Berlin

Preußische Gesellschaft Berlin lud zum Neujahrsempfang

Hotel Hilton Berlin: Die ehrwürdige Preußische Gesellschaft lud zum Neujahrsempfang in das Hotel Hilton am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte, an dem Ort, wo die Preußische Gesellschaft auch ihren Sitz hat. Dipl.-Ing. Volker Tschapke, der Präsident, konnte wieder zahlreiche Geladene Gäste aus Politik, Diplomatie, Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft, Sport und Religion begrüßen.

Preußische Gesellschaft

Präsident Tschapke (Mitte) umrahmt von Gästen

Für das gute musikalische Gelingen sorgte das Spandauer Blasorchester sowie die chinesischen Künstler Herr Biao Li mit seinem Ensemble und Herr Feng Ning. Diese kulturelle Einlage aus dem Land der Mitte fand mit Unterstützung des Kulturzentrums China, dass in Berlin-Tiergarten beheimatet ist, statt. Ehrengast und Sprecher des Grußwortes war anlässlich dieses Neujahrsempfangs der Botschafter Chinas in der Bundesrepublik Deutschland, Seine Exzellenz Herr Shi Mingde.

Volker Tschapke sprach nochmals an, der Staat Preußen habe sich immer durch Toleranz und eine sehr gute Sozialpolitik ausgezeichnet. Verfolgte Protestanten aus dem österreichischen Salzburg und verfolgte Hugenotten aus Frankreich wurden in Preußen aufgenommen und der Staat schützte seine neuen Bürger. Als geradezu absurd müsse es betrachtet werden, den Preußen zu unterstellen, sie seien militaristisch gewesen nur aufgrund solcher Tatsachen wie des Spruchs von Reichskanzler Bismarck „Wir Deutsche fürchten nur Gott, sonst nichts in der Welt.“

Preußen trug auch dafür Sorge, dass die immer größer werden Bevölkerung zum einen versorgt werden konnte und zum anderen Schulbildung bekam. Die Anpflanzung der Kartoffel im märkischen Sand und die Einführung der Schulpflicht sind preußische Errungenschaften, die damals den Charakter von Sensationen hatte. Den Umkehrschluss sich zu eigen zu machen, alles was die Preußen erfunden, eingeführt und verbreitet haben sei militaristisch und mit dem Vorzeichen negativ versehen, entbehre jeder geschichtlichen fairen Betrachtungsweise, so Volker Tschapke.

Besonders erfreut zeigte er sich, den Botschafter des Landes als Festredner gewonnen zuhaben, der in Berlin über eine Milliarde Menschen repräsentiert. Ebenfalls erfreut wies der Präsident darauf hin, der Festredner werde seine Rede in Deutsch halten. Herr Shi Mingde hatte von 1972 bis 1975 in der DDR studiert und war 1992 nach Bonn an die Botschaft Chinas gekommen, wo er bis 1997 als Botschaftsrat wirkte. Seit 2012 ist er der ranghöchste Vertreter aus dem Reich der Mitte in Deutschland und war zuvor als Botschafter in Wien im Einsatz.

Volker Tschapke ging auch darauf ein, dass es hierzulande den ein oder anderen Zeitgenossen gebe, der immer von Menschenrechten rede. Er selber habe ja persönlich gar nichts dagegen, doch es müsse in diesem Zusammenhang einmal an das das Zitat aus der Bibel im Matthäus Evangelium Kapitel 7, Vers 3 erinnert werden. Dort steht zu lesen: „Was siehst Du aber den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber in deinem Auge bemerkst du nicht?“

In seiner Rede erklärte der Diplomat aus Peking, in seinem Land werde bald Neujahr gefeiert, das chinesische Neujahrsfest findet am 31. Januar statt. Er erinnerte auch daran, dass schon vor über 300 Jahren die preußische Regierung Handelsbeziehungen zu China aufnahm und man den Handel stark forcierte. Regelmäßig segelten schwer beladene Schiffe in beide Richtungen und so war es nicht verwunderlich, dass beide Regierungen sich schnell darauf einigten, diplomatische Vertretungen zu eröffnen. Bis heute betrachtet China die Bundesrepublik Deutschland als einen der wichtigsten Partner.

Der Botschafter belegte das mit Zahlen: Über 7.500 deutsche Firmen sind in China aktiv; 30.000 Studenten aus China besuchen deutsche Hochschulen. „Die Zahl von 30.000 Studenten ist ein Spitzenwert“, so Herr Shi Mingde, der noch eine andere Zahl erwähnte: „Oft müssen wir leidvoll hören, wir Chinesen würden alles aufkaufen. Bedenken Sie alle Bitte, in ganz Deutschland sind 0,2 Prozent des Investitionsvolumen in chinesischen Händen. Sind Sie alle da bei diesen genannten 0,2 Prozent bereit, von einem Ausverkauf zu sprechen?“

Eines konnte der Botschafter auch berichten, nämlich dass im letzten Jahr ca. 73 Millionen Chinesen als Touristen Deutschland und andere westeuropäische Länder besucht hatten. Die Reise freudigen nach Westeuropa kommenden 73 Millionen Chinesen haben fast das Ausmaß der deutschen Bevölkerung, die bei knapp 82 Millionen liegt, erreicht. Der Festredner warb um Vertrauen und teilte mit, sein Land habe schon immer friedliche Beziehungen gesucht und gepflegt und habe auch die Absicht, so weiter zu verfahren. Man wolle jedem Land ein guter Partner und den Nachbarländern ein guter Nachbar sein.

Der Unionspolitiker hofft, den chinesischen Botschafter bald dauerhaft im Bezirk Steglitz-Zehlendorf begrüßen zu dürfen. Gegenüber ReiseTravel sagte Norbert Kopp: „China sucht eine repräsentative Residenz für den Botschafter. Da kann es durchaus sein, dass der Bezirk Steglitz-Zehlendorf zum Zuge kommt. Das würde mich natürlich sehr freuen, wenn man sich für unseren wunderschönen Bezirk entscheiden könnte.“

Volker-T. Neef ReiseTravelReiseTravel Fact: Die Preußen verstehen es, würdig und stilvoll zu feiern!

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Volker-T. Neef.  

Unser Autor berichtet aus der Bundeshauptstadt und ist in Berlin wohnhaft.

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