Gaggenau

„Die Vögel“ – Eine Lesung zum Original von Daphne du Maurier

Die Vögel: Einer der wohl schaurigsten Filme der Geschichte, gelesen von Jens Wawrczeck: „Die Vögel“, die Alfred Hitchcock als Film produziert hat, entstammen im Original der Feder von Autorin Daphne du Maurier und sind nun auf Lesetournee in Deutschland zu erleben.

Mit einem Thriller, bei dem Vögel plötzlich von einem mörderischen Ehrgeiz gepackt werden, um die gesamte Menschheit auszurotten, bietet Jens Wawrczeck bei seiner szenischen Lesung unter dem Titel „Hitch und ich“ Gänsehautfeeling auf der klag-Bühne in Gaggenau.

Der Name ist Programm. Denn Wawrczeck, bekannt seit über vier Jahrzehnten aus der Detektivreihe „Die drei ???“, erhielt bereits großen Applaus, als er hinter dem schwarzen Vorhang hervorkam.

Jens Wawrczeck – Die Vögel

Jens Wawrczeck Die Voegel Alfred Hitchcock by ReiseTravel.eu

Der Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher, dessen große Leidenschaft dem Master of Suspence, Sir Alfred Hitchcock gilt, der wie kaum ein Filmemacher des 20. Jahrhunderts seinen englischen und schwarzen Humor in unvergessliche Filmszenen verwandelt hat, beginnt seine Vorstellung mit einem Trailer zum Film, der auf der Leinwand gezeigt wurde. In seiner Hommage an Hitchcock geht Wawrczeck allerdings zurück auf die literarische Vorlage, die einst den Filmemacher zu seinem Meisterwerk „Die Vögel“ inspirierte. Während Hitchcock mit der Vorlage sehr vogelfrei umging und für seine Akteure das sonnendurchtränkte Kalifornien als Drehort wählte, bekommen die Gäste in Gaggenau das Original von Daphne du Maurier zu hören.

In einer Komposition aus Sprache und Musik fesselt Wawrczeck die Zuschauer und zieht sie in einen Kosmos, den sie vorher nicht erwartet haben. Dunkel gekleidet, nur ein Lesepult und Mikro vor sich, ertönt seine markante Stimme als Sprecher und neben ihm – fast im Dunkeln verschwindend – steht Jan-Peter Pflug am Theremin - einem Instrument, das ohne Berührung erklingt und mit dem er die Musik und die täuschend echten Klänge von flatterndem Gefieder und Vogellauten gestaltet. Die schaurige Geschichte, die einst Hitchcock vor unglaubliche technische Herausforderungen gestellt hat, um seine inneren Bilder auf die Leinwand zu bringen, gelingt Wawrczeck als Meister der Worte mit Leichtigkeit. Allein mit seiner Mimik und Sprache sorgte er bei den Gästen für atemberaubende Spannung, bei der angriffslustige Möwen und tote Singvögel das Thema begleiteten und lässt seine Zuhörer in die Welt mysteriöser Ereignisse tauchen.

Die Vögel: Die Kurzgeschichte spielt im herbstlich regennassen Cornwall und ist apokalyptisch düster. Während Hitchcock im Film lediglich Krähen und Möwen präsentiert, lässt die Autorin auch die zierlichen kleinen Meisen und Zaunkönige mit brutaler Gewalt gegen die Menschen vorgehen, die weder vor Fenstern oder sonstigen Absperrungen halt machen.

Der Held der Geschichte ist Nat Hocken, der als Landarbeiter an der englischen Küste lebt und arbeitet. Er bemerkt als erster, dass etwas mit den See- und Landvögeln der Umgebung nicht Ordnung ist und beginnt sein kleines Farmhaus wie eine Festung zu befestigen, um sich und seine Familie vor den Angriffen der Vögel zu schützen.

Damit bereitet er sich als einziger erfolgreich auf den Angriff der Vögel vor, der als Notstand im Radio ausgerufen wird. Weder Schrotflinte, noch Kampfflugzeuge können den Vogelscharen Einhalt gebieten und als Daphne du Mauriers spannende Geschichte endet bleibt offen, was aus Nat Hockens Familie wird. Mit einer perfekten Lese-Performance erlebt das Publikum das gespenstische Horrorgeschehen völlig anders als beim Film und erhält als krönenden Abschluss mit „feed the birds“ einen Bonussong der beiden Akteure, der als Wiedergutmachung für das eineinhalbstündige Spektakel wieder ein freundliches Licht auf die gefiederten Freunde wirft.

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Sabine Zoller.

Sabine Zoller by ReiseTravel.euSabine Zoller lebt im Schwarzwald. Als freie Journalistin schreibt sie für online Portale, Magazine und Tageszeitungen. Kultur, Handwerk und Brauchtum fasziniert Sie ebenso wie gute Küche und Natur. Ihre Berichte beschäftigen sich mit historisch attraktiven Themen, landschaftlich reizvollen Regionen und lukullisch attraktiven Stationen und machen Lust auf Reisen.

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