Urlaubsreisen sind für Hundebesitzer immer ein bisschen komplizierter, schließlich müssen sie nicht nur an sich, sondern auch an ihren vierbeinigen Begleiter denken.

Vor allem Grenzübertritte in ein Drittland sollten genau geplant werden. Besorgen Sie sich die notwendigen Papiere, lassen Sie Ihren Hund impfen und kümmern Sie sich um weitere notwendige Behandlungen. Für die Einreise nach Großbritannien ist zum Beispiel eine Bandwurmbehandlung notwendig. Informieren Sie sich zusätzlich darüber, wie hundefreundlich Ihr Zielland ist und wie Sie am besten dorthin reisen.

In welchen Ländern sind Hunde willkommen?

Innerhalb der EU sollten Sie keine Probleme bekommen, wenn Sie mit Ihrem Hund verreisen möchten. Allerdings sollten Sie dafür sorgen, dass die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

+Sie müssen einen EU-Heimtierausweis vorlegen können.

+Der Hund sollte mit einem Transponder gechipt worden sein.

+Es muss eine gültige Tollwutimpfung vorhanden sein.

Erkundigen Sie sich außerdem darüber, ob bestimmte Hunderassen eventuell nicht für die Einreise zugelassen sind.

In Dänemark dürfen beispielsweise 13 Rassen nicht einreisen. Darunter sind auch die American Bulldog und der Pit Bull Terrier. Sobald Sie die Europäische Union verlassen, wird es kompliziert, da jedes Land seine eigenen Bestimmungen hat.

Deswegen sollten Sie sich vorher immer individuell informieren und gegebenenfalls bei der Botschaft oder den Konsulaten nachfragen.

Auch Großbritannien hat nun seit einigen Jahren den Status eines Drittstaates. Deswegen verraten wir Ihnen hier, welche Regeln auf der britischen Insel gelten und wie Sie sich und Ihren Vierbeiner am besten für die Reise vorbereiten.

Welche Einreisebestimmungen gibt es in Großbritannien?

Glücklicherweise haben sich die Einreisebestimmungen für Großbritannien nach dem Brexit nicht besonders verkompliziert, denn die Briten erkennen weiterhin den EU-Heimtierausweis an und bestehen genauso wie die EU-Mitgliedstaaten darauf, dass der Hund eine gültige Tollwutimpfung bekommen hat. Des Weiteren sollte das Tier gechipt worden sein und kurz vor der Einreise eine Bandwurmbehandlung erhalten haben. Diese darf frühestens 120 Stunden vor dem Grenzübertritt erfolgen, sollte aber gleichzeitig mindestens 24 Stunden zurückliegen.

Die britische Regierung möchte zudem sicherstellen, dass Sie Ihren Hund nicht im Land verkaufen. Deswegen müssen Sie zusätzlich eine Erklärung ausfüllen, in der Sie bestätigen, dass Sie keine kommerziellen Zwecke verfolgen.

Hinweis: Beachten Sie unbedingt, dass sich mit dem Brexit die Einreisebestimmungen für Sie als EU-Bürger verändert haben. Sie müssen sich also nicht nur um die Papiere Ihres Hundes Gedanken machen, denn Sie können nicht mehr nur mit Ihrem Personalausweis einreisen, sondern benötigen einen gültigen Reisepass. Wenn Sie keinen besitzen, sollten Sie ihn rechtzeitig bei dem für Sie zuständigen Bürgeramt beantragen.

Welche Hunde sind in England verboten?

Genau wie in Dänemark dürfen auch in England bestimmte Hunderassen nicht einreisen:

+Pit Bull Terrier

+Japanese Tosa

+Dogo Argentino

+Fila Brazilier

Versuchen Sie auf keinen Fall diese Regelung zu umgehen, denn die Zuwiderhandlung kann bei Entdeckung schlimme Folgen haben. Das Tier wird zunächst konfisziert und sobald sich herausstellt, dass es sich wirklich um eine dieser Rassen handelt, eingeschläfert. Auf Sie als Halter kommt eine hohe Geldbuße und gegebenenfalls sogar eine Freiheitsstrafe zu.

Wie hundefreundlich ist England?

Wenn Sie einmal mit Ihrem Vierbeiner im Land sind, können Sie einen relativ entspannten Urlaub verbringen, denn England gilt als sehr hundefreundlich. Wahrscheinlich werden Sie keine Probleme haben, eine Unterkunft zu finden, in der Haustiere erlaubt sind. Deutlich unkomplizierter wird der Urlaub natürlich, wenn Sie sich in einer ländlichen Region niederlassen. Das ist ohnehin für Ihren Hund besser, da er auf Großstadtlärm und viel befahrene Straßen vermutlich auch nur wenig Lust hat.

Wie kann man mit dem Hund nach England reisen?

Da Großbritannien bekanntlich eine Insel ist, muss irgendwie der Ärmelkanal überwunden werden. Mit dem Flugzeug zu verreisen, ist wenig ratsam und für den Hund viel zu stressig. Besser ist es, wenn Sie das Auto nehmen und mit der Fähre übersetzen oder durch den Eurotunnel fahren. Letzteres geht am schnellsten und ist wahrscheinlich auch für den Hund die beste Lösung.

Welche Fähre kann man mit dem Hund nach England nehmen?

Die übliche Route von Deutschland aus führt mit dem Auto nach Calais und von dort aus mit der Fähre nach Dover. Alternativ können Sie auch von Dünkirchen nach Dover oder von Amsterdam nach Newcastle übersetzen. Gerne können Sie Ihren Hund mitnehmen. Er muss während der Fährüberfahrt allerdings im Auto bleiben und darf nicht mit an Bord. Bedenken Sie, dass die Fährfahrt von Calais nach Dover über anderthalb Stunden und von Dünkirchen nach Dover sogar zwei Stunden dauert. Während dieser Zeit wäre Ihr Hund allein im Auto. Das kann für viele Tiere sehr stressig sein.

Wie lange dauert die Fahrt durch den Tunnel?

Wenn Sie Ihren Hund nicht allein im Auto lassen möchten, fahren Sie vielleicht besser durch den Eurotunnel nach England. Dafür fahren Sie mit Ihrem Auto in einen Zug und bleiben gemeinsam mit Ihrem Hund darin sitzen. Er ist also nicht allein und kann durch Sie beruhigt werden. Außerdem dauert die Fahrt durch den Eurotunnel nur etwa 35 Minuten. Vorab sollten Sie Ihren Hund aber bei der Tierrezeption in Calais vorstellen. Wenn alle Unterlagen in Ordnung sind, erhalten Sie einen Aufkleber für Ihren Hund, den Sie an der Windschutzscheibe befestigen können.

Von Jannis Bach. Verlag für Rechtsjournalismus GmbH, Pappelallee 78/79, D-10437 Berlin.

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