Halberstadt

Im Jahr 804 gründete Kaiser "Karl der Große" das älteste Bistum Mitteldeutschlands in Halberstadt: Das Haus vom Parkhotel Unter den Linden wurde 1911 eröffnet!

Geschichte des Muthesius-Baus: Die Fassade des Hotels erhielt im April 1994 in einem Wettbewerb der Stadt Halberstadt den ersten Preis. Dabei wurde dieses Haus bereits 1910 bis 1911 von dem Berliner Architekten Hermann Muthesius im Auftrag des Halberstädter Kommerzienrates Kurt Klamroth erbaut. Architektur und Inneneinrichtung des Landhauses im englischen Stil fanden bereits damals eine starke überregionale Beachtung.

Geschichte des Hauses: Ab den 1950er Jahren bis zur Wende 1989 wurde das Haus von der staatlichen Handelsorganisation (HO) als Hotel „Weißes Roß“ betrieben. In den Jahren 1992/93 wurde die gesamte Anlage nach originalen Vorlagen restauriert und zu einem Hotel mit 88 Betten und anspruchsvoller Gastronomie umgestaltet. Dabei erfolgte der Umbau des Hauses nach den Aspekten Erhalten Wiederaufarbeiten Eingliedern. Der für die Fassade verarbeitete Sandstein findet sich auch an den Rundbögen des Hauses wieder. Mittelpunkt und architektonisches Kleinod im Erdgeschoss ist zweifelsfrei die original erhaltene holzgetäfelte Diele mit weißer Kassettendecke und einem mächtigen Sandsteinkamin. Der geknickte Grundriss galt nach seiner Vollendung als absolut gelungenes und viel beachtetes Experiment des Architekten. Farbe und Gestaltung des Mobiliars passen sich stilgerecht den Formen an. Der Speisesaal wird durch eine festliche Stuckdecke, hohe Fenster und farblich aufeinander abgestimmte Pastelltöne geprägt. Etwas intensivere Farben und gestalterische Akzente in Holz charakterisieren die beiden Gesellschaftszimmer. Während der Saison erweitert die Terrasse die vorhandene Platzkapazität des Restaurants. Sinnvollerweise fand die modernisierte Küche wieder an der gleichen Stelle wie vor 80 Jahren ihren Platz. Die Gästezimmer in der oberen Etage des Haupthauses tragen alle die Handschrift des Architekten. 

ReiseTravel Buchtipp zur Einstimmung auf eine Reise nach Halberstadt und zum Besuch im Parkhotel Unter den Linden: Meines Vaters Land

Die Journalistin Wibke Bruhns "entdeckt" ihren Vater. Lange Zeit konnte sie nicht darüber schreiben, aber jetzt hat Wibke Bruhns das Schicksal ihrer Familie und insbesondere ihres Vaters zu Papier gebracht. Ein Bericht über die Gegenwärtigkeit des Vergangenen. Eine deutsche Familie zwischen Kaiserreich und Kapitulation 1945. Ein Vater, der wegen Hochverrats von den Nazis zum Tode verurteilt wird. Das "Haus Klamroth" in Halberstadt - heute das Parkhotel Unter den Linden, ist Schauplatz des Berichtes und Elternhaus der Autorin. Am 26. August 1944 wird der Abwehroffizier Hans-Georg Klamroth in Plötzensee hingerichtet, wenige Tage vorher sein Schwiegersohn Bernhard. Beide Verschwörer des 20. Juli sind wegen Hoch- und Landesverrat von Roland Freislers Volksgerichtshof zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Erst 1979 nimmt die Journalistin ihren Vater bewusst wahr - in einer TV-Dokumentation über die Attentäter des 20. Juli. Doch erst nach dem Tod ihrer Mutter Else kann Wibke Bruhns das ganze Familien Drama erzählen. Denn die Eltern hatten eine große Ehekrise in der Zeit vor dem Attentat des 20. Juli 1944. Wibke Bruhns macht sich auf die Suche nach dem "fremden" Vater und dem Schicksal ihrer Familie. Sie kehrt zurück nach Halberstadt, wo ihre Vorfahren, die Klamroth’s, über Generationen lebten und Landhandel betrieben. Bei ihren Recherchen findet sie unzählige Fotos, Briefe und Tagebücher, die das Schicksal ihrer Familie dokumentieren. Nun erzählt Wibke Bruhns in "Meines Vaters Land - Geschichte einer deutschen Familie" die faszinierende Geschichte einer großbürgerlichen Familie. Das bewegende Schicksal der Halberstädter Familie Klamroth erinnert in vielen Facetten an das der Buddenbrooks.

