Zürich

Zürich bewegt

Zürich ist bunt, multikulturell und lebendig - und irgendwie so gar nicht schweizerisch - oder gerade deshalb doch? Wer auf Stippvisite in die größte Stadt der Schweiz kommt, wird hier alles andere als Banken und Finanzgeschäfte finden, wie es dem Ort an der Limmat vorauseilt. Eine Top-gepflegte Stadt, in der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten alle fußläufig vom Bahnhof aus erreichbar sind, ein malerisches Ambiente, gerade in den Frühjahrsmonaten - das ist Zürich. Und noch viel mehr: Lebendig, quirlig, aber auch entspannend ist die Stadt.

In 48 Stunden kann man hier für relativ kleines Geld einiges erleben, wenn man ein paar Voraussetzungen beachtet. Am besten reist man - sofern möglich - mit einem Billigflieger an. Germanwings oder Airberlin fliegen täglich von Deutschland aus in die Stadt an der Limmat. Bereits am Flughafen in Zürich empfiehlt es sich, die "ZürichCard" zu erwerben, die es für 24 oder 72 Stunden Gültigkeit gibt. Sie kostet 20 oder 40 CHF (16 oder 32 Euro) und gewährt kostenlosen Einlass in alle Museen, freie Fahrt auf allen Bahnen, Bussen und Schiffen im Nahverkehr, Rabatte beim Shoppen und in Restaurants. Es lohnt sich also. Wohnen sollte man nicht direkt im Zentrum, denn hier ist es besonders teuer. Überlassen wir diesen Luxus also den fußkranken und unselbständigen Reisenden.

Im Vorort Glattbrugg, nur zwei Tram-Stationen vom Flughafen entfernt, gibt es das nette, kleine, aber in die Jahre gekommene Hotel "Bahnhof Glattbrugg". Hier kann man für umgerechnet nur 23 Euro pro Nacht in einem einfachen, aber sehr sauberen Zimmer nächtigen. Frühstück ist dabei sogar auch eingeschlossen. In die Innenstadt kommt man in acht Minuten von dort mit der S-Bahn vom Bahnhof "Opfikon", der zwei Gehminuten vom Hotel entfernt liegt. Angekommen in der Innenstadt steht man je nach Geschmack vor der Entscheidung Shoppen oder Sehen.

Shopping bis die Kreditkarte glüht: Wer shoppen will läuft geradeaus die Bahnhofstrasse hinauf und kann dort seine Kreditkarte nach Herzenslust zum Glühen bringen. Denn kaum in einer anderen Stadt der Schweiz finden sich so dicht gedrängt exklusive, ausgefallene und interessante Geschäfte aller Art wie hier.

Ein echtes Muss ist ein Besuch der Chocolatiers Läderach, gleich zu Anfang der Bahnhofstrasse in Bahnhofsnähe. Beim Betreten des Ladens strömt einem der betörende Geruch frischer Schokolade entgegen, Leckermäulern gehen hier die Augen über vor so zahlreichen Kreationen feinster Konfisserieartikel. Das Beste: Man kann live zusehen, wie die Leckereien erschaffen werden. Hier findet sich sicherlich ein süßes Souvenir. Und ja, es gibt auch noch Lindt & Sprüngli, aber die sind weiter oben auf der Straße und verkaufen nur und sind auch nur freundlich, wenn man mit dem Geldschein wedelt und die völlig überteuerten Schokoladenwaren einkaufen möchte.

Sehen und genießen: Einen ersten, entspannenden Überblick über die Stadt verschafft man sich bei einer kleinen Rast in der Panoramabar "Jules Verne" in der Sternwarte an der Uraniastrasse 9. Das Gebäude ist wegen seiner Größe kaum zu übersehen. Zugang bekommt man durch die Brasserie Lipp, von dort geht der Lift hinauf. Ab 11 Uhr ist hier geöffnet und morgens ist es auch nicht voll, so dass man entspannt bei einer Tasse Kaffee einen Rundumblick über Zürich genießt.

