Berlin

Pünktlich um 10.30 Uhr beginnt ab Station Wannsee die zweistündige Rundfahrt über sieben Seen Richtung Potsdam mit einem Dampfer der Stern und Kreisschifffahrt.

Schiff ahoi: In Berlin heißen Ausflugsschiffe nach wie vor „Dampfer“, weil sie früher mit Dampfmaschinen angetrieben wurden.

An der Steuerbordseite sind die Boote des traditionsreichen Segelklubs Wannsee e. V. zu sehen. Nachdem das Schiff unter der Eisenbahnbrücke durchgefahren ist, beginnt der Kleine Wannsee, an dem zahlreiche Ruderklubs ihr Domizil haben. Exklusive Villen mit Anlegeplatz für Boote oder einem Bootshaus stehen am Ufer. Die Gebäude der Immanuel-Rheumaklinik werden sichtbar.

Die Halbinsel Wehrhorn grenzt den Kleinen Wannsee vom Pohlesee ab. Rechts voraus kommt der Schäferberg mit seinem 219 Meter hohen Fernmeldeturm in Sicht, der 1963 erbaut wurde. Der Schäferberg (103 m) ist die zweithöchste natürliche Erhebung in Berlin. Der höchste Berg ist der Müggelberg mit 115 m.

Der Stölpchensee schließt sich an. Steuerbords befindet sich der Ort Stolpe, der älteste Teil des Ortsteils Wannsee Mit gutem Willen kann man die 1870 von Friedrich August Stüler 1859 erbaute Kirche in Stolpe erkennen, deren 18 Glocken mehrmals täglich Choräle spielen. Mittags um 12.00 Uhr sind die Lieder „Lobe den Herrn“ und „Üb immer Treu und Redlichkeit“ zu hören. In Ufernähe ist der Stölpchensee großflächig mit Seerosen bedeckt.

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Nun geht es in den Griebnitzkanal, der bis 1992 offiziell Friedrich-Leopold-Kanal hieß nach Prinz Friedrich Leopold (1865-1931), einem Schwager von Kaiser Wilhelm II. , der eine Schwester der Kaiserin Auguste Viktoria geheiratet hatte. Durch Erbfall fielen ihm Schloss Glienicke sowie das Jagdschloss Glienicke (1682-1693 erbaut) zu; in Letzterem nahm er seinen Wohnsitz.

Die Einfahrt in den Griebnitzkanal erfolgt zu jeder vollen Stunde für längstens 20 Minuten. Das Schiff fährt am „Forsthaus Wannsee“, einem Café mit angeschlossenem Hotel vorbei. Steuerbords liegt der Berliner, auf der anderen Seite der Düppeler Forst, der sich über 1.800 Hektar erstreckt und zum Teil Vogelschutzgebiet ist.

Nun weitet sich der Kanal zum Griebnitzsee. Backbord ist die Einfahrt zum Teltow-Kanal zu sehen, der zwischen 1900 und 1906 gebaut wurde. Er endet zwischen Köpenick und Grünau in die Dahme. Am Griebnitzsee liegt das Ausflugslokal „Hubertusbaude“, das im Ortsteil Kohlhasenbrück liegt, der zu Zehlendorf gehört. Hans Kohlhase überfiel einen Silbertransport des Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg, der ihn dafür 1540 rädern ließ. Heinrich von Kleist setzte Kohlhase in der Novelle „Michael Kohlhaas“ ein literarisches Denkmal. Während der Mauerzeit verlief die stark bewachte Grenze zwischen Ost und West in der Mitte des Griebnitzsees. An der Steuerbordseite liegt Brandenburg, an der Backbordseite Babelsberg. Hier legt das Schiff an der Station S-Bahnhof Griebnitzsee an. Gleich daneben steht das Vier-Sterne avendi Hotel am Griebnitzsee mit einem großen Gartenrestaurant.

