Gerd Ruge

Gerd Ruge sagt: Glück lässt uns schweben

Grand Hotel Kempinski: Das moderne Hotel in den slowakischen Bergen der Hohen Tatra ist ein Haus der internationalen Spitzenklasse. Es hat eine exzellente Saison aufzuweisen, mit hoher Auslastung und zahlreichen zufriedenen Stammgästen. Die Hohe Tatra ist ein imposantes Hochgebirge und das Hotel-Produkt in Strbske Pleso supergut. „Wenn dann noch Schnee liegt, sind unsere Gäste immer hocherfreut“, informiert GM Gerd Ruge im ReiseTravel Gespräch. Das Grand Hotel Kempinski High Tatras mit seinen 98 Einheiten, verteilt auf Suiten, Junior-Suiten und einer Präsidenten-Suite, wurde im Mai 2009 eröffnet. Die Honeymoon-Suite erweckt übrigens besondere Aufmerksamkeit.

Gerd Ruge ist der GM – Generalmanager: „Im Haus sind nur vier „Ausländer“ tätig. Meine Hotel Managerin, unser Küchenchef aus Irland, der Front Office Manager und ich. Alle anderen Mitarbeiter kommen aus der Slowakei, manche aus Ungarn und der Ukraine“. Die sprachliche sowie inhaltliche Verständigung verläuft reibungslos. „Englisch ist bei Kempinski Firmensprache. Und im Grunde genommen sprechen die Mitarbeiter alle englisch oder deutsch. Besonders solche Mitarbeiter, die in der mittleren und oberen Führungsebene arbeiten, sprechen mehrere Sprachen. Die Slowakei gehört zur EU und unsere Mitarbeiter fühlen sich als Europäer“.

Gerd Ruge stammt aus Kiel und dort begann auch seine Karriere. „Im Kieler Jachtklub hat alles begonnen. Gelernt habe ich Hotelkaufmann. Eine klassische Ausbildung folgte und dann der Besuch der Hotelfachschule. Mein Glück, ich bekam ein Stipendium und konnte in Paris studieren“. Dann folgten Stationen bei der Lufthansa und in renommierten Hotels. Nunmehr mit „über einer 40.jährigen Berufserfahrung, und ich habe das große Glück: seit 17 Jahren für Kempinski tätig zu sein“.

Am Anfang seiner Kempinski Karriere war er über vier Jahre zuständig für die Expansion des Unternehmens. Den damals 28 Häusern stehen heute 70 geöffnete Hotels gegenüber. Im Ganzen sind 120 Hotels unter Vertrag. Weitere 50 Hotels sind in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung. In den nächsten vier Jahren sollen davon 30 Hotels eröffnet werden. Für Gerd Ruge bedeutete das: zahlreiche Einsätze in unterschiedlichen Hotels und Ländern. „Mir hat das Spaß gemacht und mir macht es noch immer Freude“. Sein Glück, als Neuentwickler von Hotels musste er viel Reisen. „Damals bin ich extrem viel geflogen, manchmal 400.000 Meilen im Jahr“.

Gibt es da noch unbekannte Länder oder neue Ziele? „Ja! Wenn ich am Airport Frankfurt stehe und die Zielanzeiger betrachte, stelle ich fest: Da war ich noch nicht! Die Kontinente kenne ich alle, aber nicht alle Städte. In Neuseeland war ich leider auch noch nicht“.

Grand Hotel Kempinski High Tatras

Das Leben von Gerd Ruge besteht aus Wechsel: Alle paar Jahre wird rotiert, der Arbeitsplatz gewechselt: „Im Grunde genommen, fällt es mir dann etwas schwer eine Tätigkeit, wegen der Versetzung, zu beenden. Ich habe ja in aller Regel immer etwas Neues aufgebaut. Habe ein Hotel eröffnet. Mit dieser Aufgabe bin ich lange Zeit „schwanger“ gegangen. Und man kann ja nicht nur ein bisschen schwanger sein, man muss sich immer voll engagieren. Dann ist es mein Baby und es tut mir leid, die Leute, das Personal, das jeweilige Land zu verlassen. Man hat ja schließlich ein festes Team gebildet. Dieses Verlassen ist dann immer sehr schwer“.

Wechsel des Arbeitsplatzes bedeutet: Ein weiterer Umzug steht an. „Familiäre Probleme gibt es da nicht. Meine Kinder sind jetzt 27 und 28 Jahre. Unlängst besuchten sie mich zum Snow Borden in der Tatra. Meine Frau lebt hauptsächlich in Hamburg. Alle 3 bis 4 Wochen treffen wir uns“.

Ein Arbeitstag ist lang und die Freizeit recht knapp: „Ein Zwölf-Stunden-Tag ist normal und 14 Stunden nicht ungewöhnlich“. Gerd Ruge ist nicht nur Gästebetreuer, sondern auch Vermögensverwalter. Nicht nur das Hotel in der Tatra gehört einem Eigentümer, fast alle Kempinski Hotels laufen über einen Managementvertrag. „Wir sind im Namen der Eigentümer zuständig, nicht nur Umsatz zu erzielen, sondern auch Geld zu verdienen. Und das ist schon eine besondere Aufgabe“.

