Martin Kaule

Klein aber fein, die Broschüre dient zur Aufarbeitung der Gesichte

Mythos Führerbunker: Wolfsschanze war der Tarnname für das Führerhauptquartier von Adolf Hitler im Dorf Görlitz bei Rastenburg in Ostpreußen, im heutigen Polen. Die Wolfsschanze wurde ab 1940 durch die Organisation Todt gebaut und ab Sommer 1941, dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion, war hier der Aufenthaltsort des Führers. Der Krieg wurde verloren und kurz vor dem Anrücken der Roten Armee, am 24. Januar 1945, wurden die Anlagen von der Deutschen Wehrmacht gesprengt. Für jeden einzelnen Bunker wurden rund 8 Tonnen Sprengstoff benötigt.

Wolfsschanze Martin Kaule Ch.Links VerlagUnternehmen Barbarossa: Aus der Wolfsschanze heraus wurde der Krieg, besonders gegen die Sowjetunion, gelenkt und geleitet, dafür sorgten etwa 2.000 Mitarbeiter. In dieser Seenplatte der Masuren befand sich das verbunkerte Führungs und Regierungszentrum des Deutschen Reiches. Die Machtzentrale der Generäle, der SS und der Gestapo schlechthin, auch wurde hier die Deportation der Juden, mit seiner „Endlösung“, beschlossen. Durch Stauffenbergs gescheitertes Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 ging die Wolfsschanze in die internationale Geschichte ein. Nach 1945 wurden über 50.000 Minen entschärft. Seit vielen Jahren ist die „Wolfsschanze“ eine Touristenattraktion, eine Art Rummelplatz und jährlich kommen über 200.000 Besucher. Aktuell ist eine „Modernisierung“ vorgesehen, rund 1.6 Mio. Euro sollen investiert werden, damit sollen die Besucherzahlen auf jährlich 230.000 gesteigert werden.

Martin Kaule, Jahrgang 1979, Studium zum Informatik-Betriebswirt, Fotodokumentation von „Orten der Zeitgeschichte“, Organisation von Exkursionen sowie Studien- und Forschungsreisen durch ganz Europa, Mitarbeiter im Ch. Links Verlag.

ReiseTravel Fact: Die Broschüre von Martin Kaule gibt einen Überblick über die Geschichte der „Wolfsschanze“ und informiert über den heutigen Zustand der Anlage. Klein aber fein, die Broschüre dient zur Aufarbeitung Deutscher Gesichte, eben des Mythos „Führerbunker Wolfsschanze“. Leider nur kurz angerissen wird, wie dieser Ort der Geschichte heute touristisch vermarktet wird. Alle dort, in Deutsch, erhältlichen Bücher, sind doch eher verklärend in ihrer Wirkung und Marketing wird großgeschrieben. Eine Aufarbeitung der Geschichte ist hier leider nicht erkennbar, die Ruinen des „Führerhauptquartiers“ Ketrzyn – Rastenburg sind eine Touristenattraktion und hunderte von Busgruppen kommen täglich. Es wäre wünschenswert wenn dieses 64seitige Heft in der heutigen „Wilczy Szaniec“ in Ketzryn, Polen, erhältlich wäre. Auch wenn es nur von den Tausenden von Besuchern die aus Deutschland kommen gekauft wird. Nicht nur deshalb ist die Broschüre von Martin Kaule so wichtig, sie dient zur Abarbeitung vom „Mythos“ Führerhauptquartier, auch in der Auseinandersetzung mit Neonazis.  

Wolfsschanze „Führerhauptquartier“ in Masuren von Martin Kaule, Ch. Links Verlag Berlin, ISBN 978-3-86153-768-7, www.christoph-links-verlag.dewww,orte-der-geschichte.de 

Das Buch kostet im Buchhandel 5 Euro.

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