Der Dampfer setzt nunmehr seine Fahrt fort. An der Backbordseite kommt die Truman-Villa in Sicht; so genannt nach dem amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman, der hier während der Potsdamer Konferenz (17. Juli bis 2. Aug. 1945) residierte. Die etwas kleinere Villa mit dem schwarzen Dach ein Stück weiter bewohnte der englische Premierminister Winston Churchill, der mitteilen ließ: „Berlin gefällt mir sehr gut“. Derzeit wird es von Hasso Plattner bewohnt, einem der Gründer von SAP. Er rief mit 50 Mio Euro das Hasso Plattner Institut für Softwaresystemtechnik an der Universität Potsdam ins Leben, finanzierte das Potsdamer Palais Barberini, unterstützt zwei Universitäten in Südafrika, wo er auch zeitweise lebt, und spendete 20 Mio Euro für die historische Fassade des Potsdamer Landtags.

Der russische Regierungschef Josef Stalin wohnte in der Villa mit dem roten Dach, wo am Ufer ein Bootshaus und eine schlanke Birke stehen. Das Begleitpersonal der drei Staatsmänner wurde ebenfalls in den umliegenden Häusern untergebracht. Die darin wohnenden Familien wurden ausquartiert und fanden Zuflucht im Jagdschloss Glienicke. Backbord voraus sind die hellen Kuppeln der Sternwarte Babelsberg zu sehen. Sie ist heute Teil des Leibniz-Instituts für Astrophysik.

In Babelsberg liegen die ehemaligen UFA-Filmstudios, die von der DEFA übernommen wurden. Eine französische Gesellschaft kaufte nach der Wende von der Treuhand das Areal; inzwischen gehört es einem ehemaligen Unternehmensberater sowie einem Filmproduzenten, die es als Medienstadt Babelsberg nach dem Vorbild der Universal-Studios in Hollywood vermarkten. Hier wurden viele berühmte Filme gedreht, so unter anderem „Metropolis“ und „Der Blaue Engel“ mit Marlene Dietrich. Inzwischen entstanden in den Studios auch etliche oscarprämierte amerikanische Filme.

Vom Griebnitzsee gelangt man nun in die Glienicker Lake. An der Steuerbordseite liegt Klein-Glienicke, wo sich am Ufer die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf befindet, die älteste und größte Filmhochschule Deutschlands. Die Glienicker Lake ist ziemlich schmal; es bestehen daher Pläne für eine Verbreiterung. Die Anwohner sind jedoch dagegen, da sie einen Teil ihrer Gärten opfern müssten.

Jetzt ist auch das Schloss Glienicke zu sehen mit dem ehemaligen Maschinenhaus am Ufer; die Dampfmaschinen darin versorgten Park und Gebäude mit Wasser. Es war das Sommerschloss von Prinz Carl von Preußen, einem Sohn der Königin Luise. Im II. Weltkrieg wurde es als Lazarett genutzt, dann wurde es Offiziers-Casino der Russen, anschließend Sporthotel, dann zog die Volkshochschule ein. Jetzt ist es Museum und es können Möbel aus dem Besitz von Prinz Carl können besichtigt werden. Sicher sind viele schon an der Großen Neugierde, einer Rotunde an der Glienicker Brücke, vorbeigefahren.

Dann kommt schon das Jagdschloss Glienicke in Sicht. Es wurde in den Jahren 1682 bis 1693 für den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg erbaut; den Turm erhielt das Schloss erst 1889. Später produzierte ein bürgerlicher Besitzer in dem Schloss Tapeten; ein anderer richtete dort ein Waisenhaus ein, bis es in den Besitz der Stadt Berlin gelangte. Nach dem Krieg war es Kadettenanstalt der Roten Armee, Kinderheim und Jugendherberge. Im März 2003 brannte ein Flügel des Schlosses durch einen Kabelbrand ab. Die Sanierung dauerte bis zum Jahr 2014 und kostete insgesamt 14 Millionen Euro. Jetzt wird es als internationale Begegnungsstätte und Heimvolkshochschule genutzt, das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut befindet sich ebenfalls im Schloss, wo auch Übernachtungen angeboten werden.

