Helen Kampen

Helen Kampen will als „Querdenkerin“ in der Buchbranche neue Wege gehen. Mit ihrem aktuellen Krimi ist ihr das gelungen. Die Spannung bleibt dabei allerdings auf der Strecke.

Mord im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM). Gemeinsam begeben sich Kriminalhauptkommissar Georg König und dessen Frau, die Journalistin Amadea, auf Tätersucher.

Angst in der Fächerstadt von Helen Kampen, Gmeiner Verlag

Roman: Während Georg König sich schwertut, im Konglomerat von Kunstwelt, Industrieprodukten und Sponsoren eine Spur zum Mörder zu finden, ist Amadea davon überzeugt, dass ein Lebensmittelkonzern mit Eiweiß panscht und mit kriminellen Machenschaften den Tod von Konsumenten in Kauf nimmt. Als schließlich der gemeinsame Sohn Henry Opfer von Lebensmittelmanipulationen wird, spielt Mutter Amadea selbst Polizei und - der Leser erwartet nichts anderes – begibt sich in allerhöchste Gefahr.

Autor: Die 1982 in Baden-Baden geborene Krimiautorin hat Betriebswirtschaft studiert und arbeitet in der Lebensmittelbranche. Als Norderney-Fan ließ es sich die Unternehmerin nicht nehmen, zu den zahlreich erschienenen Ostfriesen-Krimis mit „Möwe, Meer und Mord“ sowie „Leuchtturm, Lachs und Leiche“ zusätzliche Mordgeschichten ins Küsten-Regal zu stellen. Helen Kampen lebt mit ihrer Familie im beschaulichen Ettlingen bei Karlsruhe.

ReiseTravel Fact: Für Helen Kampens Buch, das kein Thriller, eher ein oberflächlicher Lebensmittelratgeber aus der Bio-Kiste ist und den Leser mit allerlei Statements für political correctness ermüdet, mag bezeichnend sein, dass der „Krimi“ eigentlich erst da beginnt, wo das Buch fast zu Ende ist. Wenn die Autorin der Einführung in Ernährungswissenschaften breiten Raum gibt, langatmig über Gefahren von Eiweiß, Zucker und Fetten sowie über chemische Prozesse doziert oder ethisches Verhalten anmahnt, dann hat die „Querdenkerin“ in der Tat ein absolut neues Produkt im Krimi-Genre auf die Ladentheke gelegt. Der Begriff „Krimi“ ist hier allerdings eher Etikettenschwindel. Sprachlich reduziert liest sich das Buch so wie Kaugummi schmeckt – zäh und langweilig. Bis Helen Kampen ihre Leser endlich in ein uninspiriertes, vorhersehbares Finale entlässt. Eine Prise Pfeffer in der Handlung und mehr Würze in den Dialogen hätte die ambitionierte und durchaus zeitaktuelle Idee zur Story schmackhafter gemacht sowie dem Lesespaß das nötige Aroma gegeben. So serviert Kampen diesmal eine reichlich fade Krimikost ohne Biss, mit vielen Proteinen aber wenig „Angst“ in der Fächerstadt. Bitte keinen Nachschlag. Von Manfred Lädtke.

Angst in der Fächerstadt von Helen Kampen, Gmeiner Verlag, Im Ehnried 5, D-88605 Messkirch. 312 Seiten. ISBN 978-3-8392-2202-7, www.gmeiner-verlag.de

Das Buch kostet im Handel 12,00 Euro.

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