Warmbad

Im Ort Warmbad bei Villach erholt sich nicht nur die Prominenz: Thermalwasser und Kärntner Küche!

Thermal Urquellbecken: Aus dem weißen Kiesgrund am Boden des Beckens, sprudelt das mit Edelgasen angereicherte Wasser in perlenden Schnüren auf. 200 Liter pro Sekunde, das ist das Fassungsvermögen einer Badewannenfüllung, sprudeln aus der Quelle, somit erneuert sich das Wasser im Bassin alle drei Stunden, was einzigartig in ganz Österreich ist. Jeden Tag sprudeln somit 10 Millionen Liter Thermalwasser aus dem Kies in das Thermal Urquellbecken. Schon die Kelten und Römer haben das warme Wasser genutzt. Das heilkräftige Thermalwasser quellt mit wohligen 29,9 Grad aus dem Boden und enthält Calcium-Magnesium-Hydrocarbonat. Das Thermalwasser hat entzündungshemmende Eigenschaften und mindert Probleme mit den Gelenken und der Wirbelsäule. Paracelsus lobte schon in seinem Bäderbuch das Thermalwasser für den Bewegungsapparat. Das Urquellbecken ist das Herzstück mit der großen Quelle und dem ambulanten Therapiebereich. Zu der großen Thermalanlage gehören noch das Hotel Warmbaderhof, das Thermenhotel Karawankenhof und die Kärnten Therme. Am Anfang gab es einzelne Badewannen, in denen man das warme Wasser genoss. 1445 wurde das „warme bad“ erstmals urkundlich genannt, die Eigentümer waren die Bischöfe zu Bamberg

Warmbad Villach by ReiseTravel.eu

Warmbaderhof: Ende des 18. Jahrhunderts erwarb Lorenz Achatz, ein berüchtigter Raufbold, den inzwischen maroden Badebetrieb, um ihn dann völlig herunterzuwirtschaften. Seine dritte Frau, Maria Antonia Bossi, war die schöne und kluge Tochter eines italienischen Orgelbauers und Künstlers, gilt als „Urmutter“ der heutigen Eigentümer des Warmbaderhofs. Als Lorenz Achatz starb, heiratete Maria Antonia Bossi Jakob Innozenz Walter, einen aus Fulda stammenden Apotheker. Sie sanierten die Badeanlage, die Becken bekamen ein Dach und das Nacktbaden wurde verboten, die Badenden mussten sich züchtig kleiden. Die Becken wurden jetzt nach Männer und Frauen getrennt. Ludwig, der Sohn von Antonia Bossi und Jakob Innozenz Walter vergrößerte die bescheidene Badeanlage oft sehr riskant. In kurzer Zeit entstand eine neue Badeanstalt mit zwei Schwimmbecken aus Stein und ein Kurmittelhaus mit 31 Gästezimmern, einem Speisesaal und einem Ballsalon. Mit der Eröffnung der k. & k. Staatsbahn im Jahr 1873 boomte der Badetourismus. Mit der vierten Generation, den Geschwistern Feldner wurde das Kurmittelhaus und der Karwankenhof vergrößert. Hauptanziehungspunkt war das neue Hallenbad, das zu der Zeit das größte in Europa war. In Warmbad traf sich was Rang und Namen hatte. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm Getrude Teppner den Betrieb, ihr Ehemann Alfred Tschamer, war Kur- und praktischer Arzt was für den Kurbetrieb von Vorteil war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel beschlagnahmt und zum Krankenhaus umfunktioniert. Der Leiter des Krankenhauses, Adolf Lukeschitsch, heiratete Helga, die Tochter des Hotels, so sorgten sie für den Fortbestand des Hotels. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Hotels renoviert und vergrößert.

Das historische Hotel Warmbaderhof mit fünf Sternen

Seit 200 Jahren gibt es in Warmbad schon die Bäderkultur. Das fünf Sterne Haus Warmbaderhof ist schon seit acht Generationen in Familienbesitz der Mayerhofers und Lukeschitsch. Im Warmbaderhof herrscht Frauenpower, schon immer haben die Frauen in der Familie das Hotel geleitet. Heute leitet Susanna Mayerhofer den Warmbaderhof, somit wird die Frauenpower aufrechterhalten.

Im Hotel gibt es heute eine eigene Thermalanlage, die nur für die Gäste des Hotels bestimmt ist. Die Lobby des Hotels spiegelt noch im Design und der Architektur die Tradition der damaligen Bäderkultur wieder. Berühmte Gäste wie Maximilian Schell, Roberto Blanco, die Schriftstellerin Donna Leon und verschiedene Fußballer haben sich hier schon erholt und die Heilkraft des Wassers genutzt. Die Konditorei hat Weltruf und hat als Auszeichnung die „Goldene Kaffeebohne“ erhalten. In der kleinen Kapelle im Kurpark kann man sich trauen lassen, denn sie ist eine Außenstelle des Standesamts und anschließend kann gleich im Hotel Warmbaderhof Hochzeit gefeiert werden.