An der Backbordseite ist Schloss Babelsberg mit seinem charakteristischen Rundturm zu sehen, das für Prinz Wilhelm und seine Frau Augusta, dem späteren Kaiser Wilhelm I., erbaut und 1849 eingeweiht wurde. Die Baupläne stammten vom Baumeister Karl Friedrich Schinkel, der 1841 starb, sodass Ludwig Persius den Bau vollendete, der sich durch ständige Änderungswünsche von Kaiserin Augusta stark verzögerte. Derzeit wird das Schloss für wechselnde Ausstellungen genutzt. Die Parkanlage wurde von Joseph Peter Lenné entworfen und nach seinem Tod von Fürst Pückler vollendet. Brunnen, Bachläufe und Fontänen wurden angelegt; eine davon steigt bis zu 40 m in die Höhe.

Die Glienicker Brücke, von der DDR „Brücke der Einheit“ genannt, ist nun zu sehen. Des öfteren fand auf der Mitte der Brücke ein Agentenaustausch statt, weshalb man sie auch „Agentenbrücke“nannte. Die Brücke ist zweifarbig gestrichen: Links die Farbe des Warschauer Paktes, rechts NATO-Grün. An der Glienicker Brücke wird ein kurzer Stopp eingelegt. Über den Jungfernsee gelangt man dann wieder zum Wannsee.

An der Backbordseite ist die von Ludwig Persius 1844 erbaute Heilandskirche zu sehen, die nach dem Mauerbau nicht mehr zugänglich war. Erst in den 1990er Jahren konnte sie wieder hergerichtet werden, nachdem erhebliche Schäden festgestellt wurden. Die Kirche wurde auf Veranlassung von König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1840) in italienischem Stil mit einem freistehenden Glockenturm, Campanile genannt, erbaut. Etwa 300 Meter dahinter kann man das 1773 auf einem Vorgängerbau errichtete Schloss Sacrow erkennen, das wechselnde Eigentümer hatte und 1993 von der Preußischen Stiftung Schlösser und Gärten übernommen wurde. Derzeit werden in dem Schloss von einem privaten Kunstverein von Zeit zu Zeit Ausstellungen veranstaltet.

An der Steuerbordseite befindet sich das historische Gasthaus Moorlake, das 1840 im Auftrag von König Friedrich Wilhelm IV. für seine Gemahlin Elisabeth von Bayern im bayerischen Stil erbaut wurde. Regelmäßig finden hier literarische Abende statt, zu denen ein Drei-Gänge-Menü gereicht wird. Dann sieht man auf einer Anhöhe das Blockhaus Nikolskoe, das König Friedrich Wilhelm III. 1819 anlässlich des Besuchs seiner mit Zar Nikolaus I. vermählten Tochter Charlotte im Stil eines russischen Bauernhauses bauen ließ. Es wurde durch Brandstiftung im Jahr 1984 stark beschädigt, aber originalgetreu wieder aufgebaut. Das Blockhaus Nikolskoe ist ein beliebter Ausflugsort für die Berliner. In der Nähe befindet sich die evangelische Kirche St. Peter und Paul, die nach einem Entwurf von August Stüler erbaut und 1837 eingeweiht wurde. Seit 1985 konnte man jahrelang das Glockenspiel „Üb immer Treu und Redlichkeit“ hören, das 1994 durch eine neue Anlage ersetzt wurde. Jetzt werden wechselnde Melodien von 10 Uhr bis Sonnenuntergang zu jeder vollen Stunde gespielt; um 12 Uhr der Choral „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren“.

Nun kommt Backbord die Pfaueninsel. Der Dampfer legt gegenüber der Insel an. Wenn man sie besuchen will, muss man die Fähre nehmen. Ursprünglich wurde die Pfaueninsel Kaninchenwerder genannt, weil der Große Kurfürst im 17. Jahrhundert dort etwa 800 Kaninchen züchten ließ. Erst ab 1795 erhielt sie ihren heutigen Namen. 1685 zog der Alchemist und Glasmacher Johannes Kunckel auf die Insel und experimentierte mit Glas. Vier Jahre später brannte die Glashütte ab und Kunckel floh nach Schweden, wo er seine Arbeit mit großem Erfolg fortsetzte.

