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Ein „Adler“ kehrt zurück, der "Skispringer" Michael Edwards
Kennen Sie den?: Wer kennt noch „Eddie the Eagle“? Ja, das war doch der ulkige Skispringer aus Großbritannien mit dicker Brille und Segelohren, der bei den Olympischen Spielen 1988 in Calgary als Letzter von der Normal- und Großschanze weltweit von sich Reden machte und zum Publikumsliebling avancierte.
28 Jahre nach diesen „Erfolgen“ machte Michael Edwards, wie er bürgerlich richtig heißt, wieder auf sich aufmerksam.
Anfang April kam die Sport-Komödie "Eddie the Eagle" in unsere Kinos. Sie erzählt die Geschichte von Eddie dem Adler, manchmal fiktiv, aber nie verletzend. Eddie ist in diesem Film keine Witzfigur, sondern einfach nur ein junger Mann, der an seinen Traum glaubt.
Ich kann mich noch sehr gut an den ersten Auftritt von Michael Edwards am 14. Februar 1988 im Canada Olympic Park erinnern. Es waren meine ersten Olympischen Winterspiele als Radio-Reporter. Ich hatte an jenem Tag Spätdienst im International Broadcasting Centre und nutzte daher die freie Zeit, um mir das Skispringen vor Ort anzuschauen.
Den Wettkampf von der Normalschanze gewann der Finne Matti Nykänen mit 229 Punkten. Michael Edwards wurde 58. und damit Letzter mit nur 69 Zählern. Aufgrund einer ausgeprägten Weitsichtigkeit, die er inzwischen chirurgisch hat beheben lassen, war er bei seinen Sprüngen auf starke Augengläser angewiesen, die wegen des feuchten kanadischen Wetters ständig beschlugen. Das führte dazu, das man Eddie vor seinen Sprüngen auf der Schanze oft noch beim Putzen seiner Brille beobachten konnte, bevor er sich in die Anlaufspur stürzte.
Für viele Beobachter war er ein „Skisprung-Clown“, der eigentlich nichts auf den Schanzen der Welt zu suchen hatte. Das erste Mal war er international 1987 bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Oberstdorf aufgefallen, als er unter den 58 Springern den letzten Platz belegte. Seine gesprungenen 73,5 Meter bedeuteten jedoch nicht nur britischen Rekord, sondern auch die Olympiaqualifikation für Calgary.
Als größten Moment seiner Karriere bezeichnete Edwards die Abschlussfeier dieser Olympischen Spiele. Als der Chef des Organisationskomitees, Frank King, in seiner Rede den Athleten mit den Worten dankte: „Sie haben Weltrekorde gebrochen, persönliche Bestleistungen aufgestellt und einer von Ihnen flog wie ein Adler“, jubelten die 100.000 Zuschauer und schrien „Eddie, Eddie!“
Die Fans verpassten ihm danach den Spitznamen „Eddie the Eagle“.
Die Postverwaltung von Guinea hat ihn vorausschauend auf einer Briefmarke zu 25F porträtiert, die bereits am 15. Mai 1964 zu den Olympischen Spielen in Innsbruck erschienen ist, also zu einem Zeitpunkt als Edward gerade mal geboren war.
Selbst sein vorgestrecktes Kinn und die typische Brille scheint man auf der Marke zu erkennen.
Der Grafiker dieser Briefmarke aus Guinea hatte, kein Wunder in diesem tropischen Land ohne Wintersport, schlichtweg keine Ahnung vom Skispringen. „Sein“ Springer, so Fachleute, würde mit dieser Haltung in der Realität kurz vor dem Absturz stehen.
Aus diesem Grund ist diese Marke in die Kategorie „Irrtümer auf Briefmarken“ gekommen und gilt bis heute als einzige philatelistische Anspielung an den „schlechtesten Skispringer aller Zeiten“.
Ein Beitrag für ReiseTravel mit Fotos von Klaus-Jürgen Alde.
Unser Autor berichtete als Radio-Sportreporter zwischen 1974 und 2012 sowie von den Olympischen Spielen. Er lebt bei Berlin.
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