Meines Vaters Land von Wibke Bruhns, Econ

Meines Vaters Land: Am 26. August 1944 wird der Abwehroffizier Hans Georg Klamroth wegen Hochverrats hingerichtet. Prozesses im Volksgerichtshof. Ein Anblick, der Wibke Bruhns nicht mehr loslässt. Wer war dieser Mann, den sie kaum kannte, der fremde Vater, der ihr plötzlich so nah ist. Die lange Suche nach seiner, ja auch ihrer eigenen Geschichte führt sie zurück in die Vergangenheit: Die Klamroths sind eine angesehene großbürgerliche Kaufmannsfamilie. Unzählige Fotos, Briefe und Tagebücher sind der Fundus für ein einzigartiges Familienepos.

Wibke Bruhns wurde 1938 in Halberstadt geboren. Als erste Frau präsentierte sie 1971 die "heute" Nachrichten, später ging sie als Stern-Korrespondentin nach Israel und in die USA und wurde Kulturchefin des ORB. Heute lebt sie als freie Autorin in Berlin.

Meines Vaters Land von Wibke Bruhns, Econ, Taschenbuch, Broschur, 416 Seiten, ISBN 13 9783548367484, www.ullsteinbuchverlage.de

Das Buch kostet im Buchhandel 9,95 Euro.

ReiseTravel Fact: Sabine und Klaus Klamroth veräußern 1996 ihr Geburtshaus an eine vierköpfige Käufergemeinschaft und achten dabei darauf, dass die neuen Erwerber es in ihrem Sinn fortführen: familiär und inhabergeführt. Das Haus und Hotel feierten ihren 100. Geburtstag. Das Parkhotel Unter den Linden erwartet seine Gäste und die können hier gut nächtigen. Für das leibliche Wohl sorgt das Küchenteam und freundliches Personal umsorgt.

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Halberstadt liegt im Bundesland Sachsen Anhalt, bildet quasi das "Tor zum Harz" und ist mit der Deutschen Bahn gut erreichbar, via Braunschweig oder Magdeburg. Die Innenstadt ist überschaubar, auch verkehrt eine Straßenbahn.

Parkhotel Unter den Linden, Klamrothstrasse 2, D-38820 Halberstadt Telefon: +49 3941 6254-0, info@pudl.de - www.pudl.de

Domschätze Halberstadt und Quedlinburg, Domplatz 16 a, D-38820 Halberstadt, Tel.: 03941-24237, Fax: 03941-621293, halberstadt@die-domschaetze.de - www.die-domschaetze.de

Geöffnet von 10.00 bis 16.00 Uhr. Dienstag bis Sonntag. Eintritt ab 8 Euro.

Halberstadt Information www.halberstadt.de

John Cage Orgel Stiftung Halberstadt, Am Kloster 1, D-38820 Halberstadt, 03941-62120, info@aslsp.org  - www.aslsp.org

Geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr.

Halberstadt: Der Domschatz Halberstadt ist unbedingt einen Besuch wert. Übernachten kann man beispielsweise im Parkhotel Unter den Linden. Und auf alle Fälle: Das John Cage Orgel Kunst Projekt besuchen!

Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher.

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