Claus Beling

Reise zum Lifestyle Erlebnis Mord auf der Insel Jersey

Die Vergangenheit ist nie tot: Zwei brutale Morde an jungen Frauen erschüttern die sonst so friedliche Kanalinsel Jersey und geben dem Chef de Police Rätsel auf. Dass dabei gefährliche und nie geklärte Ereignisse aus der Vergangenheit eine Rolle spielen, findet ausgerechnet die Zeugin Emily Bloom heraus. Denn die sympathische Teehändlerin mit dem „absoluten Gedächtnis“ ist in der Lage, sich an alles in ihrem Leben genauestens zu erinnern. Doch schon bald muss Emily wegen dieser Fähigkeit um ihr eigenes Leben bangen.

Was du nicht weißt – Claus Beling – Bastei Lübbe  

Claus Beling, geb. 1949, war fast zwei Jahrzehnte lang Unterhaltungschef des ZDF und hat in dieser Funktion zahlreiche Filme und Serien kreiert, von Ulrich Mühes „Der letzte Zeuge“ über internationale Romanverfilmungen bis zur Rosamunde-Pilcher- und Inga-Lindström-Reihe. Als profunder England-Kenner hat der promovierte Literaturwissenschaftler mehrere Reisebücher veröffentlicht. Was du nicht weißt, ist sein erster Jersey-Krimi um die eigenwillige Teehändlerin Emily Bloom, die parallel zur Polizei auch in zukünftigen Fällen - und Romanen - ermitteln wird.

ReiseTravel Fact: Ein super Krimi voller Spannung und die ideale Einstimmung für Ferien – nicht nur – auf der Insel Jersey.

Was du nicht weißt Kriminal Roman von Claus Beling, Bastei Lübbe Verlag, ISBN 978-3-404-16747-0, www.luebbe.de

Das Buch kostet im Buchhandel 8,99 Euro.

 

