Seoul

Als einer der wenigen Anbieter in Deutschland bietet die Marke in Deutschland einen weiteren Stromer an.

Korea kann elektrisch: Zehn Jahre ist es nun her, dass Kia das erste Elektroauto vorgestellt hat. Zunächst war der knuffige Soul noch hauptsächlich konventionell mit einem Verbrenner motorisiert, die elektrische Variante war nur ein Derivat, wenngleich von Anfang an kein schlechtes. Jetzt geht die dritte Generation als Zwei- oder Viertürer an den Start, diesmal gibt es sie ausschließlich als Vollelektriker.

Gleich zwei Versionen bietet Kia an, eine zum Preis von 33 990 Euro für die Stadt und deren Umfeld, beides mühelos mit einer Reichweite von 276 Kilometer zu bereisen. Das zweite Modell kostet 37 790 Euro und ist für die Überlandfahrt gedacht. Es kommt im Messzyklus mit einem leistungsfähigeren Akku 452 Kilometer weit.

Kia e-Niro und e-Soul by ReiseTravel.eu

Kia e-Niro und e-Soul

Den Unterschied macht nicht nur die Kapazität der Batterie aus, auch der Antrieb siedelt in unterschiedlichen Leistungsstufen. 136 PS (100 kW) leistet das Stadtauto, der Langstreckenläufer wird von einer 204 PS (150 kW) starken E-Maschine angetrieben. Die Beschleunigungswerte beeindrucken bei beiden: In 9,9 und 7,9 Sekunden sprinten die e-Soul-Versionen von Null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 155 und 167 km/h begrenzt.

Aber schnelles Fahren steigert den Verbrauch und verringert die Reichweite drastisch. Geschwind sinkt die Anzeige der verbleibenden Kilometerleistung je Akkufüllung, wenn zu arglos mit dem Strompedal umgegangen wird. Um die Zurückhaltung zu unterstützen, bietet der elektrische Kia verschiedene Fahrmodi an. Da gibt es zwar die Einstellung „Sport“ für maximale Fahrdynamik, doch empfehlen sich für alle, die weiterkommen wollen, eher die Programm „Comfort“ oder besser noch „Eco“ und „Eco plus“. Dabei reduziert der e-Soul nicht nur die Empfindlichkeit de Fahrpedals, sondern auch die Energieaufnahme von Klimaanlage, Sitzheizung und anderen Verbrauchern an Bord.

Ist der Akku leer, dauert es an einem haushaltsüblichen Anschuss lange 19 oder sogar 31 Stunden, bis er wieder aufgeladen ist. Mit einer Wallbox, einer Wechselstrom-Ladeeinrichtung mit 4,5 kW Leistung sinkt die Dauer auf 9:30 oder 15 Stunden. An kräftigen Schnellladestationen mit 100 kW verringert sich die Standzeit auf 54 Minuten bei beiden Akkus. Die haben Kapazitäten von 39,2 und 64 kWh und bringen 315 beziehungsweise 457 Kilogramm auf die Waage. Über die Lebenserwartung der Akkus muss sich der e-Soul-Fahrer zunächst keine Sorgen machen. Die außergewöhnlich lange und bei Kia obligatorische Garantie von sieben Jahren erstreckt sich auch auf die Batterie.

Wie alle Elektriker gewinnt auch der e-Soul beim Bremsen Energie zurück. Die Intensität lässt sich über Tasten am Lenkrad, die ähnlich wie Schaltwippen bei automatischen Getrieben angeordnet sind, einstellen. Da braucht es bisweilen Gewöhnung und Feingefühl, um das Fahren komfortabel zu gestalten, denn schon wer den Fuß vom Fahrpedal lupft, sorgt für ordentliche Verzögerung. Ebenso ist der Antritt des Antriebstrangs sehr spontan und erzeugt bei den Passagieren Unbehagen, wenn ein besonders ungestümer Fahrer am Lenkrad sitzt. E-Autos erfordern eben eine besonnene Fahrweise, wenn das Gemüt der Mitfahrer ebenso wie die Reichweite nicht in Mitleidenschaft gezogen werden soll.