Das Großmünster, den Zürichsee, die Promenade entlang der Limmat, die Altstadt, Augustinergasse, Fraumünster, Seepromenade und, und und... die Auswahl ist reichlich. Bei einem Spaziergang entlang der Limmat aus Richtung Bahnhof bis hinauf zur Quaibrücke mit kurzen Abstechern links in die Altstadt lässt sich das einzigartige Flair Zürichs stressfrei erleben und aufsaugen. Ohne Anstrengung schafft man die Strecke in zwei Stunden bummeln, schauen, fotografieren. Ein genießerischer Stopp sollte auf jeden Fall an dem über 100 Jahre alten Geschäft "Schwarzbach Kolonialwaren" in der Münstergasse 15 eingelegt werden. Dieser Laden ist mehr als ein Feinkostgeschäft. Tradition in Farbe, Form und Gerüchen strömen beim Betreten des Geschäfts auf einen ein und laden zum Staunen – und zum Verweilen im direkt angrenzenden, gleichnamigen Kaffeehaus. Von hier aus kann man die wesentlichen Sehenswürdigkeiten, wie das Großmünster - Wahrzeichen Zürichs - in wenigen Minuten erreichen.

Angekommen am Zürichsee bietet sich ein malerischer Blick auf die Alpen über den beschaulich anmutenden See. Schiffstouren offerieren bei schönem Wetter die Gelegenheit, die Stadt und Umgebung vom Wasser aus kennen zu lernen. Auf dem Rückweg Richtung Bahnhof empfiehlt es sich, das andere Ufer zu wählen auf der Rathausseite. Entlang dem Limmatquai geht man durch verwinkelte Gassen mit kleinen Geschäften, leuchtenden Fassaden und krumm getretenen Kopfsteinpflaster.

Zeit, sich von den vielen Eindrücken auszuruhen? Dann sollte man unbedingt im Cafe Wühre an der Wühre 11 (Limmatquai) einkehren. Bei entspannender Musik in einem künstlerisch-freundlichem Ambiente erholt man sich mit der reichlichen Auswahl an einfallsreichen Tee-Kreationen am Besten mit Blick auf die Limmat und genießt die Stille in der rundum trubeligen Innenstadt.

Nightlife von cool bis klassischem Restaurant gibt es in Zürich zahlreich und die meisten sind auch gut. Einen Reinfall erlebt man hier selten, je nach Geschmack kann findet man alles zwischen schweizerisch-traditionell, international und modern-extravagant. Wer es klassisch in urgemütlich- traditionellem Ambiente mit einem Hauch von Exquisitem mag, geht in den "Goldenen Schlüssel" an der Limmatpromenade. Das "Restaurant zum grünen Glas" nur wenige Schritte vom Kunst- und Schauspielhaus entfernt in der Strasse "Untere Zäune 15" vereint modern-weltoffenes Flair mit frischer und junger Küche. Das Bistro-Restaurant empfiehlt sich für unkomplizierte Besuche mit gehobenem Gastronomie-Anspruch. das "James Joyce" in der Pelikangasse 8 bietet eine ungezwungene, internationale Atmosphäre, aber keine Schweizer Küche. Diese Location eignet sich vor allem für junge Leute.  Wer eine abgefahrene Bar sucht, sollte unbedingt die "Vings-Lounge" am Limmatquai 54 aufsuchen. Grelle Farben, skurriles Licht, coole Formen und vor allem einzigartige Cocktails und Drinks schlagen einem hier entgegen und lassen den Besucher eintauchen in das mondän-lebendige Nachtleben der Züricher Innenstadt.

Zusammenfassung: In Zürich lässt sich ohne großen Aufwand sehr schnell sehr viel erleben. Zürich ist teuer, teurer als Deutschland, aber die Schweiz ist generell hochpreisig, also keine Überraschung. Im Gegensatz zum Nachbarland Österreich hat man hier aber nicht das Gefühl, als Tourist der organisierten Abzocke ohne Gegenleistung. Der Service in Zürich ist erstklassig, das hat seinen Preis, den man aber dann auch gerne zahlt. Ein Wochenende in einer preiswerten Unterkunft mit Billigflug und ZürichCard sowie kleinen Extras kann man pro Person für etwa 300 Euro erhalten. Insgesamt also kaum mehr als in anderen Metropolen Westeuropas, Paris einmal ausgenommen.

Fazit: Zürich bewegt - Zürich lohnt sich. Hinfahren und erleben! Zürich bewegt – 24 Stunden in der Stadt an der Limmat – ein volles Erlebnispaket. Details rund um Zürich gibt es auf der offiziellen Seite der Stadt: www.zuerich.com  

Ein Beitrag für ReiseTravel von Philip Duckwitz. www.wortbaustelle.de

 

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