Potsdam | Martin Luther Jahr |
Tetzel, Ablass, Fegefeuer: 500 Jahre Reformation in Brandenburg
Dietmar Woidke auf Luthers Spuren: Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich auf die Spuren Martin Luthers in Brandenburg begeben. 2017 wird 500 Jahre Reformation gefeiert, davon hofft Brandenburg auch touristisch zu profitieren. Bei einer Pressefahrt hat der Ministerpräsident interessante Ausflugsziele vorgestellt.
Großes Gefolge und informative Erläuterungen:
Jüterbog - MP Woidke, Regierungschef Land Brandenburg, besichtigte die Nikolaikirche, wo Luthers Widersacher, der Ablass-Verkäufer Johann Tetzel der Überlieferung nach Predigten hielt. Zwei Jahre später predigte dort Thomas Müntzer die Reformation.
Mit einer Ausstellung unter dem Titel "Tetzel - Ablass - Fegefeuer" erinnert Jüterbog an die bewegten Jahre der Reformation. Im Kulturquartier Mönchenkloster ist auch ein originaler Ablassbrief zu sehen. Pfarrer Bernhard Gutsche erläuterte so manches Detail.
Im Gefolge viele Zuschauer und jede Menge Selfie:
"Herr Woidke bitte ein Foto!", lauteten die Bitten zahlreicher Passanten. Die Sommerreise des PM Dietmar Woidke erweckte große Aufmerksamkeit, war sehr gut gestaltet und mit zahlreichen nachhaltigen Eindrücken versehen. 500 Jahre Reformation in Brandenburg wird touristisch gut vorbereitet.
Luther Pass als Tourismus-Kompass zur Spurensuche über drei Ländergrenzen hinweg: Der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, war der erste Gast, der in Herzberg seinem Luther Pass bekam.
Der Landesvater informierte sich während der traditionellen Sommer-Pressefahrt unter anderem über das vom Landkreis Elbe-Elster initiierte, landesübergreifende Projekt, das Gäste auf Spurensuche nach Luthers Leben und Wirken durch die Länder Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt führt.
„Wir haben den Luther Pass aufgelegt, um den Gästen, die in Berlin, Dresden, Torgau oder Wittenberg ankommen, einen Weg in ihr ganz persönliches Lutherjahr zu zeigen“, sagte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski, Landrat des Elbe-Elster-Landkreises.
Der Pass verbindet die Stätten der Reformation im Landkreis Elbe-Elster mit der Tetzelstadt Jüterbog, mit Torgau, dem Sterbeort von Luthers Gemahlin Katharina von Bora und dem Ort des Thesenanschlags Lutherstadt Wittenberg.
Der Pass ist touristisches Instrument und ein Reisepass im Wortsinne, mit dem sich die Gäste auf eine Spurensuche durch drei Länder begeben können. Der Luther Pass hilft, aus der Fülle der Reformations-Angebote in 8 Städten den eigenen Weg zu Luther zu finden.
Hier erfahren die Gäste beispielsweise, wo Luther von den Thesen abschwören sollte und sich mit einem Abgesandten des Papstes traf, in Bad Liebenwerda. Die Gäste können die Stätte der Reformationsschlacht bei Mühlberg/Elbe besuchen und sich das zu einem Pass gehörende Foto machen lassen. Sie können sich im Schloss Doberlug darüber informieren, was die plötzlich arbeitslos gewordenen katholischen Mönche unternahmen.
„Wir haben seit jeher eine enge Verbindung zu Wittenberg, und Luther war nachweislich oft in der Region. In Herzberg beispielsweise hat der Reformator gemeinsam mit Melanchthon die Grundlagen der modernen Schule gelegt“, so Projektleiterin Janine Kauk, Marketingbeauftragte des Landkreises Elbe-Elster.
Pfarrerin Anika Scheinemann Kohler St. Marienkirche in Herzberg in freudiger Erwartung des "Staatsbesuchs" und verbunden mit viel Andrang in der Kirche zum Orgelkonzert:
St. Marienkirche in Herzberg: Die spätgotische Backsteinkirche wurde um 1350 erbaut und die Orgel 1896 von Wilhelm Rühlmann aus Zörbig eingebaut. Der Klang der 47 Register auf drei Manualen mit Pedal ist akustisch einzigartig.
