Haidinger & Steinbach

Adolf Hitler und wie die Östereicher diese Vergangenheit bewältigen

Adolf Hitler ist tot, kein Zweifel. Und dennoch liegt sein Schatten über Österreich und der scheint mit der wachsenden Zahl der Jahre immer länger zu werden, die vom Dritten Reich und Zweiten Weltkrieg trennen, als Hitlers Heimat Teil des Großdeutschen Reiches war.

Unser Hitler 

 

Noch ein Buch über Hitler? „Es kann gar nicht genug Hitler-Bücher geben“ - so der Historiker Gerhard Jagschitz im Vorwort. Und weiter: „Hitler ist nicht allein eine Person, er ist ein Synonym für ein ganzheitliches Phänomen der Wechselwirkung von Personen, Strukturen und historischen Prozessen. In diesem Sinne ist er kein deutsches, sondern ein europäisches Phänomen...“
Genau dieses „ganzheitliche Phänomen“ zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. 6 Kapitel sind es, die die Autoren - bis auf das letzte - jeweils in „Alleinarbeit“ geschrieben haben. Martin Haidinger beginnt mit „Hitlers Österreich-Komplex“ (Hitler verließ Österreich als Versager); im 2. Kapitel - es ist das umfangreichste - behandelt Günther Steinbach den „Traum vom Reich“ (den nicht die Nazis erfanden). Im Kapitel „Wie die Jungen Nazis wurden“ sprechen viele Zeitzeugen (natürlich jenseits der 80 und oft zum ersten Male in der Öffentlichkeit); im Kapitel „Täter, Opfer - und der Rest“ findet man sogar das Tagebuch eines Österreichers, der - wie so viele - in der Wehrmacht dienen musste. Den Abschluss des Buches bildet das Kapitel „Ein Volk wie jedes andere?“ Sind die Österreicher - trotz Hitler - ein Volk wie jedes andere?

ReiseTravel Fact: „Unser Hitler“ ist ein sehr lesenswertes Buch: Deutlich mehr als eine Hitler-Biografie, ein äußerst umfangreiches Werk über Österreich und den Nationalsozialismus, verständlich und spannend geschrieben. 

Unser Hitler – Die Österreicher und ihr Landsmann von Martin Haidinger und Günther Steinbach, Ecowin Verlag Salzburg, ISBN 978-3-902404-71-8, www.ecowin.at  

Das Buch kostet im Buchhandel 24 Euro.

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