Seefeld

Yin und Yang in Tirol

AlpenMedHotel Lamm in Seefeld: Wie ein geisterhafter Grauschleier hängt sich der frühe Nebeldunst zart auf die Bergspitzen des Tiroler Karwendelgebirges. Kristallklare Luft lädt ein zu tiefen Atemzügen. Die Morgenstunde ist eine ideale Zeit und Qigong eine ideale Form, um zu Kraft und Konzentration zu gelangen.

„Himmel und Erde verbinden“, „auf den Berg steigen“, „die Wolken bewegen“, sind nur einige der poetischen Bilder, mit denen Ute Denner vom Tiroler AlpenMedHotel Lamm die Teilnehmer in Schwung bringt. Mit dem Schwung ist das Qi gemeint, Energie, Vitalität, Wärme, die die sanft fließenden Bewegungen erzeugen und den Yang Qualitäten zugeordnet sind. Doch nach dem Aufwärmen kommt der Kälteschock, die Yin Energie. Leistungssteigerung und Wohlbefinden verursachen nicht nur Aufwärmübungen des Qigong, auch eine Abkühlung des Körpers führt besonders zu sportlichen Höchstleistungen. Das haben Wissenschaftler der Universitäten Münster und Dortmund herausgefunden. Sie steckten 50 Sportler in eine Kältekammer. Minus 120 Grad Celsius herrschten dort. Anschließend absolvierten die Testpersonen bei 90 Prozent Maximalleistung einen 10- bis 25-minütigen Dauerlauf. Und tatsächlich – die Sportler waren deutlich fitter als vor der Schockfrostung.

Markt in Seefeld in Tirol

Seefeld Markt

Ute Denner führt in drei frostige etwa sechs Quadratmeter große Kabäuschen mit Temperaturen von jeweils minus 15, minus 60 und für die ganz Mutigen sogar 110 Grad.  Vor Betreten der Kühlschränke wird sichergestellt, dass das Herz-Kreislaufsystem den niedrigen Temperaturen standhält.

Die medizinische Leiterin Dr. Eva Dirnberger behandelt mit der sogenannten Cryotherapie neben Sportlern auch Patienten mit chronischen Schmerzen oder depressiven Verstimmungen. Die kontrollierte Kühlung optimiert die Sauerstoffversorgung und die Blutverteilung im Körper. „Wer in der Kältekammer war, möchte danach Bäume ausreißen“, meint sie. „Das, was einem dort erwartet, werde als eine Art kosmische Kälte bezeichnet, denn auf der Erde kämen solche niedrigen Temperaturen gar nicht vor. Die Luftfeuchtigkeit sei aber nahezu null, und daher die Kälte leicht zu ertragen“.

Die Kältekammer zu betreten ist aber nur mit Mundschutz, Handschuhen, Mütze, Badesachen und festem Schuhwerk erlaubt. Begonnen wird mit der ersten Kammer bei minus 15 Grad Celsius, um den Körper an die niedrige Temperatur zu gewöhnen. Eine Tür führt in die nächste Kammer mit minus 60 Grad Celsius, wo ein kurzer Aufenthalt für ein stabiles Kreislaufsystem sorgt. Mit dem Einlass in die dritte Kammer beginnt die eigentliche Behandlung, die zwischen 30 Sekunden und drei Minuten dauern sollte. Dabei erklingen flotte Rhythmen, damit auch hier trotz minus 110 Grad Celsius alles in Schwung kommt. Tanzen, Springen, Hüpfen ist erlaubt. Die trockene Kälte hinterlässt ein prickelndes Gefühl auf der Haut. Ist die Behandlungszeit abgelaufen, geht der Gast durch die einzelnen Kammern zurück nach draußen.

Ute Denner überwacht über eine Kamera die Behandlung von draußen, die jederzeit beendet werden kann.

Die Ganzkörper-Cryotherapie lindert Schmerzen, löst Verspannungen, hemmt Entzündungen und beeinflusst den Muskelstoffwechsel. Die Kältekammer gilt als Herzstück der therapeutischen Einrichtungen im AlpenMedhotel.