Im Alltag bewährt sich der 4,19 Meter lange Cross-over tadellos. Das Interieur ist modern wenn auch nicht in Premiumqualität gestaltet, auf allen Plätzen herrscht ein gutes Raumangebot. Der variable Kofferraum verkraftet wenigsten 315 Liter, die solide Bodenplatte, unter der das Ladekabel verstaut ist, kann in zwei unterschiedlichen Ebenen eingelegt werden, das Umklappen der Rückbanklehnen steigert das Ladevolumen auf 1339 Liter. Dank der eigens für den e-Soul entwickelten Plattform, die Raum für die üppigen Batterie-Module schafft, muss der Kia hier hinter seinen konventionell angetriebenen Kollegen kaum zurückstehen.

Die Basisausstattung ist umfangreich. 17 Zoll große Leichtmetallräder zählen unter anderem dazu, das TFT-Display im Cockpit LM Räder, Notbrems- und Stauassistent ebenfalls. Außerdem stehen sieben Bicolor-Versionen bereit bei denen das Dach in Kontrastfarben lackiert wird. Das Ambiente-Licht und ein Interieur in Rot, Grün oder Gelb bringen außerdem Farbe ins Spiel.

Die schlechte Nachricht zum Schluss: Wenigstens neun Monate muss warten, wer sich jetzt für einen e-Soul begeistert hat. Und wenn es eine besonders individuelle Version bei Lackierung und Ausstattung werden muss, kann auch ein ganzes Jahr verstreichen, bevor der Elektro-Koreaner in der eigenen Garage steht.

Die Wartezeit fällt für den zweiten Elektrowagen von Kia kaum anders aus. Als einer der wenigen Anbieter in Deutschland bietet die Marke in Deutschland einen weiteren Stromer an. Der e-Niro, ebenfalls im Crossover-Design gestaltet, bewegt sich zwischen klassischem Kombi und SUV, wird von den gleichen Antriebskomponente bewegt wie der e-Soul. Vorteile bietet der 4,38 Meter lange Viertürer beim Stauraum, er kann 451 bis 1405 Liter Gepäck transportieren. Die Basisversion mit 100 kW ist für 35.290, die stärkere Variante für 39.090 Euro zu haben. Der e-Niro schafft 289 oder 455 Kilometer Reichweite, seine Fahrleistungen und Batterieladezeiten entsprechen in etwa denen des e-Soul.

Kia e-Soul 150 kW
Länge x Breite x Höhe (m): 4,19 x 1,8 x 1,61
Radstand (m): 2,6
Motor: Elektro-Synchron
Leistung: 204 PS (150 kW) bei 3800-8000 U/min
Max. Drehmoment: 395 Nm bis 3600 U/min
Batteriekapazität: 64 kWh
Ladedauer 31h bis 54 min
Höchstgeschwindigkeit: 167 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,9 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 15,6 kWh
Effizienzklasse: A
CO2-Emissionen: 169 g/km
Abgasnorm: Euro 6d-Temp
Leergewicht / Zuladung: min. 1833 kg / max. 423 kg
Kofferraumvolumen: 315–1399 Liter
Wendekreis: 11,5 m
Bereifung: 215/55 R 17
Garantie: 7 Jahre
Basispreis 37.790 Euro.

eNiro 100 kW
Länge x Breite x Höhe (m): 4,38 x 1,81 x 1,56
Radstand (m): 2,7
Motor: Elektro-Synchron
Leistung: 136 PS (100 kW) bei 3800-8000 U/min
Max. Drehmoment: 395 Nm bis 3600 U/min
Batteriekapazität: 39,2 kWh
Ladezeit: 42 min bis 11h 15 min
Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,8 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 15,3 kWh
Effizienzklasse: A
Leergewicht / Zuladung: min. 1667 kg / max. 413 kg
Kofferraumvolumen: 451–1405 Liter
Wendekreis: 11,8 m
Bereifung: 215/55 R 17
Garantie: 7 Jahre
Basispreis 35.290 Euro.

Ein Beitrag für ReiseTravel von Michael Kirchberger.

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