Der Luther Pass ist ein eindrucksvoller und leicht handhabbarer Wegweiser, der die riesigen gesellschaftlichen Umwälzungen der Reformationszeit in Geschichten und authentischen Orten erlebbar macht. Der Reisende kann sich auf den Spuren der Menschen, die damit umgehen mussten, bewegen und in deren Alltag eintauchen.
„So ist der Lutherpass ein Produkt für Menschen, die sich auf individuellem Wege Luther nähern und unseren Landkreis aus Luthers Blickwinkel kennenlernen möchten“, erklärt Janine Kauk. So ist ein über das Lutherjahr 2017 deutlich hinausgehendes, über drei Länder reichendes Produkt für Touristen entstanden, das in der sonst weniger touristischen Region Elbe-Elster ein Leuchtturm des brandenburgischen Tourismus im Reformationsjahr 2017 ist.
Sammelleidenschaft und Informationsbedürfnis werden in dem neuen Produkt einzigartig und multimedial verknüpft. In jeder der acht beteiligten Städte erhalten die Gäste einen besonderen Stempel in ihren Pass. Die Pässe werden in den Touristinformationen, auf Messen und in Berlin, Potsdam und Dresden ausgegeben. Darin finden die Pass-Besitzer eine kurze Beschreibung der acht Standorte, die direkt oder indirekt die Geschichte der Reformation auf individuelle Weise erzählen. An jedem Ort bekommen die Reisenden ihren Stempel auf ihrer persönlichen Reise zu ihrem Luther. Platz für Notizen, informative Texte und Hinweise zu weiteren Informationspunkten und ein Gewinnspiel runden das besondere Produkt ab.
Pater Alois Andelfinger führte durch den Kreuzgang des ehemaligen Zisterzienserinnenkloster Mühlberg
In Mühlberg besuchte der Regierungschef das im vergangenen Jahr eröffnete Reformationsmuseum. Wichtiges Thema der dortigen Dauerausstellung ist die große Schlacht von 1547 bei Mühlberg. Katholische Truppen von Kaiser Karl V. besiegten damals den Schmalkaldischen Bund, einen Zusammenschluss von protestantischen Fürsten und Städten. Die Schlacht gilt als Schlüsselereignis in der deutschen Reformationsgeschichte.
Der Sieg Kaiser Karl V. über den Schmalkaldischen Bund protestantischer Fürsten in der Schlacht bei Mühlberg 1547 gilt als ein Schlüsselereignis der Reformation.
Pfarrer Dr. Bernd Krebs Beauftragter der Ev. Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz zum Thema: Martin Luther und Brandenburg
Spurensuche in drei Ländern: Brandenburg hat sich gerüstet und gut vorbereitet. Das Martin Luther Jahr 2017 kann kommen!
ReiseTravel Fact: Aufbruch und Beharren, Glaubenstreit und Toleranz, Staatskirchentum "Thron und Altar" und Widerständigkeit gehören zu Kennzeichen der brandenburgischen Reformation und ihrer Wirkung durch die Jahrhunderte hindurch, auch in Jüterbog, Herzberg und Mühlberg. Johann Tetzel (1460 bis 1519) war Dominikanermönch und ging als "Ablassprediger" in die Kirchengeschichte ein. "Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer in den Himmel springt" - oder im Original: „Sobald der Gülden im Becken klingt im huy die Seel im Himmel springt“. Dieser Tetzel Satz brachte die Reformation ins Rollen.
500 Jahre Reformation in Brandenburg, auch touristisch hat sich das Land bestens aufgestellt und das kam in der Sommerreise von MP Dietmar Woidke eindeutig und klar zum Ausdruck. Die Sommerreise vom MP Dietmar Woidke war erfolgreich und die Touristen aus aller Welt werden sich am Ergebnis der Reise freuen.
ReiseTravel Service
Die Reformationsstätten im Bundesland Brandenburg sind verkehrsgünstig gelegen. Jüterbog, Herzberg und auch Mühlberg Elbe sind mit der Bahn und den ÖNV gut erreichbar.
