vor der Reise vom Arzt über Reisegesundheit beraten zu lassen.

ReiseTravel Fact: Impfungen bieten den bestmöglichen Schutz vor einer Infektion. Gegen Hepatitis A kann man sich noch kurzfristig vor der Reise impfen lassen. Eine Hepatitis-B-Impfung bedarf etwas mehr Planung. Hierfür sollte man etwa fünf Wochen vor dem Urlaub einen Arzt aufsuchen, da mindestens zwei Impfungen im Abstand von einem Monat vor der Reise notwendig sind. Für den Aufbau einer vollständigen Grundimmunisierung sind drei Impfdosen nötig; die dritte Impfung sollte sechs Monate nach der ersten Impfung erfolgen und kann auch nach dem Urlaub vervollständigt werden. Bei dieser Gelegenheit sollte man auch seinen aktuellen Impfschutz gegen weitere Erkrankungen wie Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Grippe oder Masern vom Arzt überprüfen lassen. Die kostenlose App fit-for-travel oder www.fit-for-travel.de bieten wichtige Infos für die gesundheitliche Urlaubsplanung und zu allen wichtigen Reiseimpfungen. www.fit-for-travel.de

Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher

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