Vaduz | Fürstliche Erlebnisse |
Schon Goethe wusste die Liechtensteiner Gastfreundschaft zu schätzen. Im Jahr 1788 machte er – auf dem Rückweg seiner Italienreise – in Liechtenstein Halt. Auch heute noch bietet Liechtenstein viele Attraktionen für Kurzaufenthalter und Wandervögel.
Kurze Wege und guter Wille: Liechtenstein ist aufgrund seiner Kleinheit als Reisedestination international eher unbekannt. Bei der Bewerbung des Kleinstaats, der inmitten der Alpen liegt, fällt auf, dass neben der Bewerbung der Wanderwege und Skipisten auch auf das kulturelle Angebot aufmerksam gemacht wird. „Für uns ist die Kultur, neben den Sommer- und Wintergeschäften, ein eigenes – und gegenüber den anderen beiden Bereichen gleich gewichtetes – touristisches Standbein“, sagt Renate Bachmann, Bereichsleiterin Tourismus bei Liechtenstein Marketing. Damit erhält die Kultur in Liechtenstein den gleichen Stellenwert wie der Erlebnis- und Freizeittourismus. Die verschiedenen Museen und Kulturinstitutionen des Landes arbeiten dabei Hand in Hand zusammen. „Für einige der Kulturinstitutionen wäre es nicht möglich, sich alleine in diesem Ausmass zu vermarkten, daher wurde eine Zusammenarbeit beschlossen. Aus der Not wurde eine Tugend“, erklärt Bachmann.
Möglich ist diese Zusammenarbeit aufgrund der Kleinheit des Landes und den damit verbundenen kurzen Wegen, die in diesem Fall durchaus wörtlich zu verstehen sind. Die sechs Museen im Hauptort Vaduz sind innerhalb eines kurzen Spaziergangs zu erreichen, verbunden sind sie durch mehrere öffentlich zugängliche Kunstwerke und die eine oder andere Galerie. „Liechtenstein verfügt über eine unglaubliche Konzentration an kulturellen Institutionen. Auch in den anderen 10 Gemeinden des Landes pulsiert eine lebendige Kunst-, Musik- und Theater-Szene“, sagt Bachmann. Es sei nicht ganz einfach, die Welt der Touristik mit der Welt der Kulturschaffenden zu vereinigen, diese Zusammenarbeit berge aber grosses Potenzial für alle. „Mit Verständnis und gutem Willen seitens aller Beteiligter kann hier sehr viel bewegt werden“, sagt Bachmann. Erst im vergangenen Jahr wurde sogar im einzigen Skigebiet des Landes eine Kleintheaterbühne eröffnet. Touristisch verbunden werden die verschiedenen Institutionen durch einen Museums- und Erlebnispass, der den Eintritt zu vielen Kulturangeboten beinhaltet oder zumindest vergünstigt.
Eldorado für Wanderfreunde
Auch für Wanderfreudige hat Liechtenstein einiges zu bieten, es ist nämlich ein wahres Eldorado für Wander- und Mountainbikefans. Vom milden Rheintal steigt das Gelände bis in die felsigen Hochgebirgsregionen auf 2‘599 Meter an und bietet damit für alle Outdoor-Freunde das passende Angebot. Einer der Wanderklassiker Liechtensteins ist der Panoramaweg – auch „Route 66“ genannt. Die 48 Kilometer lange Wanderung ist in drei Etappen eingeteilt und ermöglicht unvergessliche Einblicke in die Alpenwelt. Insgesamt 400 Kilometer Wanderwege spannen sich durch das kleine Land am Rhein. Eine der angebotenen Wanderungen findet sogar mit einem Steinadler statt.
Unvergessliche Wanderung mit Greifvögeln
"Im Banne des Adlers" heisst die eineinhalbstündige Erlebniswanderung, bei der Naturfreunde dem König der Lüfte ungewöhnlich nahe kommen. Zu Fuss oder mit dem Sessellift erreichen Wanderer und Adler den Ausgangspunkt: die Berghütte am Sareiserjoch oberhalb Malbuns auf 2'000 Meter Höhe. Erst hier oben kann das Adlerweibchen Taiga die Thermik nutzen, sich im Aufwind der steilen Hänge in den Himmel hinaufschrauben und dort seine weiten Kreise ziehen. Von hoch oben kehrt es immer wieder bereitwillig auf die Faust des Falkners Norman Vögeli zurück, der in der lederbehandschuhten Faust ein gutes Fressen bereithält. Erst wenn Taiga satt ist, gibt es keinen Anlass mehr für weitere Flugvorführungen und auch die allerorts pfeifenden Murmeltiere ziehen sich beruhigt in ihren Bau zurück. Bei der zweiten Greifvogel-Erlebniswanderung der Falknerei, "Auf Du und Du mit dem Habicht", hat der Gast, ausgerüstet mit einem ledernen Armschutz, sogar die Gelegenheit, einmal selbst zum Falkner zu werden. Gutwillig lässt sich der Raubvogel immer wieder auf dem Arm der "Hobby-Falkner" nieder, um wenig später lautlos und majestätisch direkt über den Köpfen der Wanderer zu kreisen. Falkner Norman Vögeli ist selbstverständlich immer dabei. Er weiss viel von den Lebensgewohnheiten der Vögel zu berichten.
Auch ohne Begleitung eines Vogels ist die unberührte Berglandschaft Liechtensteins mehr als nur einen Besuch wert. Einen besonderen Einblick in die Bergwelt des Fürstentums ermöglicht das einzigartige Angebot der Berggotta und Berggöttes. Im liechtensteinischen Dialekt werden Patin und Pate „Gotta“ und „Götte“ genannt und genau dies sind die Berggotta und –göttes: Sie kennen die Berge Liechtensteins und stellen sie den Gästen gerne vor. In Kleingruppen von maximal zehn Personen entdecken die Teilnehmenden sagenumwobene Täler, tierreiche Wälder und erklimmen atemberaubende Gipfel mit herrlichen Ausblicken. Dabei erzählen die Berggottas und Berggöttes Geschichten über ihre geliebte Alpenwelt, die Charakteristiken der Pflanzen und Tiere sowie die Entwicklung des Landes und auch über die Eigenheiten seiner Bewohner.
Goethe hätte die Qual der Wahl
Neben den immer noch bestehenden Nachtlagern für Wanderer – gemeint sind drei ruhig gelegene Berghütten –, ist die Vielfalt der Unterkunftsmöglichkeiten in Liechtenstein gross. Ob im Luxushotel, im kleinen, aber feinen Mittelklasse-Hotel oder im Familienhotel, die Gastfreundschaft wird in Liechtenstein überall gleichermassen gross geschrieben. Wie sich Wandersmann Goethe heute entscheiden würde, darüber kann nur gemutmasst werden. Er hätte bei diesem grossen Angebot jedenfalls die Qual der Wahl.
Liechtenstein Marketing, Äulestrasse 30, Postfach 139, FL-9490 Vaduz - Liechtenstein, T +423 239 63 63, info@liechtenstein.li - www.tourismus.li
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