Vor Ort laden zahlreiche Hotels, aller Preisklassen, zur Übernachtung. Die Gastronomie hat sich Breit aufgestellt und offeriert Kulinarik für jeden Geldbeutel.
Fast alle Orte und Stätten sind barrierefrei eingerichtet.
Tipp: Der Elster Park ist die Erste barrierefreie Bildungs- und Begegnungsstätte in Südbrandenburg, die den Schwerpunkt für Ferienfreizeiten auf Bildung durch Erlebnisse setzt. Im Restaurant "Blau Haus" wurde gute regionale Küche geboten und ein erholsamer Schlaf im Hotel "Traum Haus".
Der Elster Park ist eine innovativ ausgerichtete Erlebniswelt, in der sich Menschen mit und ohne Behinderungen in erholsamer Atmosphäre begegnen.
Elster Park Herzberg, Bad Straße 29, D-04916 Herzberg, www.elsterpark-herzberg.de
Land Brandenburg - Staatskanzlei, Heinrich-Mann-Allee 107, D-14473 Potsdam, www.brandenburg.de
www.lutherpass.de - www.reiseregion-flaeming.de - www.reegional.de
Martin Luther 2017: Tetzel, Ablass, Fegefeuer: 500 Jahre Reformation in Brandenburg sind relevante Themen, in Jüterbog, Herzberg und in Museum Mühlberg an der Elbe. In Brandenburg unterwegs. Auf Luthers Spuren. In Thüringen Land der Reformation und auch in anderen Orten werden Spuren von Martin Luther großgeschrieben.
Buchtipp zur Einstimmung auf das Reformationsjahr ein Buch: Geschichte der Reformation in Deutschland
Luther und die Reformation: Die traditionelle, protestantisch geprägte Geschichtsauffassung sah in der "Tat Luthers" eine Befreiung von den "dunklen Mächten" der Papstkirche und ein "Ende des Mittelalters".
Unwiderruflichkeit der Reformation: Doch weder war das Spätmittelalter "finster" noch Luther eine Lichtgestalt. Sein kirchlicher Reformimpuls steht im Kontext vielfältiger Umbrüche, die um 1500 im politischen, ökonomischen und kulturellen Leben einsetzten. Dass die Reformation viele Menschen mitriss und zuletzt in ein eigenes Kirchenwesen mündete, war nur möglich, weil verschiedene Akteure (Landesfürsten, städtische Magistrate, Bürger und Bauern) etwas mit ihr "anfangen" konnten. Dabei spielten auch die neuen Massenmedien der Zeit (Flugschriften, Predigten) eine große Rolle.
Thomas Kaufmann, geboren 1962, Professor für Kirchengeschichte an der Universität Göttingen. Forschungsschwerpunkte: Religion, Kultur, Gesellschaft und Politik im 15. bis 17. Jahrhundert. 1998 wurde Kaufmann mit dem Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Er gehört der Göttinger Akademie der Wissenschaften als ord. Mitglied an und leitet deren Kommission für die Erforschung der Kultur des späten Mittelalters. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte.
ReiseTravel Fact: Die historische Bedeutung der Reformation ist umstritten. Entgegen einer traditionellen, protestantisch geprägten Geschichtsauffassung, die in der Einmaligkeit der "Tat Luthers" eine Befreiung von den in der Papstkirche gesammelten "dunklen Mächten" und ein "Ende des Mittelalters" sah, betont die neuere Forschung, dass die Reformation nur vor dem Hintergrund spezifischer Voraussetzungen zu verstehen ist. Dies gilt im Hinblick auf das kirchliche und kulturelle Leben um 1500 wie auf die politischen, ökonomischen und kulturellen Bedingungen der Zeit. Der "Erfolg" der Reformation ist nur verständlich, weil verschiedene "Akteure", die Landesfürsten etwa, städtische Magistrate, aber auch Bürger und Bauern, etwas mit ihr "anfangen" konnten. Ist es also noch gerechtfertigt, der Reformation einen epochalen Charakter zuzuschreiben?
Geschichte der Reformation in Deutschland von Thomas Kaufmann, Suhrkamp Verlag, Gebunden, 1038 Seiten, ISBN: 978-3-518-42541-1, www.suhrkamp.de
Das Buch kostet im Buchhandel 28.00 Euro.
Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher.
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