Meuselwitz

Die denkmalgeschützte evangelisch-lutherische Dorfkirche Zipsendorf steht im Stadtteil Zipsendorf der Stadt Meuselwitz im Landkreis Altenburger Land in Thüringen

Das Gotteshaus wurde 1407 errichtet. Nach einem Brand im Jahre 1480 brannte das Gebäude völlig ab und wurde zwischen 1505 und 1511 im spätgotischen Stil neu gebaut.

Martin Luther soll 1542 hier gepredigt haben

1661 bis 1663 wurde dem Kirchturm der obere Teil mit Kuppel aufgebaut. Die Kirche besitzt aber einen prächtigen Hochaltar aus dem Jahre 1625. Jahrhunderte hindurch prägte die Landwirtschaft und das Handwerk das Dorf. Dabei war es aber an einer guten Handelsstraße zwischen Zeitz und Altenburg gelegen. Das brachte dem Ort immer einen gewissen Wohlstand. Davon zeugt auch der Hochaltar der Kirche aus dem Jahr 1625. 

Durch den Braunkohletagebau änderte sich das Gepräge des Ortes und damit auch der Kirchgemeinde. Die evangelische Kirchgemeinde war bis in die 90iger Jahre des vorigen Jahrhunderts ein eigenständiges Pfarramt. Durch den demografischen Wandel, den Bevölkerungsrückgang und kirchliche Strukturierungsmaßnahmen wurde die Pfarrstelle aufgegeben.

„Aus Urkunden ist ersichtlich, dass in Zipsendorf schon 1407 eine Kirche gestanden ist, ein spätgotischer Bau, der durch seine ungewöhnliche Größe und Schönheit auffiel. Sie soll fünf Spitzen gehabt haben, und auf jeder erglänzte ein goldener Stern (Knopf), weswegen Zipsendorf auch allgemein das Dorf mit der güldenen Kirche genannt wurde“, informiert Günter Anders, Vorsitzender und Geschäftsführer Gemeindekirchenrat Zipsendorf, beim Besuch des Gotteshauses.

Guenter Anders Kirche Zipsendorf Gemeindekirchenrat

Zipsendorfer Kirche: Da die Kirche aber zum größten Teil aus Holz war, wurde sie 1490 durch Brandstiftung vollständig zerstört. Die neue Kirche wurde in den Jahren 1505 - 1511 erbaut. Sie erhielt das schön gerippte Kreuzgewölbe im spätgotischen Stil und als Turm ein viereckiges Gemäuer, das mit der Höhe des Kirchdaches abschloss. Erst 1661 - 1663 wurde der obere Teil des Turmes mit der Kuppel aufgesetzt. In ihm sind die drei Glocken untergebracht, die die Jahreszahlen 1505, 1506 und 1508 zeigen und wahrscheinlich von dem Glockengießer Hans Thyme in Predel gegossen wurden. Da die große Glocke von 1,21 m Durchmesser in Minuskelschrift die Namenschiffre T enthält.
1942, im Zweiten Weltkrieg, wurden die Glocken ausgelagert, nach Kriegsende aber in Hamburg wieder entdeckt und gelangten schließlich 1950 nach Zipsendorf zurück.

Interessant ist die kleine steinerne Kanzel an der Nordseite des Kirchenschiffes. Die Gemeinde hat eine lobenswerte Ehrfurcht für die Kanzel, welche „Lutherkanzel" genannt wird, weil Martin Luther auf der Durchreise von Zeitz nach Altenburg zu seinem Freund Spalatin 1542 auf ihr gepredigt haben soll. Dies ist aber urkundlich nicht belegt.

Zipsendorf - Evang-Luth. Kirche

Günter Anders, Vorsitzender und Geschäftsführer Gemeindekirchenrat Zipsendorf, stellt das Gotteshaus vor.

Eine besondere Kostbarkeit in der Kirche Zipsendorf ist der Hochaltar von 1625. Der Altar lässt deutlich drei Stilarten erkennen: Renaissance, Spätrenaissance und Barock. Die Ganzfiguren stellen die vier Evangelisten - Matthäus, Markus, Lukas, Johannes - im barocken Stil dar. Dieser prächtige Hochaltar gibt ein Bild von dem Kunstsinn der damaligen Zeiten, von der Freude an Farbe und dass vor dem 30-jährigen Krieg Wohlhabenheit herrschte.

Heinrich Comelius Hecker, der Meuselwitzer Chronist, sagt, dass die Zipsendorfer Kirche damals als eine der schönsten in der Umgegend galt.

Dann kam das Jahr 1911. Wieder wurde die Kirche renoviert. Aber Gott sei Dank war es eine kunstverständigere Zeit. Unter der Leitung des Kirchmalers Bößnitz aus Zeitz erstand der Altar in alter Pracht wieder. Mit unendlicher Mühe gelang es nach wochenlanger Arbeit, die graue Ölfarbe abzukratzen und eine neue Farbgebung in Weiß und Gold zu erzielen. Alles Figürliche am Altar wurde jetzt in Weiß und Gold gehalten und so ein vollkommen gediegener Eindruck erreicht.
In den Jahren 1979 - 1982 wurde durch Meuselwitzer Handwerker das Dach neu gedeckt und die Kirche von außen frisch verputzt. Durch Beschluss des Rates des Kreises Altenburg vom 28. Mai 1980 wurde die Kirche als Denkmal in die Kreisdenkmalliste aufgenommen. Und schließlich kurz vor der Wende in den Herbstmonaten 1988 und 1989 wurde die Kirche von Meuselwitzer Malern unter der Leitung der Meister Neudeck und Kurzig in mühevoller Feierabendarbeit von innen wunderschön weiß und karminrot neu ausgemalt.

Die Kirche lädt zum besinnlichen Verweilen ein. „Zum Besuch ist eine vorherige Anmeldung erforderlich“, informiert Günter Anders, Gemeindekirchenrat Zipsendorf. Anger 4, D-04610 Meuselwitz. Evang. Kirche Zipsendorf.

Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher.  

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