Michaela Neumayr – Die süße Seite

Die süße Seite am Nachmittag im Hotel Warmbaderhof ist die Verführung pur. Die prämierte Warmbader-Haustorte wird mit den allerbesten Zutaten von Michaela Neumayr, der Chef-Patissière, zubereitet, sie ist die Herrscherin der Feinbäckerei. Der Mandel-Schokoladen Boden wird gefüllt mit einer Honig-Schokoladen-Ganache, ist eingedeckt mit edlem Marzipan und wird mit feinster dunkler Kuvertüre umhüllt. Michaela Neumayr hat in Lienz Konditorei gelernt und in Hotels in Arlberg, Kitzbühel, Wien und am Wörthersee hat sie Erfahrungen gesammelt, bevor sie Konditormeisterin wurde. In Luxemburg stieg sie in die Geheimnisse der Schokolade ein und in der Schweiz hat sie an einem Zuckerperfektionskurs teilgenommen. Am liebsten backt sie ausgefallene Torten für besondere Anlässe, wie Kindergeburtstage oder Hochzeiten. Die Kür dabei ist, dass jedes einzelne Element perfekt abgestimmt vollendet schmeckt. „Meine Konditorei ist die richtige Mischung aus gutem alten Handwerk und natürlichen Zutaten. Backhilfen oder künstliche Zusätze kommen nicht in meine Backstube. Ich bin Konditorin geworden, weil ich in der Patisserie soviel Kreativität entwickeln kann. Es sind Kunstwerke, die mit Zucker, Teig und Cremen entstehen“, erklärt Michaela Neumayr. Karl Schuhmacher, Helmut Koloini, Alfons Schubeck, Eckart Witzigmann und Alain Ducasse sind ihre Vorbilder, die sie auch beeinflusst haben. Am liebsten isst sie bei ihrer Osttiroler Mutter einen hausgemachten Kärntner Reindling. Gerne nascht sie auch gute Schokolade mit exotischen Früchten. In ihrem Kühlschrank zu Hause fehlen nie Butter und verschiedene Käsesorten, als Kontrast zur Patisserie.


„Das kleine Restaurant“ mit zwei Hauben im Hotel Warmbaderhof

Das á la carte Restaurant „Das kleine Restaurant“ im Hotel Warmbaderhof hat zwei Hauben. Es entspricht seinem Namen, es ist klein, aber fein. Jürgen Perlinger, der Chefkoch interpretiert jeden Monat ein neues Thema. Da stehen auf der Speisekarte American Beef, Wild aus der eigenen Jagd, „Süß-sauer“, Thailand, Ganserl oder im Dezember Lamm. Er hat im Haus gelernt und ist anschließend ins Ausland gegangen, um Erfahrungen zu sammeln. Er war in der Schweiz im Haus Homann im Ort Samnaun, St. Moritz, in Berlin im Kempinski am Kurfürstendamm und in Velden. Seit 2006 ist er Koch im Hotel Warmbaderhof und seit 2014 Küchenchef. Seine Philosophie ist mit einfachen Zutaten auf einem ansprechenden Niveau sehr gut zu kochen. „Am liebsten koche ich alles was See & Meer hergeben“, erklärt Jürgen Perlinger. Mein allererstes selbstgekochtes Gericht war Kaiserschmarren mit Zwetschgenröster. Am liebsten esse ich ehrliche, g’schmackige Hausmannskost bei meiner Mutter zuhause. „Ich bin Koch geworden, weil ich gern esse“, lacht Jürgen Perlinger. „Außerdem interessieren mich Lebensmittel mit ihren Inhaltsstoffen und ihrer unterschiedlichen Herkunft. Kochen ist ein lebenslanges Experimentieren, es wird nie langweilig“.

Das moderne Thermenhotel Karawankenhof – 4 Sterne

Das Hotel wurde 2012 gebaut und hat ein modernes Design. Die Zimmer sind groß, hell und mit lichtdurchflutet. Kräftige Farben sind mit weiß kombiniert, was die Helligkeit unterstreicht. Der Karawankenhof ist kinderfreundlich. Da gibt es den professionell betreuten Kinderclub „Croco-Club“ drinnen und draußen. Da wird gebastelt und gemalt. Außerdem gibt es Ausflüge zum Hirschgehege oder Bauernhof. Indianerzelte stehen für Abenteuerspiele bereit. Wunderbar ist es auf der Terrasse zu frühstücken. Regionale und Vollwertprodukte findet man selbstverständlich auf dem großen Frühstücksbüffet. Am Abend wird ein vier Gänge Menü aus den Spezialitäten von den Kärntner Bergen bis hin zur Adria serviert. Wer in die Kärnten Therme möchte, der benutzt den Bademantelgang. Schlechtes Wetter ist kein Problem, da gibt es moderne Fitness-Geräte und die Therme ist sowieso wetterunabhängig.

Kärnten Therme

In Warmbad kann jeder die Heilkraft des Thermalwassers nutzen. Saunafreunde haben eine eigene Terrasse im Freien und Sportschwimmer können im normalen Wasser im Hallenbad trainieren. Kinder haben besondere Freude an dem warmen Wasser und vor allem an den zwei großen Röhrenrutschen und der Breitwellenrutsche.

ReiseTravel Fact: Die Heilkraft des Thermalwassers mit der Kärntner Küche genießen, das ist eine perfekte Kombination.

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Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.

Gabi Draeger ReiseTravel.euUnsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu

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