Rüdersdorf

Eigentlich ist das 17 ha große Gelände vor den Toren Berlins ein Freilichtmuseum der Industriegeschichte

Museumspark: Seine historischen und gegenwärtigen Facetten umfassen aber weit mehr: Tagebau, Architektur, Geologie, Kalkstein, Zement, Bauxit, Kultur der Jahrhunderte, Konzerte und Lesungen, Kinderfeste, Canyontour mit dem Landrover.

Zur Information über das aktuelle Programm hatte Geschäftsführer und Kulturdirektor Prof. Dr. Frank Schaal Reiseagenturen und Medien zu einem Werbetermin eingeladen.

Prof. Dr. Frank Schaal Museumspark Ruedersdorf

Daraus wurde ein ganzer Erlebnistag, eine Zeitreise ins unbekannte Terrain. Das Expertenteam des Museumsparks führte durch alle geschichtsträchtigen Winkel, beantwortete kompetent alle Fragen und hatte allerlei Anekdoten im Gepäck.

Goldstaub Kalkstein

Mit der Entdeckung der Kalksteinlager vor über 765 Jahren wuchs das von Seen, Kanälen und Wäldern umgebene Rüdersdorf zum Bergbauort. Der Abbau veränderte immer wieder alles, was damit zusammenhing: Landschaft, das Leben der Bewohner und die Techniken des Abbaus und der Verarbeitung. Die Arbeit war hart, die Männer hatten zwölf Stunden Schichten, sie schleppten, heizten, transportierten den Kalkstein aus dem Tagebau, brannten ihn, verarbeiteten ihn, alles unter schwersten körperlichen Bedingungen. Wenn man sich die gut erhaltenen Relikte der Produktions- und Transportanlagen anschaut, lässt sich davon vieles nur noch erahnen. Wir erkunden Kammeröfen, Rumford-Öfen, die Schachtofenbatterie mit 18 Rüdersdorfer Öfen, einmalige Transportanlagen. Doch nicht nur vor Ort atmet Rüdersdorfer Geschichte: unzählige Bauten in Berlin und Umgebung erzählen sie, darunter das Brandenburger Tor, die Lindenoper, der Berliner Dom, das Olympiastadion und auch die Treppen von Sanssouci in Potsdam. Denn sie haben eines gemeinsam: Sie wurden mit Baustoffen aus Rüdersdorfer Kalkstein errichtet.

Museumspark Ruedersdorf

Zauberstoff Zement

Grundvoraussetzung für alle Geschichten ist die örtliche Geologie, die genauso aufregend ist, wie die Geschichten, die durch sie geschrieben wurden. Die Gesteine entstanden vor ca. 245 Millionen Jahren. Die spannende Erdgeschichte ist der Ausgangspunkt, dass Rüdersdorf zu einem der größten Baustoffhersteller der ganzen Republik wurde. Zeitweise beherbergte Rüdersdorf gleichzeitig drei Zementwerke. Zu DDR-Zeiten sah der Ort ganzjährig wie eine Winterlandschaft aus. Weißer Feinstaub bedeckte das Land. Eine der schmutzigsten Gegenden im Osten. Heute betreibt die CEMEX eine der modernsten Zementproduktionen unter hohen Umweltstandards. Vom Tagebau über Brennprozesse bis zum Versand.

Museum Otto Torell Haus

Die geologische Ausstellung im Otto-Torell-Haus, das Herzstück der Gesamtkonzeption, durften wir uns nicht entgehen lassen. Hier lässt sich anhand zahlreicher Ausstellungsstücke die erdgeschichtliche Entwicklung des Rüdersdorfer Kalksteins und die Entwicklung des daraus entstandenen Tagebaus nachvollziehen. Auf 300 m² eine spannende und interaktive Ausstellung zu den Schwerpunktthemen „Geologie“ und „Bergbau/Tagebau in Rüdersdorf“. Insgesamt werden acht unterschiedliche Bereiche dargestellt, die in Zusammenhang mit den Schwerpunktthemen stehen. Mit der Unterstützung neuer medialer Elemente werden hier Einblicke in die bewegte Geschichte der Umgebung ermöglicht. Die Ausstellung des Museumsparks Rüdersdorf wurde nach sechsmonatiger Überarbeitung und Renovierung 2021 fertiggestellt.

Torell Haus Fazit

Für den Geschichtsinteressierten bietet der MPR nicht nur genügend echte beeindruckende Kulisse, sondern einen interessanten Park mit Ausstellungen und zahlreichen Gelegenheiten zum Erleben, Entdecken und Erholen. Nebenan im aktiven Tagebau geht währenddessen der Abbau immer noch weiter. Auch ihn kann man sich Dank der unterschiedlichen Führungen genauer ansehen.

Für die zukünftige Entwicklung wird gerade an einem Masterplan gearbeitet. Dieser bezieht auch die Rekultivierung des ehemaligen Heinitzsees ein, der einst leergepumpt wurde, um an den Kalk zu gelangen. Schon heute werden im Tagebau Terrassen geformt für einen künftigen Hafen. Der Museumspark Rüdersdorf - ein Labyrinth mit weitgehend unbekannten Sensationen: „Es gibt viel zu entdecken, für jedes Lebensalter!“

Museumspark Rüdersdorf. Prof. Dr. Frank Schaal, CEO. Heinitzstraße 9, 15562 Rüdersdorf bei Berlin. www.museumspark.de - Tel.:+49 33638 489914 - schaal@museumspark.de

Öffnungszeiten: März bis November täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene 6,00 €, Kinder von 6 bis 16 Jahre 3,00 €, Freier Eintritt für Kinder bis 5 Jahren.

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Otto Knackfuß. (Foto E. Hintze) 

Otto KnackfussFreier Journalist in Berlin.

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