Für Hobbys bleibt da wenig Zeit, Golf spielt er, gelegentlich: „Wenn man 18 Loch spielen möchte benötigt man ja letztendlich drei Stunden und die muss ich erst einmal finden“. Bücher sind seine Freunde. Und dann sagt Ruge noch: „Die Arbeit ist mein Hobby!“

Die slowakische Hohe Tatra mit seinen imposanten Bergen lockt zahlreiche Menschen an. Viele möchten hier die Natur pur erleben, Wandern, Bergsteigen oder im Winter auf gekennzeichneten Pisten Wintersport betreiben. Das Kempinski Hotel sowie ein paar kleinere Häuser bieten nicht nur die Möglichkeit der Übernachtung, auch die Kulinarik steht groß auf dem Programm. Hier ist dennoch alles überschaubar. Strbske Pleso ist ein kleiner Ort, ein Dorf, ruhig gelegen und abseits der Verkehrswege. Nach Bratislava oder Wien sind es mit dem Auto rund drei Stunden Fahrtzeit. „Hier ist die Luft wie Champagner, für mich als Flachländer aus dem Norden, ein großartiges Erlebnis“.

Bären leben in freier Natur: Eine Bärenkolonie mit 65 Bären liegt etwa 30 Km vom Hotel entfernt. Das Hotel hat einen Vertrag mit dem Wildhüter und deshalb stehen geführte „Bären-Touren“ auf dem Programm. Solche Tour dauert einen ganzen Tag und die wird von den Gästen gern angenommen. „Eine Bären-Garantie gibt es nicht“, aber im Prinzip sieht es immer gut aus. „Es sind eben Wildtiere“. Jagd ist im Naturpark Hohe Tatra verboten.

Nach solchen Ausflügen könnte der Spa-Bereich besucht werden: Dieser Wellness-Bereich mit seinen 2.000 Quadratmetern wirkt wie ein Magnet. Erholung pur. „Das ist mein erstes Hotel, wo Kristalllüster über dem Pool integriert sind“. Dabei wird es für das Personal ein echtes Problem defekte Glühbirnen auszuwechseln. Balancieren ist gefragt.

Der Küchenchef kommt aus Irland und der verantwortliche Koch für das „Grand Restaurant“ ist Slowake. Regionale Anbieter liefern Produkte. Besonders Kräuter und Gewürze der Region werden favorisiert. Beliebt ist der „Tatra Tee“ und auf der Karte stehen Fleischgerichte, die mit Tatra Tee zubereitet werden.

Glück lässt uns schweben

Herr Ruge, wo gehen Sie essen? „Selten außerhalb. Ich habe den großen Luxus in der Küche Bescheid zu geben, was ich gern essen möchte“. Da ist bestimmt Bewegung gefragt: „Dreimal um den See laufen, als Wahl Hamburger habe ich die Außen Alster als Vorbild. Und das mache ich auch regelmäßig“.

In Vorbereitung ist ein „Wanderprogramm“ mit kompletten Touren in der Region Hohe Tatra, quasi im Umkreis des Hotels. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade müssen dabei absolviert werden, immer unter Leitung eines erfahrenen Wanderleiters oder Bergsteigers bei Touren in das Hochgebirge. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Längen und vor allem Steigungen. Alles beginnt ab Ostern.

Wie geht es weiter, ist der nächste Wechsel bekannt? „Nein. Unser Präsident sagt immer: Das ist gut so und ihr seid mit dem ganzen Herzen im jeweiligen Hotel immer am Ball. Sicherlich werde ich im nächsten Jahr wieder versetzt“. Der Vorlauf beträgt dann rund drei Monate.

Gerd Ruges Hotelgäste freuen sich zur Abreise, vor allem über die gute Gastfreundschaft. Dass sie sich wie zu Hause gefühlt haben. Das tolle Hotel bleibt in Erinnerung. Eine Umsorgung am Tag und wer es wünscht, auch nachts, an der Piano Bar. Hier kann man leben, wie Gott in Frankreich!

Gerd Ruge ist ein ruhiger und zufrieden wirkender Gastgeber: „Glück lässt uns schweben. Das sind die Momente, wo man Schweben und Flügel haben kann. Ich bin wirklich sehr zufrieden mit meinem Leben, mit meiner Arbeit und meinem Privatleben“.

Anreise: Besonders Gäste aus Deutschland und Österreich buchen über die Web-Site die Angebote. Alle Sportarten sind in der näheren Umgebung möglich. Im Sommer sind die Offerten noch facettenreicher. Die Gäste buchen in aller Regel drei bis vier Nächte. So mancher verbindet den Strbske Pleso Aufenthalt mit einer Rundreise, zahlreiche davon fahren noch weiter hinein in die Slowakei oder über die Grenze in die Ukraine. Ein Visum ist dort nicht erforderlich. Übrigens die Pkw Anreise zum Hotel von Hamburg dauert rund zehn Stunden. Auch per Zug, via Prag und Zilina oder über Wien und Bratislava ist möglich. Es wird eine Maut fällig. Man sollte sich unbedingt an das Tempo-Limit halten und Alkohol ist null Promille. Zur Reise wird ein gültiger Personalausweis benötigt. Geldumtausch ist nicht erforderlich, die Slowakei gehört zur Eurozone.

Grand Hotel Kempinski High Tatras - Kupelna 6, SK-059 85 Strba – Strbske Pleso, www.kempinski.com/hightatras  

Von Gerald H. Ueberscher.

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