Havanna

Kuba steht für Kolonialarchitektur, bonbonfarbene Oldtimer, Musik, Rum und Zigarren: Kein Schritt ohne Musik!

Mosaik der Musik und Farben: Havanna ist der pulsierende Schmelztiegel der Musik. Hier wird an jeder Ecke Musik gespielt, man kann quasi im Tanzschritt die Stadt erkunden. Lieder wie „Guantanamera“, „Besame mucho“ und „Quizás, quizás, quizás“ wurden zu Ohrwürmern. Son, Salsa, Rumba, Tango, Mambo, Chachachá und natürlich die Musik von Buena Vista Social Club hört man in Havanna überall.

Bonbonfarbene Oldtimer und Spätzli

Havanna in einem pinkfarbenen chromblitzenden Cadillac zu erkunden, gehört unbedingt zum Kuba-Feeling. Neben dem kleinen Park „Parque Central“ in Havanna, der von Königspalmen gesäumt ist, stehen mehr als 20 bonbonfarbene Oldtimer aufgereiht, die für eine Stadtrundfahrt gebucht werden können. Es gibt auch Taxen, gelbe knatternde Cocotaxis in Eiform und Fahrradrikschas. Der Abend gehört der Musik. Das Restaurant „Van van“ gehört zu den zehn Top-Adressen in Havanna. Der Name kommt von einer der besten Salsaband weltweit. Es ist ein Restaurant im Kolonialstil in der Altstadt von Havanna. Ein Schweizer und eine Kubanerin sind die Besitzer. Auf der Speisekarte stehen neben kubanischen Gerichten auch Steak mit Spätzli und Salchicha mit Spätzli. Eine Band sorgt für eine ausgelassene Stimmung. Es darf getanzt werden und es wird natürlich getanzt – wer kann bei der temperamentvollen Musik schon sitzen bleiben? So einer Stimmung kann sich niemand entziehen.

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Plaza de Armas – Wo alles begann

Auf dem ältesten Platz Havannas, er stammt aus dem 16. Jahrhundert, kann man im Schatten der Bäume gemütlich dem Treiben zusehen oder auf dem Bücherflohmarkt stöbern. Jemand macht Musik, Frauen in schönen farbigen Kleidern lassen sich gerne fotografieren. Ein Händler verkauft Chiviricos, das sind frittierte Teigdreiecke aus Mehl. Das Marmorstandbild in der Mitte des Parks zeigt Carlos Manuel de Céspedes, den führenden kubanischen Freiheitskämpfer im Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier.

Giraldilla wartet noch immer

Neben dem Platz liegt das mächtige Castillo de la Real Fuerza, eine ehemalige spanische Festung, die zum Schutz vor Piraten gebaut wurde. In der Festung ist heute das Marinemuseum untergebracht. Auf der Festung steht die Bronzefigur der Giraldilla. Der spanische Gouverneur und Eroberer Hernando de Sote setzte seiner Frau Isabella Bobadilla mit der Bronzefigur ein Denkmal. Täglich soll sie von diesem Turm nach ihrem Gatten Ausschau gehalten haben. Er war beim Versuch, Amerika zu erobern, gefallen. Giraldilla ist heute das heimliche Wahrzeichen von Havanna. Die Kubaner sagen, sie wartet noch immer. Die Bronzefigur ist auf der „Havana Club“-Rumflasche auf dem Etikett zu sehen.

Pflastersteine aus Holz

Ein paar Schritte weiter befindet sich das Stadtmuseum im barocken Palacio de los Capitanes Generales, dem ehemaligen Sitz des Gouverneurs. Die Straße vor dem Palast wurde mit Pflastersteinen aus Holz gebaut, da die Pferdekutschen auf dem Kopfsteinpflaster zu laut für den Gouverneur waren.

