Klaus-Peter Wolf

Touristiker jubeln. Ostfrieslands Werbeikone Nummer 1 hat wieder zugeschlagen. In seinem neuesten Ostfriesenkrimi lässt Klaus-Peter Wolf einen Serienkiller Jagd auf Menschenhaut machen.

Lokalkolorit: Prompt schaffte es der Krimischreiber auch mit seinem neuen Roman „Ostfriesennacht“ wieder auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste. Was örtliche Werbestrategen jedoch als „Lokalkolorit“ schätzen, ist bei genauem Hinhören allzu oft nur eine Anhäufung und Fortschreibung von immer wieder kehrender Reklame.

Ostfriesennacht von Klaus-Peter Wolf. Jumbo

Ein Nervfaktor, den wohl nur eingefleischte Wolf-Fans überlesen bzw. großzügig überhören. Geschickt platzierte Werbung für eine neue Lieder-CD von Wolfs Ehefrau, ein Norder Café oder regionales Magazin sind Dauerbrenner in der Krimireihe, zu denen sich im aktuellen Buch nun noch Reklame für Hörbuchkrimis und ein Hotel gesellen. Leser und Hörer scheint´s nicht zu stören. Dann sei´s also drum. Solange sie im Küstenurlaub den PR-Spuren im Roman folgen, stärkt das die regionale Wirtschaft und KP Wolfs übertünchten Sinngehalt von „Lokalkolorit“.

Krimi: Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen hat es in ihrem dreizehnten Fall mit einem Serienmörder zu tun, der Frauen in Ferienwohnungen auflauert. Alle Opfer haben sich Tattoos von sogenannten Krafttieren stechen lassen. Handelt es sich hier gar um einen Fall von politischer Tragweite? Jedenfalls schaltet sich in die Ermittlungen der ostfriesischen Kommissare auch das BKA ein. Ein Wettlauf auf zwei verschiedenen Spuren beginnt. Als Ann Kathrins Ehemann und Kollege Weller erfährt, dass auch seine Tochter mit einem Tierbild tätowiert ist, hat er einen Verdacht, rastet aus und nimmt das Gesetz in die eigenen Vaterfäuste. Derweil bahnt sich der psychopathische Killer seinen Weg zum finalen Massaker.

Klaus-Peter Wolf: Der freie Schriftsteller und ehemalige Sozialarbeiter lebt in der ostfriesischen Stadt Norden. 1954 wurde der Wahlostfriese in Gelsenkirchen geboren Er schreibt Kinder- und Jugendbücher sowie Drehbücher für den „Tatort“ und „Polizeiruf 110“. Originalschauplätze und das Schildern ostfriesischer Menschentypen zeichnen die Werke des Krimischreibers aus, die er auf Hörbuch-CDs selber vorliest. Viele der beschriebenen Plätze und Tatorte können in Ostfriesland besucht werden. Die Bücher des Bestsellerautors wurden in 24 Sprachen übersetzt und rund 11 Millionen Mal verkauft. Zwei seiner Ostfriesenkrimis hat das ZDF bereits gezeigt, die dritte Buchverfilmung ist in Arbeit.

ReiseTravel Fact: Mit Klaus-Peter Wolfs Ostfriesen-Thrillern ist es wie mit dem ARD-Tatort: Nicht jeder reißt einen vom Hocker, man möchte aber auch keinen versäumen. Mit seinem aktuellen Krimi „Ostfriesennacht“ liefert Wolf einen Thriller ab, der keine großen Überraschungen parat hat und manchmal wie die Nordsee dahin plätschert. Allerdings ist der Kniff, Ann Kathrins Mann, den Kriminalbeamten Weller ins Zentrum des mörderischen Geschehens zu stellen, ein pfiffiger Federstrich des Meisterschreibers. Wolf lässt mit „Ostfriesennacht“ seine Hörer und Leser keineswegs im Wind stehen. Der Roman ist ein solider finsterer Schocker, die wenigen Spannungslöcher werden von einem dramatischen Finale zugedeckt. Von Manfred Lädtke.

Ostfriesennacht von Klaus-Peter Wolf. Jumbo Neue Medien & Verlag, Henriettenstraße 42A, D-20259 Hamburg, ISBN 978-3-8337-3904-0. www.jumboverlag.de Gelesen vom Autor. 5 CDs. Hörzeit 6:18 Std.

Das Hörbuch kostet im Handel 20 Euro.

Die gleichnamige Buchausgabe ist im S. Fischer Verlag erschienen.

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