Das Schloss auf der Pfaueninsel wurde in den Jahren 1794 bis 1797 auf Veranlassung von König Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) in romantischer Ruinenarchitektur erbaut. Hier verbrachte er schöne Tage mit seiner Mätresse Wilhelmine Encke mit der er sechs Kinder hatte und die er zur Gräfin von Lichtenau adelte. Das Schloss selbst ist aus Holz gebaut; die Fassade ist aufgemalt. Die Einrichtung ist im Originalzustand fast vollständig erhalten. Vom Landgut Sacrow wurden damals die Pfauen angekauft, die der Insel ihren heutigen Namen gaben.

König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) ließ den Park von Joseph Peter Lenné anlegen und hielt auch exotische Tiere auf der Pfaueninsel: Bären, Affen, Kängurus, Hirsche und Lamas waren vertreten, die später den Grundstock für den Berliner Zoo bildeten, der 1844 eröffnet wurde.

Auf der Pfaueninsel befinden sich noch weitere Bauten: Die Meierei als Ruine eines gotischen Klosters, das Kastellanhaus, das derzeit von dem Maschinenmeister mit seiner Familie bewohnt wird, das Kavaliershaus, in dem der Gärtner mit Familie wohnt. Fünf Gärtner und einige Hilfskräfte kümmern sich ständig darum, dass der Park auf der Pfaueninsel so aussieht, wie zu Königin Luise (1776-1810) Zeiten. Jetzt steht der Park unter Naturschutz. Im Maschinenhaus war die Dampfmaschine für die Wasserversorgung untergebracht; jetzt tun Elektropumpen ihren Dienst.

18 Menschen leben ständig auf der Pfaueninsel; sie sind bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten angestellt. Jährlich kommen etwa 120.000 Touristen auf die Insel. Die Abschlussfeier für die Olympischen Spiele 1936 fand auf der Pfaueninsel statt.

Im Vorbeifahren ist an Backbord das königliche Bootshaus zu sehen, in dem das Geschenk des englischen Königs William IV. von 1832 an den preußischen König Friedrich-Wilhelm III. untergebracht war, der Nachbau einer englischen Fregatte. Auf der „Royal Luise“ segelten nachfolgende Generationen der königlichen Familie im Sommer gern über den Wannsee und die Havel.

Voraus kommt der Teufelsberg, ein 120 Meter hoher Berg aus den aufgeschütteten Trümmern Berlins aus dem Zweiten Weltkrieg in Sicht. Darunter befinden sich die Gebäude der Wehrtechnischen Fakultät, die nie fertiggestellt wurde. Auf dem Teufelsberg sind die fünf Kuppeln der ehemaligen Abhörstation der USA zu sehen, die unter Denkmalschutz steht.

An der Steuerbordseite liegt die Insel Lindwerder mit einem idyllischen Ausflugslokal, die nur mit der Fähre von der Havelchaussee aus zu erreichen ist und die man mit einer Glocke rufen muss. Ein Stück weiter ist der auf dem Karlsberg (78 m) 1899 eingeweihte Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisturm, besser bekannt als Grunewaldturm, zu sehen. Er wurde zum 100. Geburtstag des 1888 verstorbenen Kaisers Wilhelm I. (1797-1888) durch den Landkreis Teltow erbaut. Damals gehörte der Grunewald noch nicht zu Berlin. Rund 200 Stufen führen auf die Aussichtsplattform des Turms. Von dort hat man einen großartigen Blick über den Grunewald und Teile von Berlin.

