Heute hatte ich Lust auf Zartbitterschokolade, sie liegt im Trend. Sie ist gesünder als Vollmilchschokolade, da sie weniger Zucker enthält.

Schokolade spendet Energie, Humor und ein Wohlgefühl – Schokolade macht also glücklich, das kann man im Lockdown auch gebrauchen. Elly Seidl ist heute mein Ziel. Vor dem kleinen Geschäft stehen schon sieben Personen in einer Schlange an. Ende November muss man etwas länger anstehen, da die Adventskalender nach den Wünschen der Kunden gefüllt werden.

Seit mehr als 100 Jahren gibt es die edlen handgearbeiteten Pralinen schon in München

Barbara Grathwohl gründete 1918 in der vornehmen Münchner Maximilianstraße ein Feinkost- und Süßwarenladen. Der Name des Geschäfts entstand aus dem Vornamen ihrer Tochter Elly und ihrem Mädchennamen. Die Tochter Elly übernahm 1928 das Geschäft und heiratete einen Konditor, womit die Richtung ins Süßwarengewerbe gestellt war. Beatrice und der Konditormeister Helmut Rambold produzierten in den Sechzigerjahren in einem Pasinger Hinterhofkeller Pralinen für die zwei Elly Seidl Geschäfte in München. Im Jahre 1972 pachteten sie die Firma und 2000 übernahmen sie das Geschäft und zahlten die Elly Seidl Erben aus. Naschkatzen und Schokoladenfreaks haben es schwer sich bei der Auswahl von 120 verschiedenen Pralinensorten zu entscheiden. Für die Zartbitterfans gibt es unter anderem: Cognackugel, Buttertrüffel, Cointroli, Fin Cognac Herz, Himbeergeist, Ingwermarzipan, Jamaika Kaffee, Karamellkapsel und Kirschwassermarzipan. Schon das Lesen der Pralinennamen ist ein Genuss.

Ein paar Schritte von Elly Seidl entfernt befindet sich vor dem Nobelhotel Bayerische Hof der Michael Jackson Gedenkort. Nach dem Tod des "King of Pop" 2009 hatten seine Fans die Statue des Komponisten Orlando di Lasso zum Gedenkort für ihn erkoren. Orlando di Lasso war Komponist und Kapellmeister der Renaissance. Er wurde 1532 in Belgien geboren und starb 1594 in München.

Heute habe ich meinen Weihnachts-Ski-Urlaub in Tirol storniert. Falls die Zahlen besser werden, kann ich immer noch spontan hinfahren, von München ist es ja nicht so weit.

Wehmütig habe ich mir heute im österreichischen Restaurant Ö1 in der Herzogstraße ein original Winterschnitzel mit Petersilienerdäpfeln bestellt. Das Schnitzel war dünn und wellig, so wie es sein muss, und hat hervorragend geschmeckt. Dazu gab es einen Grünen Veltliner. www.öeins.de - www.ellyseidl.de

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.

Unsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu

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