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Reise auf die Wartburg in Thüringen bei Eisenach
Thüringen ist das Grüne Herz von Deutschland: Die Wartburg wurde 1067 unter der Herrschaft der Ludowinger erbaut. Am 4. Dezember 1999 wurde sie als Einzeldenkmal in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen. Deutschlands Geschichte ist ohne die Wartburg nicht denkbar. Ihre Blütezeit erlebte die Wartburg unter dem Landgrafen Hermann I. (1190-1216), der ein Förderer von Kunst und Kultur war und die Wartburg zu einem Anziehungspunkt für Künstler machte. Der bekannte Sängerkrieg auf der Wartburg fand real nie statt; es ist eine Sage aus dieser Zeit. Richard Wagner verarbeitete sie in seiner Oper „Tannhäuser“. Von 1211 bis 1227 lebte auf der Wartburg die ungarische Prinzessin Elisabeth, die als neugeborenes Baby mit dem Landgrafen Hermann verlobt wurde. Als Vierjährige kam sie auf die Wartburg und wurde dort erzogen. Zum Missvergnügen ihres Gemahls verteilte sie Lebensmittel an die Armen. Als er sie wieder einmal auf dem Weg ins Dorf traf, fragte er sie: „Was hast du in dem Korbe?“ Und Elisabeth antwortete: „Rosen, mein Herr!“ Als sie den Korb öffnen musste, waren wirklich Rosen darin. Das ist das bekannte Rosenwunder der Heiligen Elisabeth. Sie starb bereits im Alter von 24 Jahren. Vier Jahre danach wurde sie 1235 von Papst Gregor IX. heilig gesprochen. Während der Lebenszeit von Elisabeth weilte auch Walther von der Vogelweide, der Minnesänger, auf der Wartburg.
Martin Luther war ebenfalls mehrfach in Eisenach. Als Junker Jörg lebte er 1521/1522 auf der Wartburg. Während seines Aufenthalts übersetzte er das Neue Testament in die deutsche Sprache. Diese Übersetzung wurde die Grundlage für eine einheitliche deutsche Schriftsprache. Die von ihm damals bewohnte Stube, wo ihm der Teufel erschien, kann heute besichtigt werden. Luther warf sein Tintenfass auf den Teufel. Der Tintenfleck ist ebenfalls noch vorhanden (und wird ständig erneuert). Im Jahr 1777 hielt sich Johann Wolfgang von Goethe fünf Wochen auf der Wartburg auf und fertigte von ihr auch einige Skizzen. Er wollte in der Wartburg ein Kunstmuseum einrichten und beschäftigte sich einige Jahre mit der Idee. Nach dem ersten Wartburgfest der deutschen Studenten 1817, dem Burschenschaftstreffen, ließ sein Engagement für die Wartburg jedoch nach. Das zweite Wartburgfest fand im Revolutionsjahr 1848 auf der Wartburg statt.
Auch in jüngster Zeit besuchten viele Prominente die Wartburg. Unter anderem waren der amerikanische Präsident Bill Clinton, Altbundeskanzler Gerhard Schröder und der weltbekannte Schauspieler Hardy Krüger zu Gast auf der Burg.
Durch Blitzschlag, der einen Brand verursachte, wurde die Burg im Jahr 1318 stark zerstört. Der Markgraf ließ jedoch nur einige Reparaturarbeiten ausführen; allerdings ließ er 1320 die Kirche in das Landgrafenhaus (Palas) einbauen, das in byzantinischem Stil errichtet wurde. Im Erdgeschoß des Landgrafenhauses befindet sich auch die Kemenate der Heiligen Elisabeth, die sie während ihres Aufenthalts auf der Wartburg bewohnte. In den folgenden Jahren wurde die Wartburg nur noch als Nebenresidenz genutzt und verfiel. Der Wiederaufbau erfolgte 1853 im historisierendem Stil, gleichzeitig wurde der Bergfried erbaut. Durch Artilleriebeschuss entstanden 1945 Schäden am Bergfried, und auch an einigen Gebäuden der Wartburg, die 1946 beseitigt wurden. Außerdem wurden die Zufahrtswege um die Burg instand gesetzt, Wasser- und Abwasserleitungen erneuert.
Für den bedeutendsten Gast, den die Wartburg jemals beherbergte, findet vom 4. Mai 2012 bis 31 März 2013 die Sonderausstellung „Luthers Bilderbiografie“ statt. Gezeigt werden eine von Luther handschriftlich kommentierte Vollbibel, Gegenstände aus seinem Besitz sowie Bilder von Luther und seiner Frau, seinen Eltern und Zeitgenossen, entstanden in der Werkstatt von Lucas Cranach d. Ä.
Ein Beitrag für ReiseTravel von Edelgard Richter / Dela Press.
Edelgard Richter berichtet aktuell zum Thema: B & B intern
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