Berlin

Die im Tiergarten stehenden Siegessäule ist weltbekannt

Berlin: Die Siegesgöttin Viktoria aus der römischen Mythologie auf der mitten im Berliner Tiergarten stehenden Siegessäule ist 8,30 Meter groß und wiegt 40 Tonnen. Die Siegessäule am Großen Stern ist eines der Wahrzeichen von Berlin und schon aus großer Entfernung zu sehen. Sie steht unter Denkmalschutz.

Ursprünglich stand sie auf dem Königsplatz (heute Platz der Republik) vor dem Reichstag, in dem jetzt der Deutsche Bundestag seinen Sitz hat. 1938 wurde sie von dort an ihren jetzigen Standort umgesetzt, um Platz für den von Hitler geplanten Umbau Berlins zur Welthauptstadt Germania zu schaffen.
Die Siegessäule wurde 1864 von Johann Heinrich Strack (1805-1800), einem Schinkel-Schüler, für den Platz vor dem Reichstag entworfen. 1873 wurde sie dann mit einer Viktoria, geschaffen von dem Berliner Bildhauer Johann Friedrich Drake (1805-1882), ein Schüler von Christian Daniel Rauch, gekrönt. Der Berliner Volksmund nannte sie aufgrund ihrer Vergoldung „Goldelse“. Seine Tochter Margarethe stand dem Bildhauer für die Figur der Viktoria Modell.

Die Säule soll an die siegreichen Kriege Preußens gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/71) erinnern. Sie ist 67 Meter hoch und hat ein Gesamtgewicht von 5.000 Tonnen.

An der Säule sind die in den Kriegen erbeuteten Kanonen montiert: Unten dänische von 1864, dann österreichische von 1866 und darüber französische aus dem Krieg von 1870/71.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verlangte der französische Kommandant von Berlin die Beseitigung des Denkmals, wozu der Berliner Magistrat auch bereit war.

Glücklicherweise konnte man sich innerhalb der Alliierten Kommandantur nicht einigen und so unterblieb die Sprengung. Dafür durften die Franzosen die Trikolore über der Viktoria hissen, die dort bis zum Ende der Blockade Berlins 1949 blieb.

Die vier Reliefs am Sockel der Siegessäule zeigen Szenen aus den drei Einigungskriegen und den siegreichen Einzug der preußischen Truppen in Berlin von 1871. Auf Verlangen der Franzosen wurden sie 1945 entfernt. Die beiden Reliefs, die an die Kriege gegen die Dänen und gegen Frankreich erinnern, wurden nach Paris geschafft; die beiden anderen wurden in der Spandauer Zitadelle eingelagert.

Nach der Restaurierung zur 750-Jahr-Feier Berlins (1987) konnten alle vier Reliefs wieder angebracht werden. Eine weitere Sanierung der Siegessäule wurde 2011 mit der Vergoldung der Viktoria mit 1,5 kg Blattgold abgeschlossen.

Jetzt strahlt sie wieder weit über den Großen Tiergarten hinaus. Die in 50 Meter Höhe gelegene Aussichtsplatzform, ist über eine Wendeltreppe im Inneren der Säule über 285 Stufen zu erreichen. Dann bietet sich dem Besucher ein grandioser Rundblick über den Tiergarten bis hin zum Potsdamer Platz.

Der monumentale Bau des Reichstags, das Brandenburger Tor und der helle Bau des Bundeskanzleramtes mit der daneben liegenden Schweizer Botschaft und der 2006 eröffnete Hauptstadtbahnhof sind ebenfalls gut zu sehen.

Über zwei Tunneleingänge am Rande des Großen Sterns wird die Mitte des sehr verkehrsreichen Platzes erreicht und der Aufstieg zur Aussichtsplattform der Siegessäule kann beginnen. Weltweite Beachtung fand die Siegessäule mit der goldenen Viktoria, als Barack Obama im Rahmen des Wahlkampfes um die US-Präsidentschaft vor ihr am 24. Juli 2008 vor tausenden von Berlinern eine viel umjubelte Rede hielt.

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Günter Meißner.

Unser Autor arbeitet als Journalist & Pressefotograf beim MEDIENINFO-BERLIN - www.medieninfoberlin.de

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