Wolfgang Martin

Gerade mal 22 Jahre jung trat Wolfgang „Wölfi“ Martin am 2. Januar 1975 seinen ersten professionellen Job in der Jugendmusik-Redaktion (JuM) von Stimme der DDR an

„Wölfi“ Wolfgang Martin: Es ist ein Buch über seine spannenden und aufregenden Jahre als Musikredakteur, Reporter und Moderator im Rundfunk der DDR. Wie er die großen Ost-Rock-Stars PUHDYS, Renft, Silly, OMEGA oder NIEMEN kennenlernte. Für seine Sendereihen schon in den 70er Jahren zahlreiche West-KünstlerInnen interviewte. Von ABBA, José Feliciano, STATUS QUO bis Alexis Korner.

Wie die Westmusik ins Ostradio kam von Wolfgang Martin. Bild und Heimat Verlag by ReiseTravel.eu

Radiogeschichten: Das Erlebte und Geleistete spiegelt die facettenreichen Seiten eines Berufsstandes, der in der Pop-Literatur bisher kaum gewürdigt wurde – Musikredakteur.

Die Geschichten beschreiben zugleich, mit wie viel Engagement und Freude die Radio-Musikredakteure damals die Entwicklung der eigenständigen Rock-Szene in der DDR unterstützt und beeinflusst haben. 

Wölfi hatte sich bereits einen Namen gemacht, als rasender Reporter für die „Musikalische Luftfracht“ von Radio DDR und Autor einer Musikkolumne im Jugendmagazin „Neues Leben“. Seit 1973, dem Jahr der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin, war er mit seinem Radiomikrofon unterwegs, um Musiker aus aller Welt zu interviewen. Über seine Begegnungen mit Zsuzsa Koncz und Omega aus Ungarn, der schottischen Popgruppe Middle of the Road und den Puhdys, die 1973 gemeinsam durch die DDR tourten, José Feliciano aus Puerto Rico, Czeslaw Niemen aus Polen, ABBA aus Schweden u. v. a. schildert er manche Episode am Rande der Interviews. Die Aufbruchsstimmung Mitte der 1970er Jahre nutzte der ungestüme Musikredakteur gemeinsam mit seinen Kollegen, um Sendungsformate (weiter) zu entwickeln, darin vor allem der gerade wachsenden DDR-Rockszene ein Podium zu geben, sogar den intern formulierten „Auftrag von oben“ zu erfüllen, „die Jugend weg vom Westradio hin zu den Sendungen des DDR-Rundfunks“ zu führen. Mit der „Notenbude“, der „Beatkiste“ oder DT64 sollte das gelingen. Doch mit dem Abstand der Jahre und dem tiefen Kramen in Erinnerungen und Archiven zählt für Wolfgang Martin nur: Es hat, bei allen Widrigkeiten, vor allem eins, nämlich Spaß gemacht. Spaß hatte er auch beim Aufschreiben der mitunter abenteuerlichen und kuriosen Radiogeschichten und dieser überträgt sich wie von selbst auf die Leser.

Große Bühne vor der Buchpremiere

Dieter Maschine Birr - Frank Schöbel - Wölfi – City Joro Gogow „Am Fenster“ (v. l. n. r.) by ReiseTravel.eu

Dieter Maschine Birr https://dieter-maschine-birr.de/  – Frank Schöbel www.frank-schoebel.deWölfi Joro Georgi Gogow von City „Am Fensterhttps://city-internet.de/  (v. l. n. r.)

„Hinter den Kulissen“ Manuel Schmidt STERN COMBO MEISSEN – Wolfgang Martin - Ulf Drechsel Moderator – Björn Wolfram Chefreporter Superillu (v.l.n.r.) www.superillu.de/autoren/bjoern-wolfram

Manuel Schmidt – Wolfgang Martin - Ulf Drechsel – Björn Wolfram by ReiseTravel.eu

„Weggefährten“

Dieter Maschine Birr - Frank Schöbel - Wölfi – City Joro Gogow „Am Fenster“

Wolfgang Martin, Autor und Redakteur, geboren 1952 in Luckenwalde, nach Abitur, Berufsausbildung und zwei Semestern Journalistik-Studium in Leipzig verschiedene Jobs als DJ/Discjockey und freier Autor, ab 1976 Redakteur und Moderator in der Redaktion Jugendmusik von Stimme der DDR, ab 1982 Redaktionsleiter, 1986 Leiter der Musikredaktion vom JUGENDRADIO DT 64, ab 1992 beim Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (heutiger RBB), seit Mai 2003 Musikchef bei Antenne Brandenburg.