Auf der anderen Seite liegt der Ortsteil Kladow. Hier wurde 1934/35 der Flughafen Kladow angelegt, der als Flughafen Gatow einer der drei Flughäfen war, auf dem die Flugzeuge zur Versorgung der Berliner Bevölkerung während der Blockade 1947/49 landeten. Sehenswert ist die kleine Dorfkirche aus dem Jahr 1818, in der jedes Jahr am Heiligen Abend ein liebevoll gestalteter Gottesdienst stattfindet, der nicht nur von den Kladowern besucht wird.

Der am Wasser gelegene sehenswerte Landhausgarten des Bankiers Dr. Max Fränkel wurde in den 1920er Jahren von diesem angelegt und als Gartendenkmal 2016 für rund 3 Millionen Euro saniert. Für Gartenliebhaber lohnt sich ein Besuch. Vor Kladow liegt die Insel Imchen, die unter Naturschutz steht und nicht betreten werden darf. Sie ist ein Vogelparadies in dem Kormorane, Graureiher, Enten und andere Vögel nisten.

An der Insel Kälberwerder vorbei gelangt der Dampfer zum Großen Wannsee. Die Insel ist Privateigentum des Ruderklubs am Wannsee und wird durch Mitgliedsbeiträge erhalten und gepflegt. Boote dürfen hier nicht anlegen und die darf auch nicht von Fremden betreten werden.

Am Heckeshorn ist an der Steuerbordseite der Flensburger Löwe zu sehen. Er erinnert an den Sieg der Dänen über die Schleswig-Holsteiner im Jahre 1850 und wurde von einem dänischen Bildhauer geschaffen. Es handelt sich um eine Kopie; das Original steht in Flensburg.

Danach fährt man am Haus der Wannseekonferenz vorbei, in der 1942 die Deportation der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas in die Vernichtungslager beschlossen wurde. Heute ist es eine Gedenkstätte. Wenige Meter weiter ist das Grundstück des Malers Max Liebermann (1847-1935) zu sehen, der es auf vielen seiner Bilder verewigte. Man kann Haus und Garten besichtigen und auf der Terrasse Kaffee trinken.

Der Dampfer wendet sich nun dem Ausgangspunkt am S-Bahnhof Wannsee zu. An Backbord ist das 1907 eröffnete Strandbad Wannsee zu sehen, das unter Denkmalschutz steht. Der 50 Meter breite Strand ist über einen Kilometer lang; der Sand wurde von Timmendorfer Strand von der Ostsee herbeigeschafft. An heißen Tagen können sich bis zu 30.000 Badegäste im Strandbad aufhalten.

Neben dem Strandbad ist links die Insel Schwanenwerder zu sehen, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Hier bauten Bankiers und Industrielle ab Ende des 19. Jahrhunderts ihre exklusiven Villen. Erst 1901 erhielt die Insel mit Genehmigung durch Kaiser Wilhelm II. ihren heutigen Namen; vorher hieß sie Sandwerder.

60 Prozent der Grundstücke waren in jüdischem Besitz; die Eigentümer emigrierten während der Nazizeit. Eigentümer einiger Grundstücke wurden dann Propagandaminister Joseph Goebbels, Luftfahrtminister Hermann Göring, Generalluftzeugmeister Ernst Udet, Architekt und Rüstungsminister Albert Speer und Hitlers Leibarzt Theodor Morell. 

Das kleinste Haus der Insel ist Eigentum von Georg Schertz, dem ehemaligen Polizeipräsidenten von Berlin, der das 1934 von seinen Eltern auf Schwemmland erbaute Haus, das auf Eisenpfählen steht, mit seiner Frau bewohnt. Auch der Filmschauspieler Gustav Fröhlich war auf Schwanenwerder ansässig, ebenso für kurze Zeit der US-General Lucius D. Clay, auch „Vater der Luftbrücke“ genannt. Die erst 2009 als Firmenrepräsentanz erbaute riesige weiße Villa des Schraubenfabrikanten Würth in Ufernähe ist bereits von Weitem zu sehen und sorgt noch immer für Diskussionen unter den Inselbewohnern, die das Gebäude als störend in der idyllischen Landschaft ansehen.

Ein Beitrag für ReiseTravel von Edelgard Richter / Dela Press

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