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Die Lage im Gastgewerbe bleibt angespannt: Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) schlägt Alarm und fordert von der Politik entschlossenes Handeln
DEHOGA-Präsident Guido Zöllick appellierte an die Regierung, die im Koalitionsvertrag und Sofortprogramm vereinbarte, dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen auf 7 Prozent umzusetzen.
Umsatzeinbußen und Konsumzurückhaltung prägen die Branche
Die aktuellen Zahlen unterstreichen die kritische Situation: Laut Statistischem Bundesamt verzeichnete die Branche im ersten Halbjahr 2025 einen realen Umsatzrückgang von 15,1 Prozent im Vergleich zu 2019. Auch im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang von 3,7 Prozent. Eine interne DEHOGA-Umfrage unter fast 4.000 Betrieben bestätigt diesen Trend: Im Juli lag das Umsatzminus bei durchschnittlich 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Die Inflation hat die Gäste spürbar getroffen, was zu einer zunehmenden Konsumzurückhaltung führt. Guido Zöllick beschreibt die Beobachtungen der Gastronomen: "Unsere Gäste sind preissensibler, gehen seltener essen, wählen günstigere Gerichte oder verzichten auf die Vorspeise."
Gleichzeitig sehen sich die Betriebe mit stark steigenden Kosten konfrontiert. Seit 2022 sind die Arbeitskosten um mehr als 34 Prozent und die Kosten für Lebensmittel, alkoholfreie Getränke sowie Energie um rund 30 Prozent gestiegen. Für viele Restaurants machen Personal- und Wareneinsatz zusammen über 70 Prozent des Umsatzes aus.
Diese Belastungen führen dazu, dass sich fast 40 Prozent der befragten Unternehmer Sorgen um Verluste im Jahr 2025 machen. Nur 32,9 Prozent gehen davon aus, dass sie die Verlustzone vermeiden können. Ein weiteres beunruhigendes Signal ist der Investitionsstau: 72 Prozent der Betriebe konnten in den letzten Jahren notwendige Investitionen nicht mehr tätigen.
Angesichts der dramatischen Umsatzverluste und der gleichzeitig massiv gestiegenen Kosten muss die Gastronomie dringend gestärkt werden. „Nur die Rückkehr zur 7%-Mehrwertsteuer auf Speisen kann die notwendige Luft zum Atmen verschaffen“, macht DEHOGA-Präsident Guido Zöllick deutlich. „Unsere Betriebe sind mehr als nur Orte zum Essen und Trinken - sie sind Herzstücke unserer Städte und Dörfer, schaffen Treffpunkte, sichern Arbeitsplätze und machen Innenstädte lebendig und attraktiv. Ohne die 7% Mehrwertsteuer droht nicht nur ein Sterben gastronomischer Vielfalt, sondern auch ein spürbarer Verlust an Lebensqualität und Aufenthaltskultur in unseren Innenstädten. Gerade im ländlichen Raum sind Gasthäuser oft die letzten verbliebenen Orte der Begegnung. Fällt die Gastronomie dort weg, verlieren ganze Regionen dauerhaft ihre Mitte. Die Einführung der 7% Mehrwertsteuer auf Speisen ist die überfällige steuerliche Gleichbehandlung von Essen und entscheidet über die Zukunft vieler Restaurants.“
Das Gastgewerbe in Deutschland steht weiterhin unter massivem Druck. Eine Senkung der Mehrwertsteuer würde laut der DEHOGA-Umfrage die betriebswirtschaftliche Lage für drei Viertel der Betriebe stabilisieren.
Sechs von zehn Unternehmern planen, Arbeitsplätze zu sichern oder neu zu schaffen. Auch Investitionen könnten wieder getätigt werden. Ob die Preise für die Gäste sinken, hänge jedoch von der weiteren Kostenentwicklung, insbesondere den Personalkosten, ab. Ab dem 1. Januar 2026 steigt der Mindestlohn auf 13,90 Euro.
7 Prozent Mehrwertsteuer erwarten 76,2 Prozent der Betriebe eine Stabilisierung ihrer wirtschaftlichen Situation. Sechs von zehn Betrieben (59,1%) sehen die Möglichkeit, Arbeitsplätze zu sichern und neue Stellen zu schaffen. Fast ebenso viele Gastronomen (58,6%) würden wieder verstärkt in Modernisierung, Digitalisierung und Kapazitätserweiterung investieren. Mehr als die Hälfte der Betriebe (52,6%) verbindet die 7 Prozent mit neuen Handlungsspielräumen für Innovationen. Knapp die Hälfte der Unternehmer (47,9%) sieht ihre Betriebe im Wettbewerb gestärkt. 44,1 Prozent der Gastronomen wollen ihren Gästen ein verbessertes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Die Hoffnung auf eine sommerliche Belebung hat sich nicht erfüllt. Für die Monate August und September bewerten 32,0 Prozent der Betriebe ihre Buchungs- und Reservierungslage als schlecht bis sehr schlecht. Lediglich 23,8 Prozent sprechen von einer guten oder sehr guten Buchungs- und Reservierungslage.
Über 2,2 Millionen Beschäftigte, mehr als 50.700 Auszubildende und ein Umsatz von 115 Milliarden Euro netto im Jahr 2023 machten die Branche zu einer tragenden Säule der deutschen Wirtschaft. „99 Prozent der Unternehmen sind kleine und mittlere Familienbetriebe, die mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tagtäglich alles geben, um Gäste zu verwöhnen und zu begeistern. Sie sichern Arbeitsplätze, zahlen Steuern vor Ort und stehen für Lebensqualität und kulinarische Vielfalt – in den Städten wie ländlichen Räumen“, so Zöllick.
Neue Geschäftsführerin
Jana Schimke wird zum 1. Januar 2026 die Hauptgeschäftsführung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) übernehmen. Die 46-Jährige bringt umfangreiche politische und wirtschaftliche Expertise mit: Die Diplom-Politikwissenschaftlerin war von 2008 bis 2013 für die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) tätig, von 2013 bis 2025 saß Schimke für die CDU im Bundestag. In dieser Zeit leitete sie zuletzt als Vorsitzende den Tourismusausschuss. Schimke folgt auf Ingrid Hartges, die den DEHOGA zwei Jahrzehnte an der Spitze erfolgreich geprägt hat und nach 36 Jahren Verbandsarbeit im Februar 2026 in Rente geht.
DEHOGA Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e. V. Am Weidendamm 1A, D-10117 Berlin. www.dehoga.de
Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher
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