Dank ihrer positiven Effekte wird die Methode bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, chronischen Schmerzen im Bewegungsapparat, Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, Muskelverhärtungen sowie bei Hautirritationen und stressbedingten Funktionseinschränkungen eingesetzt. Zudem wirkt die extreme Kälte, wie auch das Wärme erzeugende Qigong, vitalisierend, reduziert Stress und stärkt das Immunsystem.

So gehört die Kältekammer wie auch die Entspannungsübungen des Qigong oder auch Angebote wie Aqua-Gymnastik, Herz-Kreislauf-Training und Nordic Walking zum Gesundheitskonzept des AlpenMedhotel. Unterstützend sind die speziell zugeschnittene Behandlungsarrangements, ein Check-up für den Stütz- und Bewegungsapparat, Medical Wellness für den starken Rücken oder bei Osteoporose moderne Diagnostikverfahren und professionelle Begleitung des medizinisch-therapeutischen Teams. Hauptaugenmerk legen die Therapeuten auf Verletzungen und Bewegungseinschränkungen von Gelenken, Sehnen, Muskeln, Bändern und der Wirbelsäule.

Zur Kontrolle des Therapieerfolges offeriert das Hotel verlängerte Wochenenden oder Verlängerungswochen mit attraktiven Leistungen. Die Programme sind bei Aufenthalten ab vier Tagen buchbar und Werden wirkungsvoll mit Cryotherapie in der hoteleigenen Kältekammer kombiniert.

Das AlpenMedHotel Lamm ist seit fünfter Generation im Besitz der Familie Seyrling. Um 1890 von Johann Seyrling erworben, wurde der damals einstöckige Gasthof Anfang der 20er Jahre auf vier Etagen aufgestockt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Hotel zeitweise der österreichischen Gendarmerie als Schulgebäude, bis es wieder als Gasthaus Lamm öffnete. Seit Ende der siebziger Jahre und nach umfangreichen Umbauarbeiten lenken Silvia und Hannes Seyrling die Geschicke des heutigen AlpenMedHotel Lamm. Seit 2006 wandelte sich die Philosophie des Hauses zu einem gesundheitstherapeutischem Schwerpunkt. Allerdings blieben dadurch auch Stammgäste weg. „Früher suchten unsere Gäste mehr Unterhaltung und Spaß. Heute ist Remmidemmi ist nicht mehr angesagt. Heute sehnen sich die Menschen nach Ruhe und Erholung“, ist die Erfahrung des Hotelchefs, Hannes Seyerling.

Das Tiroler Bergdorf bietet auf einem nach Süden hin geöffneten Hochplateau in 1.200 Meter Höhe all das, was man sich für einen gelungenen Urlaub in den Bergen wünscht. Im Sommer können Wanderer bis zu 300 Kilometern laufen. Und im Winter locken in der 3.000 Seelengemeinde gepflegte Pisten und ein 266 Kilometer langes Langlauf-Loipennetz mit teilweise bis zu vier nebeneinander verlaufenden Spuren. Die Olympiaregion Seefeld verfügt darüber hinaus ein kleines, feines Alpinski-Angebot mit 48 Pistenkilometern und rund 30 Seilbahnen beziehungsweise Liften.

Preise: Die Preise variieren je nach Kategorie und Saison. Einzelzimmer ab 142 Euro, Doppelzimmer ab 119 Euro pro Person und Nacht.

Anreise: Seefeld liegt an der Bundesstraße B 177, die an die Autobahnen A 12 (Abfahrt Zirl Ost) und A 95 (bis Ohlstadt) angebunden ist.

Flug: Air Berlin von Hamburg, Berlin und Köln/Bonn nach Innsbruck sowie SkyEurope von Wien.

AlpenMedHotel Lamm - Dorfplatz 28, A-6100 Seefeld in Tirol, Fon +43(0)5212/2464, Fax +43(0)5212/283434, lamm@alpenmedhotel.com - www.alpenmedhotel.com 

Ein Beitrag für ReiseTravel von Christel Sperlich

Christel Sperlich

Fernsehjournalistin Christel Sperlich entdeckt gern die ungewöhnlichen Geschichten hinter dem Abenteuer Reisen 

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