Plaza de la Catedral

Die Plaza de la Catedral ist Havannas schönster Platz. Unter den Arkaden neben der Kathedrale sitzt eine Santera und bietet an, die Zukunft zu lesen. Santerìa ist eine Mischung aus afrocubanischen Göttern und katholischen Heiligen. Die Santera liest einem aus den Karten die Zukunft, natürlich gegen ein kleines Honorar. Sie lässt sich aber auch mit einer Puro – einer Zigarre – fotografieren. Der Platz wird von der mächtigen barocken Kathedrale aus dem 18. Jahrhundert mit einer Muschelsteinfassade dominiert. Für den Besuch von Papst Franziskus ist sie restauriert worden.

Das Kapitol

Beim Eintritt in das Kapitol ist man überwältigt von der Eingangshalle, die bis zur Kuppel 90 Meter hoch ist. Das Kapitol wurde 1929 gebaut und ist eine kleinere Kopie des Kapitols in Washington. Zur Zeit wird es von einer deutschen Firma restauriert und soll zur 500-Jahr-Feier Kubas im November 2019 fertig werden. Früher waren hier der Senat und das Parlament untergebracht. Der Kubaner erinnert sich nicht so gerne an diese Zeit der Abhängigkeit von Amerika.

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Malecón die abendliche Flaniermeile

Am Anfang des Malecón, noch in der Nähe der Altstadt, stehen zwischen restaurierten Kolonialhäusern auch vom Salz und Wetter fast verfallene Gebäude. Das ist der besondere Charme Havannas. Am Abend treffen sich auf dem Malecón Angler, Musiker, Künstler, Erdnussverkäufer, Touristen, Liebespaare und junge Kubaner, um zu Flirten.

Plaza de la Revolución – im politischen Zentrum

Auf dem gigantischen Platz de la Revolución im politischen Zentrums Havannas hat Fidel Castro seine Reden gehalten. Bis zu 1,5 Millionen Menschen kann der Platz aufnehmen. Hier hat Papst Johannes Paul II eine Messe zelebriert. Der 142 Meter hohe sternförmige Obelisk ist das Kennzeichen des großen Platzes. Davor steht ein José-Martí-Denkmal: Er war Journalist, Schriftsteller und Verfechter der Unabhängigkeit Kubas im 19. Jahrhunderts. Gegenüber schmückt ein Che-Guevara-Portrait das Innenministerium.

Shopping

Die Einkaufsstraße Calle Obispo lädt zu einem Bummel ein. Auf der Flaniermeile reihen sich Modegeschäfte, Souvenirläden, Restaurants, Cafés und Bars aneinander. Es gibt ein Modegeschäft von Jenifer Lopez, in dem die ausgestellten Kleider sehr sexy sind. Im Hotel „Ambos Mundos“, in dem Hemingway gewohnt hat, kann man auf der Dachterrasse einen Drink nehmen und hat dabei eine geniale Aussicht auf Havanna. Das Lied „Comandante Che Guevara“, den die Kubaner heute noch verehren, wird gerade gespielt. Es gibt „tu Cola“, die in Kuba hergestellt wird, statt der Coca Cola. Im Shopping Zentrum Carlos III hat man alles in einem Haus.

Hemingway ist noch allgegenwärtig in Havanna

Im Floridita sitzt Ernest Hemingway aus Bronze an der Theke, hier hat er seinen Daiquiry getrunken. Hemingway soll gesagt haben: „Meinen Mojito trinke ich im Bodeguita del Medio“ und meinen Daiquiry trinke ich im Floridita.

Showtime in Havanna

Im Gran Teatro de La Habana „Alicia Alonso“ werden Tanzshows aufgeführt. Das Theater zählt zu den schönsten der Welt. Die Shows sind auf Weltklasse-Niveau.

Das Tropicana ist ein legendärer Nachtclub im Stil der 30er (Le Moulin Rouge aus Paris). Große langbeinige Mädchen in fantasievollen Kostümen und athletische Tänzer bieten eine perfekte Tanzshow. Manchmal sind bis zu 60 Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne. Die große Bühne ist im Freien; sie ist von Bäumen umringt und wird mit einer spektakulären Lichtshow beleuchtet. Da kommen bei Salsa und Chachachá die Gefühle der Karibik auf. Show im Hotel Nacional. Das Abendessen wird im Park vor der Outdoor-Bühne des Hotels serviert. Die Sängerin Brenda Navarrete tritt auf und zieht mit ihren Liedern alle in ihren Bann. Im legendären Hotel haben schon Churchill, de Gaulle und Filmstars wie Buster Keaton, Errol Flynn, Ava Gardner, Johnny Weißmüller und Marlon Brando übernachtet.