ReiseTravel Fact: Nach Büchern über MASCHINE und HOLGER BIEGE hat der ehemalige Musikchef der rbb-Welle Antenne Brandenburg nun dieses Buch geschrieben. Alle Achtung!

Erinnerungen des Rezensenten: Musikauktion war in den Jahren von 1974 bis 1988 ein super Mega-Event 1. Ranges. Wie ein Magnet wirkten diese Veranstaltungen auf das Publikum, wurden zum geflügelten Wort und „Rock Arena Jena“ zur Legende. MUSIKAUKTION bestimmte den musikalischen Trend und gab den beteiligten Musikern ein Ziel. Bereits zum Start in Jena und später in Cottbus, strömten tausende Zuschauer in die stets ausverkauften Konzerte. Alle Musik-Formationen, die in dieser Zeit „Rang und Namen“ hatten und über eine staatliche Zulassung verfügten, traten auf. Rund 15 Jahre war die MUSIKAUKTION musikalischer Wegbegleiter aller, an der Rock und Pop Musik, interessierten Menschen. Ideengeber und Erfinder der MUSIKAUKTION ist der Autor, Redakteur und Regisseur Gerald H. Ueberscher. Vor einiger Zeit beantwortete ich die Frage:

Welche Rolle spielt der Musikredakteur?

„Eine sehr Wichtige. Dies gilt übrigens für alle Formen einer Inszenierung mit musikalischen Darbietungen. Ich selbst hatte großes Glück und einen absoluten Fachmann an meiner Seite. Mit diesem habe ich fast 20 Jahre Musik-Veranstaltungen produziert: Wolfgang Martin.

Im Sommer 1974 war ich für die „Künstleragentur der DDR“ im Unterhaltungsbereich als freier Mitarbeiter tätig. Mein damaliger Chef Günther Friedel, reiste oft durch die „westliche Welt“. Dort hörte er sich die aktuellen Solisten und Gruppen an, führte Verhandlungen und so manche kamen dann zum Auftritt in die DDR. Die Adresse Berlin Krausenstraße am Checkpoint Charly war weltweit bekannt.

Eines Tages, ich hatte Bürodienst und bereite DDR-Tourneen mit der Chris Barber Band London, Les Poppies Paris und Middle of the Road vor, klopfte es an der Tür, Spencer Davis stand vor mir: „Bitte Herr Friedel“ und bat um einen Vertrag.

Obwohl Spencer Davis unangemeldet kam, ich in diesen Fragen selbst nicht aktiv werden durfte, führte ich dennoch ein längeres Gespräch. Ein netter Mensch und ein toller Musiker.

Am gleichen Abend besuchten wir gemeinsam eine Veranstaltung im Kino Kosmos in der Berliner Karl-Marx-Allee. Dort traten mehrere Gruppen auf und Spencer Davis wollte sich die DDR-Szene einmal „anhören“. Natürlich durfte er selbst nicht auftreten. Im Kino Kosmos waren Redakteure aus den Medien. Ein damals recht junger Mann, („ein junger-zorniger Mann mit langer Mähne“ so Günter Friedel in seiner späteren Einschätzung) sprach mich an. Mein erster Eindruck: Wolfgang Martin war ein kompetenter Fachmann. Damals freier Musikredakteur beim Rundfunk. Dort qualifizierte er sich ständig und leitete nicht nur die Sendung „Die Notenbude“. Wir kamen immer intensiver in Kontakt. Ab 1975 betreute er alle Folgen MUSIKAUKTION. Auch entwickelten wir gemeinsam neue weitere Großveranstaltungen im Bereich Rock Music und Pop. Los Paraguayos, Fußballspiel mit Prominenten oder Einmal im Jahr. Dazu gehörten ebenfalls Veranstaltungen für Kinder, die mit Erfolg gestaltet wurden. Wir bildeten ein gutes Team und hatten facettenreiche Erfolge. Ein sehr guter Mann“.

Unser „Wölfi“, ein „guter Mann“ und Musikredakteur, meint Gerald von ReiseTravel.eu und sagt: Ein lesenswertes Buch: Wie die Westmusik ins Ostradio kam. Einfach super und unbedingt lesen!  

City Joro Gogow „Am Fenster“ Dieter Maschine Birr - Frank Schöbel by ReiseTravel.eu

Wie die Westmusik ins Ostradio kam von Wolfgang Martin. Bild und Heimat Verlag. Taschenbuch. 272 Seiten, Größe 12.8 x 2.5 x 20.8 cm. ISBN 978-3-95958-253-7. www.bild-und-heimat.de  

Das Buch kostet im Buchhandel 19,99 Euro.

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