Trencin

Seit 1985 ehrt Europa jährlich Kulturhauptstädte - 2026 sind es die slowakische Trenčín und das innovative Oulu in Finnland

Slowakei: Während Oulu das Motto "Kultureller Klimawandel" verfolgt, steht Trenčín für "Erweckung der Neugier" und verbindet damit Geschichte und Gegenwart. Darüber hinaus integriert Trenčín umliegende Regionen, Nachbarschaften und Partner, wie die Region sowie Städte im Waag-Tal in sein Kulturprogramm.

Die Stadt Trenčín liegt im Westen der Slowakei. Sie befindet sich auf etwa 210 Metern Höhe, nahe der Grenze zu Tschechien, eingebettet zwischen den Weißen Karpaten. Trenčín ist verkehrstechnisch gut angebunden und liegt rund 130 Kilometer nordwestlich der slowakischen Hauptstadt Bratislava. 

Erweckung der Neugier

Trencin Slowakei

Die Busfahrt vom Flughafen Wien-Schwechat nach Trenčín startet direkt am Flughafen und dauert rund zweieinhalb Stunden. Wer lieber mit dem Zug reist, nutzt den Bahnhof Wien, da es am Flughafen keinen direkten Zug gibt. Die Zugfahrt nach Trenčín erfordert üblicherweise einen Umstieg in Bratislava.

Trenčín und seine Region haben eine wechselhafte Geschichte. Im 2. und 1. Jahrhundert v.d.Z. lebten hier Kelten. Anfang unserer Zeitrechnung wurden sie von germanischen Stämmen verdrängt. Um 179 hinterließen römische Legion eine Inschrift im Burgfelsen. Nach dem Rückzug der Römer folgte die Völkerwanderungszeit, in der germanische Stämme abgezogen und die ersten Slawen das Gebiet besiedelten. 

Im Mittelalter wurde Trenčín eine bedeutende Stadt mit einer strategisch wichtigen Burg, die erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt wurde. Die Stadt gehörte zum Königreich Ungarn und diente lange als Verwaltungszentrum. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns wurde Trenčín in Jahr 1918 zu neu gegründete Tschechoslowakei gegliedert. 1968 besetzten sowjetische Truppen im Rahmen der Niederschlagung des Prager Frühlings auch die Stadt Trenčín. Mit der Teilung der Tschechoslowakei im Jahr 1993 wurde Trenčín Teil des unabhängigen Staats Slowakei. 

Die Burg Trenčín, die majestätisch über der Stadt thront, ist das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde auf einem steilen Fels im 11. Jahrhundert errichtet. Die Burg spielte eine zentrale Rolle als Verteidigungsanlage an der Grenze des Königreichs Ungarn.

Zu den historischen Ereignissen in der Burg zählt der Vertrag von Trenčín von 1335, der zwischen Böhmen, Polen und Ungarn geschlossen wurde. Die Burg wurde nie militärisch erobert. Während des Europäischen Kulturhauptstadtjahres 2026 in Trenčín wird die Burg ein zentraler Veranstaltungsort sein.

Erweckung der Neugier

Trencin Slowakei

Die von Berliner Architekten Richard Scheibner gemeinsam mit Hugo Pál entworfene Synagoge im Zentrum von Trenčín wurde 1913 fertiggestellt. Der Stahlbetonbau zeigt Stilelemente des byzantinischen und des modernen Stils sowie sezessionistische Einflüsse. Die Jüdische Gemeinde, die in den 1930er-Jahren rund 20 % der Gesamtbevölkerung ausmachte, prägte die Stadtentwicklung vor allem in wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Hinsicht. Die Synagoge ist heute nicht nur ein Gebetsraum, sondern auch ein Kulturzentrum, das Trenčín als Kulturhauptstadt 2026 bereichert und jüdische Traditionen wieder in das Stadtleben einbindet.

Trenčín bietet ein vielfältiges gastronomisches Angebot. Im historischen Hotel Elizabeth am Fuße der Burg werden Gäste mit einer breiten Auswahl an traditioneller slowakischer, internationaler und moderner Küche verwöhnt. Ein besonderes Highlight des Hauses ist die durch ein Fenster sichtbare, in den Felsen gehauene römische Inschrift aus dem Jahr 179.

Ähnlich abwechslungsreich präsentiert sich die Küche im Restaurant des Magnus Hotels, das für seine kreative Interpretation slowakischer und internationaler Gerichte bekannt ist. In der Fußgängerzone lädt das Restaurant Lanius mit eigener Hausbrauerei ein, herzhafte lokale Spezialitäten und kräftiges slowakisches Bier zu genießen. 

Auch Liebhaber vegetarischer und veganer Küche kommen in Trenčín auf Ihre Kosten. Viele Restaurants bieten moderne, pflanzenbasierte Gerichte mit regionalen Zutaten an. Das vegetarisch-vegane Restaurant Roots Vegan Food setzt auf ein rein pflanzliches Street-Food- und Bistro-Konzept und gilt als einer der beliebtesten Treffpunkte für Veganer in Trenčín.

Trencin Slowakei

Fazit: Zusammenfassend lädt Trenčín als Europäische Kulturhauptstadt 2026 zu einer unvergesslichen Entdeckungsreise ein, die Geschichte, Kunst, Architektur, Gastronomie und moderne Kreativität zu einer harmonischen Vielfalt vereint. Die Stadt verspricht bleibende Eindrücke - von der eindrucksvollen Burg über die Fiesta-Brücke bis hin zu ihren lebendigen Festivals. Ohne Zweifel wird Trenčín im Jahr 2026 zu einem faszinierenden Reiseziel im Herzen Europas.

Ein Beitrag von Markku Rainer Peltonen

Markku Rainer PeltonenUnser Autor stammt aus Finnland. Er studierte in Berlin. Dipl.-Ing. (Architektur) TU Berlin. M.A. (Altamerikanistik) FU Berlin. Er arbeitet als freier Journalist und Fotojournalist.

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