München

"Ich bin froh, dass ich in einem Zeitalter lebe, in dem auch eine Frau Miss Germany werden kann, nur weil sie eine Mission hat"

Jeder mündige Bürger wünscht sich einen größeren Einfluss auf Entscheidungen, die sein Leben betreffen. Die neue Miss Germany, Domitila Barros, will sich jedenfalls nicht über Lipgloss, Beautycremes oder Schminkartikel definieren. Sie ist froh, dass vor drei Jahren das Auswahlkonzept bei den Wahlen geändert wurde. Heute geht es nicht mehr um brave Girlies, die zwar alle gut aussehen, aber nur wenig zu sagen haben. Heute steht die taffe Frau bei der Miss-Wahl im Vordergrund. Es geht um Woman Empowerment und um soziale Verantwortung. Die 37-jährige will ihren Titel als Plattform nutzen, um etwas zu bewegen. "Ich stehe zur Nachhaltigkeit."

"Ich bin froh, dass ich in einem Zeitalter lebe, in dem auch eine Frau Miss Germany werden kann, nur weil sie eine Mission hat." Im Gespräch mit ReiseTravel stellte Domitila Barros am Rande des Eagles Charity Golfcups mit vielen Prominenten aus Sport und Showbusiness beim Europa-Park Golfclub Breisgau in Herbolzheim ihre Ziele vor.

Gespendet wurden 20.000 Euro für ukrainische Athleten und 30.000 Euro für das Hilfswerk “Ein Herz für Kinder”. Nachhaltigkeit könne man nicht übers Bein brechen. "Um etwas Vernünftiges und Nachhaltiges aufzubauen, muss man der Sache auch die nötige Zeit geben, damit sie wachsen kann."

Miss Germany Domitila Barros

Miss Germany Domitila Barros

"Ich glaube, wenn wir Mutter Erde schützten und miteinander umgingen wie Brüder und Schwestern, wären viele der aktuellen Probleme auf der Welt einfach wie weggewischt." Die menschliche Gemeinschaft wolle doch nur das eine: So lange wie möglich und so glücklich wie möglich auf Erden in Frieden leben. "Es darf einfach nicht sein, dass ein Mann in einer Führungsposition sagt, was das ganze Volk zu sein, zu denken und zu wollen hat. Das Volk hat oft eine ganz andere Meinung, als dieser eine Mann." Umso wichtiger finde sie es, in ihrer Funktion als Miss Germany persönliche Positionen vertreten zu dürfen.

Am 19. Februar wurde Domitila Barros von einer Jury gewählt. Nicht erst seitdem versucht sie, das aktuelle Bild der Frau öffentlich darzustellen und das traditionelle zu verändern. "Wir wollen erfolgreich sein. Wir wollen die Welt verändern. Frauen scheint es oft viel wichtiger zu sein, später eine ordentliche Zukunft zu hinterlassen, als Kinder zu bekommen." Viele Frauen hielten ein solches Lebensziel einfach für erstrebenswerter, als ihre Frisur oder das Make-up. Das sei sie sich sicher. "Und das möchte ich nach draußen kommunizieren."

Im nächsten Jahr wird die Miss Germany Wahl 100 Jahre alt. "So viel ich weiß, bin ich die erste farbige Gewinnerin mit Migrationshintergrund."

Das Leben der Deutsch-Brasilianerin liest sich wie eine Erfolgsgeschichte aus dem Bilderbuch. Geboren in einer brasilianischen Favela, machte sie ihren Master. Sie spricht vier Sprachen, führt ein erfolgreiches Sozialunternehmen und kann jetzt als Miss Germany ihre Werte repräsentieren. Viele junge Mädchen und Frauen setzten sich selber unter Druck, weil sie möglichst schnell im Beruf nach oben kommen und erfolgreich sein wollten. Und das gelinge nicht immer an Anhieb. "Wenn die aber mitbekommen, dass ich bereits 37 bin, also auch nicht mehr die Jüngste, dann merken die, dass sie eigentlich noch viel Zeit haben. Es muss nicht alles schon mit 25 passiert sein. Früher oder später stellen sich die Dinge dann schon ein."

Zuerst einmal die drei wichtigen Dinge: Lernen, bemühen, sich einsetzen.

Die unverheiratete und kinderlose Greenfluencerin und Aktivistin betreibt ein soziales Projekt in Brasilien, das Schmuck aus Pflanzen produziert. "Mich hat nämlich die Tatsache sehr beschäftigt, dass die Herstellung eines einzigen Eherings aus Gold 20 Tonnen Giftmüll verursacht." Deshalb nutze sie erneuerbare Ressourcen für die Schmuckherstellung. Schmuck aus pflanzlichem Gold. Schön und umweltfreundlich. Hergestellt in Handarbeit von alleinerziehenden Frauen in den Favelas. Erst vor einer Woche kam sie aus Brasilien zurück, Von einer Reise, bei der sie von BILD und RTL begleitet wurde.

Ein Beitrag mit Foto für ReiseTravel von Helmut Kunz.

Helmut Kunz by ReiseTravel.euUnser Autor wohnt in Weiden.

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