Das Habana Café ist ein Nachtclub mit einer ausgefallenen Dekoration: Zwei Oldtimer, ein Flugzeug und ein Motorrad schmücken die Bar. Zu guten Cocktails wird traditionelle kubanische Musik wie Salsa und Merengue gespielt.

Zigarrenrollen – aufwendige Handarbeit

Die Cohiba ist die exklusivste Zigarre Kubas. Fidel Castro hat sie nach der Revolution kreieren lassen. Das Rollen der Zigarren ist ein strenggehütetes Geheimnis. Die inneren Blätter müssen eine gute Qualität haben, denn sie sind für das Brennen zuständig. Das Außenblatt muss das beste Blatt sein, es muss flexibel und vor allem gleichmäßig in der Farbe sein. Die Zigarrenroller sind in den Fabriken zumeist Frauen, die bei der Arbeit mit Musik unterhalten werden. Außerdem liest ein Vorleser am Vormittag aus der Tagezeitung Granma und am Nachmittag Literatur vor. Ein Zigarrenroller kann am Tag 100 bis 150 Zigarren rollen. Fünf Zigarren bekommt er am Tag als Bonus geschenkt. In Havanna gibt es fünf Fabriken und in Kuba 47. Die Zigarre ist der begehrteste Exportartikel Kubas.

Ein Museum für Kubas berühmtestes Getränk

Die Spanier brachten die Zuckerrohrpflanze nach Kuba. Der Zuckerrohranbau war im 17. Jahrhundert das Goldene Zeitalter Kubas. Sklaven aus Afrika mussten bei glühender Hitze auf den Feldern mit der Machete das Zuckerrohr schneiden. Zuckerrohr wurde zur Gewinnung von Zucker und seit dem 18. Jahrhundert auch zur Herstellung von Rum angebaut. Neben der Altstadt von Havanna befindet sich das Havana Club Rummuseum in einem Kolonialhaus. Hier wird gezeigt, wie aus dem Zuckerrohr Melasse gewonnen wird. Eine alte Zuckerrohrmühle, verschiedener Fermentierungs-Destillierräume und die alten Eichenfässer, in denen der Rum reifte, werden mit der Geschichte des Rums gezeigt. Anschließend gibt es im Verkostungsraum einen sieben Jahre alten Rum zum Testen.

Hotel Parque Central

Der Stil des Hotels „Parque Central“ ist kubanisch, viele Pflanzen schmücken wie in einem Dschungel die Lobby. Das Beste am Hotel ist neben der zentralen Lage in der Altstadt, der Pool auf dem Dach. Die Schwimmzüge werden am Nachmittag und Abend von den kubanischen Rhythmen einer Band begleitet. Schwalben fliegen dazu im Sturzflug dicht über den Pool, um Wasser zu trinken.

ReiseTravel Service

Cubanisches FVA www.cubainfo.de - Kuba Travel www.cuba.travel - Hotel Parque Central www.hotelparquecentral-cuba.com - Meliá Cohiba www.meliacuba.com - Hotel Iberostar Grand Packard www.iberostrar.com/de/havanna/iberostar-grand-packard - Hotel Nacional de Cuba www.hotenacionaldecuba.com - Zimmer in Privathäusern, Casals Particulares www.casaparticularcuba.org

Mojito – Rezept

Einen halben Teelöffel Zucker und den Saft einer halben Limette in ein hohes Glas geben. Ein Minzezweig wird zerstoßen und mit 5 cl weißen Havana-Club-Rum und ein paar Tropfen Angostura dazu gegeben. Das Ganze wird mit Sodawasser aufgefüllt. Zur Dekoration kommt noch ein Minzezweig ins Glas.

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.

Gabi Draeger by ReiseTravel.euUnsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu

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