Claus Beling im Interview: Als profunder England-Kenner hat der ehemalige ZDF-Unterhaltungschef Claus Beling bereits mehrere Reisebücher veröffentlicht. Mit „Was du nicht weißt“ folgt nun sein erster Jersey-Krimi um die eigenwillige Teehändlerin Emily Bloom. Sie waren fast zwei Jahrzehnte als Unterhaltungschef fürs ZDF tätig und haben in dieser Zeit eine Vielzahl an erfolgreichen Fernsehprogrammen kreiert. Gibt es für Sie ein verbindendes Element zwischen Ihrer Tätigkeit fürs Fernsehen und dem Schreiben von Büchern?
Claus Beling: Das verbindende Element ist die Kreativität. Ohne Spiel mit der Fantasie kann weder ein gutes Fernsehprogramm entstehen noch ein gutes, spannendes Buch. Es ist das Öffnen der Türen zu neuen Räumen, das mich immer gereizt hat – thematisch, erzählerisch, spielerisch.
Sie haben bereits mehrere Reisebücher – z. B. ihren erfolgreichen Reiseführer „Bezauberndes Cornwall“ (Verlag Egmont/vgs) – veröffentlicht. Wie ist die Idee entstanden, Ihren Roman auf der Kanalinsel Jersey spielen zu lassen?
Claus Beling: Meine verstorbene Frau und ich hatten die Insel vor ein paar Jahren eher durch Zufall für uns entdeckt. Wir waren überwältigt von allem. Zuerst plante ich, ein neues Reisebuch über Jersey zu schreiben, aber dann ist mir klar geworden, dass dieser Mikrokosmos so faszinierend ist, dass man ganz anders darüber erzählen müsste.
Haben Sie privat auch eine Vorliebe fürs Reisen? Welche Länder bereisen Sie gerne?
Claus Beling: In gewisser Weise bin ich ein Weltenbummler, ich mag das, durch fremde Länder ziehen und alles zu beobachten. Ich liebe Asien, aber auch die pazifischen Länder, vor allem Hawaii. Neben Jersey ist nach wie vor Cornwall eine Art Sehnsuchtsheimat für mich. Ich hatte das Glück, dass mich Rosamunde Pilcher, mit der ich seit Langem befreundet bin, vor zwanzig Jahren an die Hand genommen und mir ihre Heimat gezeigt hat.
Was macht für Sie die Faszination der Kanalinseln und insbesondere an Jersey aus?
Claus Beling: Neben den Menschen vor allem die Natur. Die Küste mit dem größten europäischen Tidenhub von 12 Metern, die üppige Vegetation mit Palmen, die kleinen Fischerorte. Ich liebe es, auf Jersey zu wandern.
Wie lange haben Sie an diesem Roman gearbeitet?
Claus Beling: Gut zwei Jahre, wenn ich alle Romanfassungen mit einbeziehe.
Die Protagonistin Ihres Romans, Emily Bloom, betreibt einen eigenen Teeladen und hat eine besondere Gabe, die für sie ein Segen und Fluch zugleich ist. Sie verfügt über ein „absolutes Gedächtnis“. Wie sind Sie darauf gekommen, Ihre Protagonistin mit dieser außergewöhnlichen Eigenschaft zu versehen?
Claus Beling: Ich habe in einer amerikanischen Zeitschrift darüber gelesen, dass es dieses Phänomen tatsächlich gibt. Später ist dann auch in Deutschland darüber berichtet worden. Es sind nur wenige Menschen, denen dieses Schicksal zuteilwird. Erst wenn man darüber nachdenkt, wird einem plötzlich klar, dass eine solches Wundergedächtnis in Wirklichkeit gar kein Segen ist – außer man lässt die Protagonistin an einem Kriminalfall mitarbeiten.
Auf welche Weise trägt die Erinnerungsfähigkeit von Emily Bloom zur Lösung des Falls bei?
Claus Beling: Da sie eine der beiden ermordeten jungen Frauen gut kannte, bekommen viele Gespräche, die sie mit ihr geführt hat, im Nachhinein eine ganz andere Bedeutung. Emily Bloom ist mit ihrer Fähigkeit die einzige, die sozusagen posthum recherchieren kann – in ihrem Gedächtnis. Wenn man sich mit dieser Möglichkeit näher befasst, ist es verblüffend.
Neben Emily Bloom, die Zeugin einer der Mordfälle ist und durch ihre Ermittlungen dazu beiträgt das Geschehen aufzuklären, kommt auch ihrem Ex-Schwager, dem Chef de Police, Harold Conway, eine wichtige Rolle zu. Wie ist das Verhältnis der beiden zueinander?
Claus Beling: Beide schwanken zwischen gegenseitiger Abneigung und durchaus vorhandener, aber selten gezeigter Sympathie. Emily Bloom in ihrer liebenswerten, empathischen Art steht der ruppige, etwas militärisch wirkende Harold Conway gegenüber. Das schlägt natürlich Funken. Beide wollen nicht wahrhaben, dass sie in ihrer unterschiedlichen Menschlichkeit viel näher beieinander sind, als sie denken. Und beide klären ja schließlich – wenn auch mit unterschiedlichen Methoden – die Morde auf.
Gibt es aufgrund der geographischen Nähe nicht nur zum britischen Festland, sondern auch zur französischen Küste Bereiche, in denen sich der Einfluss des Französischen bis heute noch widerspiegelt?
Claus Beling: Jersey liegt ja mit 23 Kilometern Nähe geographisch gesehen eher vor der französischen als vor der englischen Küste, dorthin sind es 140 Kilometer. Was sich bis heute, trotz der Anglisierung der Insel, weitgehend erhalten hat, sind die französischen Orts -, Straßen- und Häusernamen sowie die französischen Bezeichnungen in der Verwaltung. Die normannische Vergangenheit ist bis heute überall präsent, auch im Lebensstil. Vor allem lebt sie natürlich in den vielen französischen Familiennamen weiter. Leider ist nur noch selten Jèrriais zu hören, der typische westnormannische Dialekt, den man früher auf Jersey sprach.
In Ihrem Buch schildern Sie ein einmaliges Rechtssystem, welches auf Jersey vorherrscht. Neben der hauptberuflichen Polizei wird der größte Teil der Polizeiarbeit von Freiwilligen übernommen. Wie kann man sich das im Einzelnen vorstellen?
Claus Beling: In allen zwölf parishes, den Gemeinden Jersey, gibt es Polizeistationen der Honorary Police. Die Polizisten sind normale Bürger, die für drei Jahre in ihr Amt als Polizist gewählt und dann tageweise Dienst tun, während sie sonst ihrem normalen Beruf nachgehen. In jeder Gemeinde gibt es unter diesen Polizisten vier ranghöhere centeniers, die dann jeweils für eine Woche Dienst als Chef de Police machen. Es ist ein sehr traditionelles Polizeisystem, das in seiner Nähe zum Bürger menschlich und begreifbar ist. Auf Jersey kennt jeder jeden, das macht alles einfacher.
Wird es Folgeromane mit der Ermittlerin Emily Bloom geben?
Claus Beling: Ja. Der zweite Roman mit Emily Bloom und Harold Conway ist fast fertig. Er wird im kommenden Jahr erscheinen.

Von Franziska Paar. 

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