Düsseldorf

Unerlässlich für ungetrübte Urlaubsfreuden ist eine sorgfältige Vorbereitung, die das Risiko für Infektionen und Blutzuckerentgleisungen minimiert!

Gute Vorbereitung, gute Erholung: Ferne Länder kennenlernen und den Urlaub genießen – auch für Menschen mit einer chronischen Stoffwechselerkrankung wie Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 ist dies möglich. Unerlässlich für ungetrübte Urlaubsfreuden ist eine sorgfältige Vorbereitung, die das Risiko für Infektionen und Blutzuckerentgleisungen minimiert. Wie die optimale Vorsorge aussieht, zu der auch der Grippeschutz zählt, erläutert ein Experte des CRM Centrum für Reisemedizin.

Diabetes mellitus führt zu einer Suppression des Immunsystems. Menschen mit Diabetes haben daher ein erhöhtes Risiko, an einer Infektionskrankheit zu erkranken. Zudem lassen sich Infektionen bei ihnen schwieriger behandeln und können schwerer verlaufen. Ein umfassender Impfschutz ist für Menschen mit Diabetes daher wichtig. Zu diesem sollte auch die Impfung gegen die saisonale Grippe gehören. „Die saisonale Grippe ist die häufigste durch Impfung vermeidbare Erkrankung bei Reisen in die Subtropen“, erklärt Dr. Andreas H. Leischker, M.A., Referent des CRM und Chefarzt der Klinik für Geriatrie des Alexianer-Krankenhauses Krefeld. „Impfen lassen sollte man sich auch, wenn die Grippe in Deutschland vor der Abreise gerade keine Hochsaison hat, denn in den Tropen und Subtropen tritt die Grippe ganzjährig auf.“ Neben dem Reiseziel erhöhen auch bestimmte Reisearten das Gripperisiko: „Auf Kreuzfahrtschiffen, längeren Bahnreisen oder Gruppenreisen ist das Risiko für eine Infektion besonders hoch – wie überall dort, wo Menschen auf engerem Raum über eine längere Zeit zusammen leben“, so der Experte.

Zur Impfung gegen die saisonale Grippe wird jedem Patienten mit Diabetes unabhängig vom Lebensalter geraten. „Der von der Ständigen Impfkommission (STIKO) seit Dezember 2017 empfohlene tetravalente Impfstoff deckt den gerade in Deutschland zirkulierenden Erregerstamm Yamgata-B ab, der bislang verwendete trivalente Grippeimpfstoff nicht“, erläutert Dr. Leischker, der auch Impfexperte der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist. „Welche Erregerstämme jeweils kursieren, kann man vorab nie zu hundert Prozent voraussehen. Einen verbesserten Schutz bietet eine kontinuierlich wahrgenommene jährliche Grippeimpfung langfristig vermutlich dennoch“, betont der Experte. So zeige eine aktuelle Publikation von Casado und Kollegen im Canadian Medical Association Journal, dass Senioren, die sich in drei aufeinanderfolgenden Jahren gegen Grippe impfen ließen, deutlich seltener an einer schweren Grippe erkrankten, als die nur einmal geimpften: „Ihr Risiko einer schweren Verlaufsform der Grippe – also eines Verlaufs, der intensivmedizinische Behandlung erfordert oder tödlich endet – lag um 70 Prozent niedriger als bei einmal geimpften.“

Neben dem Impf- und Grippeschutz sollten Menschen mit Diabetes sich darauf einstellen, dass veränderte Aktivitätsmuster im Urlaub eine häufigere Blutzuckerkontrolle erfordern. Alle Utensilien wie Tabletten, Insulin oder Teststreifen sollten in ausreichender Menge eingepackt werden. „Wir empfehlen, dass Menschen mit Diabetes doppelt so viele Teststreifen und die doppelte Menge an Insulin im Handgepäck mitnehmen, wie sie zuhause in dieser Zeit verbrauchen würden“, sagt Dr. Leischker. Je nach Reiseziel und Verkehrsmittel müsse man auch die Lagerbedingungen für Insulin berücksichtigen: Es darf einerseits nicht einfrieren und muss andererseits bei starker Hitze gekühlt werden. „Damit es keinen Ärger am Flughafen oder Zoll gibt, sollten sich Patienten mit Diabetes eine Bescheinigung für alle erforderlichen Medikamente und medizinischen Geräte ausstellen lassen und ihren mehrsprachigen Diabetikerausweis mitnehmen“, so Dr. Leischker.

Ins Reisegepäck eines Diabetes-Patienten gehöre zudem eine Reiseapotheke mit Mitteln gegen Durchfall, aber auch mit Desinfektionsmittel und vielleicht einem Antibiotikum. „Betroffene sollten sich je nach Reiseland und -art von ihrem Arzt eine Liste mit den notwendigen Utensilien zusammenstellen lassen und wissen, wie sie bei Unterzuckerung oder bei extrem hohen Blutzuckerwerten reagieren müssen“, rät der Experte.

CRM Centrum für Reisemedizin Thieme Gruppe, D-70469 Stuttgart, www.crm.de - www.thieme.de

Von Stephanie Priester.

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