Celle

Lichtkunst bei Tag und Nacht

Celle verfügt über eine Reihe von Museen: Ob Kunstmuseum, Residenzmuseum oder Bomann-Museum: Alle bieten attraktive Angebote unter der fachkundigen Obhut von Museumsdirektor Dr. Jochen Meiners. Unter der künstlerischen Leitung von Robert Simon befindet sich in Celle das „Erste 24 Stunden Kunstmuseum der Welt“ und das hat es in sich.

Robert Simon - Sammler, Mäzen, Ausstellungschef

Robert Simon Celle

Als erstes 24-Stunden-Kunstmuseum der Welt bietet das Kunstmuseum Celle am Tag und bei Nacht Begegnungen mit moderner und zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung Robert Simon. 24-Stunden-Kunstmuseum heißt, dass es rund um die Uhr etwas zu entdecken gibt. Tagsüber werden - ganz klassisch im Innenraum - Malerei, Grafik, Skulptur, Licht- und Objektkunst aus der Sammlung Robert Simon gezeigt. Nachts ist das Museum geschlossen, aber trotzdem einen Besuch wert. An und hinter der gläsernen Fassade übernimmt die Lichtkunst die Regie und lässt das Haus nach außen strahlen.

Die Sammlung Robert Simon spannt einen weiten Bogen von den 20er Jahren bis hin zur Gegenwartskunst: Ein großer Teil des Bestandes an Malerei, Grafik, Skulptur und Objektkunst wird tagsüber - ganz klassisch - im Innenraum gezeigt. Prominent in der Sammlung vertreten sind Werke von Dieter Krieg, Timm Ulrichs, Ben Willikens und Peter Basseler, darüber hinaus besitzt das Haus eine umfangreiche Kollektion an Multiples von Joseph Beuys. Eines der außergewöhnlichsten Exponate des Museums ist der von ZERO-Künstler Otto Piene speziell für Celle gestaltete „Lichtraum“. Ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung Robert Simon ist die „Neue Sach­lichkeit“ mit Gemälden und Zeichnungen der Hannoveraner Künstler Grethe Jürgens und Erich Wegner.

Nachts ist das Museum geschlossen und einen erneuten Besuch wert: An und hinter der glä­sernen Fassade übernimmt internationale Licht­kunst die Regie und lässt das Haus nach außen in den Stadtraum strahlen. Auch im nächt­lichen Lichtkunst-Parcours setzt Otto Piene mit seinem Lichtfries „ZONE ZERO“ und dem monumentalen Skulpturenpaar „Feuerwerk für Celle“ zwei besondere Glanzpunkte.

Integriert und fest installiert ist ein Lichtraum von Otto Piene: Otto Piene lässt Lichter tanzen und Blumen in den Himmel steigen. Von Anfang an dachte und arbeitete Piene in außergewöhnlichen Dimensionen: 1959 ließ er im Rahmen eines poetischen Happenings in der Düsseldorfer Galerie Schmela erstmals Lichtpunkte über Wände, Decke und Boden „tanzen" und holte so quasi den Sternenhimmel in den Kunstraum. Inspiriert durch Jean Tinguelys motorisierte Skulpturen entwickelte er dieses „handbetriebene" Lichtballett weiter zu seinen Lichträumen, in denen von unsichtbaren Motoren bewegte Lichtquellen den verdunkelten Raum erhellen, mit rhythmischen schwingenden Lichtzeichen füllen und dadurch zauberhaft verwandeln. Die im Jahr 2001 geschaffene Celler Fassung ist eine von insgesamt nur vier fest installierten Lichträumen in deutschen Museen.

Weitere Lichtkunst-Highlights sind Werke von Brigitte Kowanz, Klaus Geldmacher, Francesco Mariotti, Vollrad Kutscher, Leonardo Mosso und Jan van Munster. Mit Einbruch der Dämmerung erstrahlt zudem der gläserne Kubus des Foyers in hellem Licht und wechselt pünktlich zu jeder vollen Stunde seine leuchtenden Farben.

Über die Grenzen künstlerischer Strömun­gen und Disziplinen hinweg wird die über drei Jahrzehnte gewachsene Privatsammlung immer wieder in neue Richtungen vernetzt und ergänzt.

Das Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten des Kunst-Kontakts für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen.

Jeden Sonntag um 11.30 Uhr findet eine öffent­liche Führung zur Sammlung oder den wechseln­den Sonderausstellungen statt. Für Gruppen bietet das Museum Führungen an, die nach individuellen Interessen sowohl zum Tages- als auch Nachtpart des Hauses gebucht werden können.   

Buchtipp: ReiseTravel empfiehlt

Ein Buch mit Strahlkraft & Leuchtzauber: Kunst rund um die Uhr, von innen und außen zu erleben und begegnen: Hinter diesem unverwechselbaren und einmaligen Konzept verbergen sich zwei Museen: ein Museum bei Tag mit moderner und zeitgenössischer Kunst und ein Nachtmuseum mit internationaler Lichtkunst, die an und hinter der gläsernen Fassade in den Stadtraum leuchtet. Jetzt wurde erstmals das komplette Spektrum an internationaler Lichtkunst in einem Buch erfasst und ermöglicht ab sofort auch zuhause die Begegnung mit den „leuchtenden Ideen“ in der Sammlung Robert Simon.

Bei Nacht – By Night - Lichtkunst  

Der Lichtkunstpionier Otto Piene ist hier mit mehreren Werken prominent vertreten, Arbeiten der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz, des Schweizers Christian Herdeg, Francesco Mariottis und des Niederländers Jan van Munster stehen für die internationale Ausrichtung. Des Weiteren werden z. B. mit Regine Schumann, Klaus Geldmacher, Timm Ulrichs, Joseph Beuys herausragende Lichtkünstler und die faszinierende Vielfalt dieser noch jungen Kunstrichtung präsentiert.

Auf 184 Seiten stellt das Buch sämtliche Werke und KünstlerInnen in gut lesbaren Texten auf Deutsch und englisch vor - ein Highlight sind zudem die persönlichen Kommentare der Lichtkünstler zu ihrem Werk und der Auseinandersetzung mit dem flüchtigen Medium Licht. Die Lichtkunst wurde für den Bestandskatalog unter neuen Aspekten fotografiert, so vermittelt der prächtig illustrierte Bildband einen plastischen Eindruck der Lichtkunstwerke und verdeutlicht darüber hinaus den besonderen Reiz im Zusammenspiel mit der Architektur des Hauses.

Bei Nacht – By Night - Lichtkunst in der Sammlung Robert Simon. 184 S., 56 Abb. ISBN 978- 3-925902-69-7.

Das Buch kann zum Preis von 28 Euro (plus Versandkosten) direkt vom Kunstmuseum bestellt werden.

Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon, Schlossplatz 7, D-29221 Celle, Tel. (05141) 12 685, Fax (05141) 12 495, Kunstmuseum@celle.de - www.kunst.celle.de  

Von Inga Janßen 

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